selben. Sie wird bey den meisten Thieren noch dadurch erhöhet, dass die riechbaren Ausflüsse der Körper, indem sie die Geruchsnerven reit- zen, zugleich auf einen andern, sehr subjekti- ven Sinn, auf den des Geschmacks, Eindruck machen. Dieser Einfluss geschieht durch den Stensonschen, von der Nase zum Munde füh- renden Canal. Auf dem Grunde der Nasen- höhle, zu beyden Seiten des Kamms dieser Fläche (Crista nasalis), liegt die Oeffnung eines Canals, der sich an der Gaumennath hinter den Schneidezähnen öffnet, nachdem er sich entwe- der, beym Menschen und einigen andern Thie- ren, mit dem der andern Seite zu einem ge- meinschaftlichen Gang verbunden hat, oder auch von diesem getrennt bleibt. Die beyden Canäle enthalten eine knorpelige Röhre, welche in- wendig mit einem sehr schwammigen Fortsatz der Nasenschleimhaut überzogen ist, und in diesem Fortsatz vertheilt sich sowohl ein Fa- den des von Scarpa unter dem Namen des Nasopalatinus beschriebenen Zweiges vom zwey- ten Hauptast des fünften Nervenpaars, als einer von denen Zweigen der Riechkörper, welche auf der Nasenscheidewand fortgehn, und zwar ein Zweig, der sich durch die gelbliche oder bräunliche Farbe seines Ursprungs, durch seine Länge und Dicke vor den übrigen auszeichnet. Beyde Röhren haben ihren Ausgang am Gau-
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selben. Sie wird bey den meisten Thieren noch dadurch erhöhet, daſs die riechbaren Ausflüsse der Körper, indem sie die Geruchsnerven reit- zen, zugleich auf einen andern, sehr subjekti- ven Sinn, auf den des Geschmacks, Eindruck machen. Dieser Einfluſs geschieht durch den Stensonschen, von der Nase zum Munde füh- renden Canal. Auf dem Grunde der Nasen- höhle, zu beyden Seiten des Kamms dieser Fläche (Crista nasalis), liegt die Oeffnung eines Canals, der sich an der Gaumennath hinter den Schneidezähnen öffnet, nachdem er sich entwe- der, beym Menschen und einigen andern Thie- ren, mit dem der andern Seite zu einem ge- meinschaftlichen Gang verbunden hat, oder auch von diesem getrennt bleibt. Die beyden Canäle enthalten eine knorpelige Röhre, welche in- wendig mit einem sehr schwammigen Fortsatz der Nasenschleimhaut überzogen ist, und in diesem Fortsatz vertheilt sich sowohl ein Fa- den des von Scarpa unter dem Namen des Nasopalatinus beschriebenen Zweiges vom zwey- ten Hauptast des fünften Nervenpaars, als einer von denen Zweigen der Riechkörper, welche auf der Nasenscheidewand fortgehn, und zwar ein Zweig, der sich durch die gelbliche oder bräunliche Farbe seines Ursprungs, durch seine Länge und Dicke vor den übrigen auszeichnet. Beyde Röhren haben ihren Ausgang am Gau-
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selben. Sie wird bey den meisten Thieren noch
dadurch erhöhet, daſs die riechbaren Ausflüsse
der Körper, indem sie die Geruchsnerven reit-
zen, zugleich auf einen andern, sehr subjekti-
ven Sinn, auf den des Geschmacks, Eindruck
machen. Dieser Einfluſs geschieht durch den
Stensonschen, von der Nase zum Munde füh-
renden Canal. Auf dem Grunde der Nasen-
höhle, zu beyden Seiten des Kamms dieser
Fläche (Crista nasalis), liegt die Oeffnung eines
Canals, der sich an der Gaumennath hinter den
Schneidezähnen öffnet, nachdem er sich entwe-
der, beym Menschen und einigen andern Thie-
ren, mit dem der andern Seite zu einem ge-
meinschaftlichen Gang verbunden hat, oder auch
von diesem getrennt bleibt. Die beyden Canäle
enthalten eine knorpelige Röhre, welche in-
wendig mit einem sehr schwammigen Fortsatz
der Nasenschleimhaut überzogen ist, und in
diesem Fortsatz vertheilt sich sowohl ein Fa-
den des von Scarpa unter dem Namen des
Nasopalatinus beschriebenen Zweiges vom zwey-
ten Hauptast des fünften Nervenpaars, als einer
von denen Zweigen der Riechkörper, welche
auf der Nasenscheidewand fortgehn, und zwar
ein Zweig, der sich durch die gelbliche oder
bräunliche Farbe seines Ursprungs, durch seine
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Beyde Röhren haben ihren Ausgang am Gau-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/299>, abgerufen am 21.11.2024.
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