Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Cer
wird; das Suchen einer No-
te hingegen auch sonst in viel-
syllbigten Wörtern sich anbringen
läßt. Diese Figur ist in Qvart-
Qvint- und Sext-Sprüngen we-
gen deutlicher Aussprache des Tex-
tes schwer und übel zu gebrauchen,
doch giebt es Worte, bey welchen
sie anzubringen stehet.

Cerf, Hirsch,

Jst das edelste und schönste un-
ter allem vierfüßigen Wildpret, so
zur hohen Jagd gehören. Man
verstehet zwar unter dem Nahmen
Hirsch-Wildpret, sowohl das
Männlein als das Weiblein, doch
wird nur jenes, nemlich das
Männlein, eigentlich ein Hirsch,
das Weiblein aber eine Hindin,
so lange, bis sie der Hirsch beschlä-
get, wenn sie aber gesetzet, ein
Thier oder Wild genennet. Ei-
nige wollen dreyerley Gattungen
der Hirsche bemercket haben, nem-
lich die braunen, die falben, und
die röthlichen; die braunen sind
stärcker, schneller und grösser, als
die andern, und haben ein edler
Wildpret; die falben tragen das
Haupt empor, und haben ein
schwaches Geweih, die aber einen
schwartzbraunen Strich über den
Rücken haben, werden für edle
und gute Hirsche gehalten. Die
röthlichen sind meistentheils jung
und dauerhafft, und machen den
Hunden bey der Par-Force-Jagd
viel zu schaffen. Jn den Böh-
mer Waldungen, werden häuffig
Hirsche gefunden, welche lange
schwartze Zotten am Hals haben,
und stärcker vom Leibe sind als die
andern, diese nennet man Brand-
Hirsche. Der Hirsch ist mit einem
starcken Gehörne oder Geweih be-
waffnet, welches er nach seinem
[Spaltenumbruch]

Cer
zweyjährigen Alter alle Jahr ge-
meiniglich im Martio abwirfft, zu-
mal ein jagdbarer Hirsch, da es
sich hingegen bey den geringern
Hirschen, insonderheit mit den
Spiessern, zuweilen bis in den
May hinein verziehet, welche aber
sodenn auch desto später verecken,
daß man öffters im Augusto ihr
Gefege noch an deren Gehörne fin-
det. Sobald er das Geweih ab-
geworffen, begiebt er sich in das
tieffste Gehöltz, verbirget sich, und
getrauet sich nur des Nachts auf
die Weide zu gehen, bis ihm das
Gehörn wieder gewachsen. Das
wieder hervorkommende junge Ge-
weih, welches die Jäger so lange
Kolben nennen, bis es vollkommen
und erhartet, ist sodenn gantz
weich, und mit einer rauhen Haut
überzogen, weswegen er solches
wohl in acht nimmt, bis es so weit
erstarcket, daß er es wieder reinigen
und abschlagen kan, so gemeinig-
lich zehen bis zwölff Wochen, nach
dem Abwerffen, oder um Mariä
Heimsuchung geschiehet. Er weiß
aber das Bast oder die rauhe Haut
vom Gehörne in ein paar Tagen,
auch offt nur in einer Nacht, beym
Thau und nassen Sträuchern der-
gestalt reinlich abzusäubern, daß
am Kopff, Gehörn und Hals, we-
der vom Bast, noch von Schweiß-
Tropffen das geringste zu sehen ist,
und streichet mit demselben, nach
seiner Höhe, an das junge lange
Holtz hoch hinauf, bis das Bast
völlig abgeschlagen. Solche ab-
geschlagene rauhe Haut, welche
die Jäger das Gefege nennen, ge-
niesset und verschlinget er selbst,
so viel er davon wieder finden kan,
das übrige wird bald von den
Ameisen, oder auch von den Jä-
gern zu gewissem Gebrauch auf-

ge-

[Spaltenumbruch]

Cer
wird; das Suchen einer No-
te hingegen auch ſonſt in viel-
ſyllbigten Woͤrtern ſich anbringen
laͤßt. Dieſe Figur iſt in Qvart-
Qvint- und Sext-Spruͤngen we-
gen deutlicher Ausſprache des Tex-
tes ſchwer und uͤbel zu gebrauchen,
doch giebt es Worte, bey welchen
ſie anzubringen ſtehet.

Cerf, Hirſch,

Jſt das edelſte und ſchoͤnſte un-
ter allem vierfuͤßigen Wildpret, ſo
zur hohen Jagd gehoͤren. Man
verſtehet zwar unter dem Nahmen
Hirſch-Wildpret, ſowohl das
Maͤnnlein als das Weiblein, doch
wird nur jenes, nemlich das
Maͤnnlein, eigentlich ein Hirſch,
das Weiblein aber eine Hindin,
ſo lange, bis ſie der Hirſch beſchlaͤ-
get, wenn ſie aber geſetzet, ein
Thier oder Wild genennet. Ei-
nige wollen dreyerley Gattungen
der Hirſche bemercket haben, nem-
lich die braunen, die falben, und
die roͤthlichen; die braunen ſind
ſtaͤrcker, ſchneller und groͤſſer, als
die andern, und haben ein edler
Wildpret; die falben tragen das
Haupt empor, und haben ein
ſchwaches Geweih, die aber einen
ſchwartzbraunen Strich uͤber den
Ruͤcken haben, werden fuͤr edle
und gute Hirſche gehalten. Die
roͤthlichen ſind meiſtentheils jung
und dauerhafft, und machen den
Hunden bey der Par-Force-Jagd
viel zu ſchaffen. Jn den Boͤh-
mer Waldungen, werden haͤuffig
Hirſche gefunden, welche lange
ſchwartze Zotten am Hals haben,
und ſtaͤrcker vom Leibe ſind als die
andern, dieſe nennet man Brand-
Hirſche. Der Hirſch iſt mit einem
ſtarcken Gehoͤrne oder Geweih be-
waffnet, welches er nach ſeinem
[Spaltenumbruch]

Cer
zweyjaͤhrigen Alter alle Jahr ge-
meiniglich im Martio abwirfft, zu-
mal ein jagdbarer Hirſch, da es
ſich hingegen bey den geringern
Hirſchen, inſonderheit mit den
Spieſſern, zuweilen bis in den
May hinein verziehet, welche aber
ſodenn auch deſto ſpaͤter verecken,
daß man oͤffters im Auguſto ihr
Gefege noch an deren Gehoͤrne fin-
det. Sobald er das Geweih ab-
geworffen, begiebt er ſich in das
tieffſte Gehoͤltz, verbirget ſich, und
getrauet ſich nur des Nachts auf
die Weide zu gehen, bis ihm das
Gehoͤrn wieder gewachſen. Das
wieder hervorkommende junge Ge-
weih, welches die Jaͤger ſo lange
Kolben nennen, bis es vollkommen
und erhartet, iſt ſodenn gantz
weich, und mit einer rauhen Haut
uͤberzogen, weswegen er ſolches
wohl in acht nimmt, bis es ſo weit
erſtarcket, daß er es wieder reinigen
und abſchlagen kan, ſo gemeinig-
lich zehen bis zwoͤlff Wochen, nach
dem Abwerffen, oder um Mariaͤ
Heimſuchung geſchiehet. Er weiß
aber das Baſt oder die rauhe Haut
vom Gehoͤrne in ein paar Tagen,
auch offt nur in einer Nacht, beym
Thau und naſſen Straͤuchern der-
geſtalt reinlich abzuſaͤubern, daß
am Kopff, Gehoͤrn und Hals, we-
der vom Baſt, noch von Schweiß-
Tropffen das geringſte zu ſehen iſt,
und ſtreichet mit demſelben, nach
ſeiner Hoͤhe, an das junge lange
Holtz hoch hinauf, bis das Baſt
voͤllig abgeſchlagen. Solche ab-
geſchlagene rauhe Haut, welche
die Jaͤger das Gefege nennen, ge-
nieſſet und verſchlinget er ſelbſt,
ſo viel er davon wieder finden kan,
das uͤbrige wird bald von den
Ameiſen, oder auch von den Jaͤ-
gern zu gewiſſem Gebrauch auf-

ge-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0178"/><cb n="315"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Cer</hi></hi></fw><lb/>
wird; das Suchen einer No-<lb/>
te hingegen auch &#x017F;on&#x017F;t in viel-<lb/>
&#x017F;yllbigten Wo&#x0364;rtern &#x017F;ich anbringen<lb/>
la&#x0364;ßt. Die&#x017F;e Figur i&#x017F;t in Qvart-<lb/>
Qvint- und Sext-Spru&#x0364;ngen we-<lb/>
gen deutlicher Aus&#x017F;prache des Tex-<lb/>
tes &#x017F;chwer und u&#x0364;bel zu gebrauchen,<lb/>
doch giebt es Worte, bey welchen<lb/>
&#x017F;ie anzubringen &#x017F;tehet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Cerf,</hi> </hi> <hi rendition="#fr">Hir&#x017F;ch,</hi> </head><lb/>
          <p>J&#x017F;t das edel&#x017F;te und &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te un-<lb/>
ter allem vierfu&#x0364;ßigen Wildpret, &#x017F;o<lb/>
zur hohen Jagd geho&#x0364;ren. Man<lb/>
ver&#x017F;tehet zwar unter dem Nahmen<lb/>
Hir&#x017F;ch-Wildpret, &#x017F;owohl das<lb/>
Ma&#x0364;nnlein als das Weiblein, doch<lb/>
wird nur jenes, nemlich das<lb/>
Ma&#x0364;nnlein, eigentlich ein Hir&#x017F;ch,<lb/>
das Weiblein aber eine Hindin,<lb/>
&#x017F;o lange, bis &#x017F;ie der Hir&#x017F;ch be&#x017F;chla&#x0364;-<lb/>
get, wenn &#x017F;ie aber ge&#x017F;etzet, ein<lb/>
Thier oder Wild genennet. Ei-<lb/>
nige wollen dreyerley Gattungen<lb/>
der Hir&#x017F;che bemercket haben, nem-<lb/>
lich die braunen, die falben, und<lb/>
die ro&#x0364;thlichen; die braunen &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rcker, &#x017F;chneller und gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er, als<lb/>
die andern, und haben ein edler<lb/>
Wildpret; die falben tragen das<lb/>
Haupt empor, und haben ein<lb/>
&#x017F;chwaches Geweih, die aber einen<lb/>
&#x017F;chwartzbraunen Strich u&#x0364;ber den<lb/>
Ru&#x0364;cken haben, werden fu&#x0364;r edle<lb/>
und gute Hir&#x017F;che gehalten. Die<lb/>
ro&#x0364;thlichen &#x017F;ind mei&#x017F;tentheils jung<lb/>
und dauerhafft, und machen den<lb/>
Hunden bey der <hi rendition="#aq">Par-Force-</hi>Jagd<lb/>
viel zu &#x017F;chaffen. Jn den Bo&#x0364;h-<lb/>
mer Waldungen, werden ha&#x0364;uffig<lb/>
Hir&#x017F;che gefunden, welche lange<lb/>
&#x017F;chwartze Zotten am Hals haben,<lb/>
und &#x017F;ta&#x0364;rcker vom Leibe &#x017F;ind als die<lb/>
andern, die&#x017F;e nennet man Brand-<lb/>
Hir&#x017F;che. Der Hir&#x017F;ch i&#x017F;t mit einem<lb/>
&#x017F;tarcken Geho&#x0364;rne oder Geweih be-<lb/>
waffnet, welches er nach &#x017F;einem<lb/><cb n="316"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Cer</hi></hi></fw><lb/>
zweyja&#x0364;hrigen Alter alle Jahr ge-<lb/>
meiniglich im Martio abwirfft, zu-<lb/>
mal ein jagdbarer Hir&#x017F;ch, da es<lb/>
&#x017F;ich hingegen bey den geringern<lb/>
Hir&#x017F;chen, in&#x017F;onderheit mit den<lb/>
Spie&#x017F;&#x017F;ern, zuweilen bis in den<lb/>
May hinein verziehet, welche aber<lb/>
&#x017F;odenn auch de&#x017F;to &#x017F;pa&#x0364;ter verecken,<lb/>
daß man o&#x0364;ffters im Augu&#x017F;to ihr<lb/>
Gefege noch an deren Geho&#x0364;rne fin-<lb/>
det. Sobald er das Geweih ab-<lb/>
geworffen, begiebt er &#x017F;ich in das<lb/>
tieff&#x017F;te Geho&#x0364;ltz, verbirget &#x017F;ich, und<lb/>
getrauet &#x017F;ich nur des Nachts auf<lb/>
die Weide zu gehen, bis ihm das<lb/>
Geho&#x0364;rn wieder gewach&#x017F;en. Das<lb/>
wieder hervorkommende junge Ge-<lb/>
weih, welches die Ja&#x0364;ger &#x017F;o lange<lb/>
Kolben nennen, bis es vollkommen<lb/>
und erhartet, i&#x017F;t &#x017F;odenn gantz<lb/>
weich, und mit einer rauhen Haut<lb/>
u&#x0364;berzogen, weswegen er &#x017F;olches<lb/>
wohl in acht nimmt, bis es &#x017F;o weit<lb/>
er&#x017F;tarcket, daß er es wieder reinigen<lb/>
und ab&#x017F;chlagen kan, &#x017F;o gemeinig-<lb/>
lich zehen bis zwo&#x0364;lff Wochen, nach<lb/>
dem Abwerffen, oder um Maria&#x0364;<lb/>
Heim&#x017F;uchung ge&#x017F;chiehet. Er weiß<lb/>
aber das Ba&#x017F;t oder die rauhe Haut<lb/>
vom Geho&#x0364;rne in ein paar Tagen,<lb/>
auch offt nur in einer Nacht, beym<lb/>
Thau und na&#x017F;&#x017F;en Stra&#x0364;uchern der-<lb/>
ge&#x017F;talt reinlich abzu&#x017F;a&#x0364;ubern, daß<lb/>
am Kopff, Geho&#x0364;rn und Hals, we-<lb/>
der vom Ba&#x017F;t, noch von Schweiß-<lb/>
Tropffen das gering&#x017F;te zu &#x017F;ehen i&#x017F;t,<lb/>
und &#x017F;treichet mit dem&#x017F;elben, nach<lb/>
&#x017F;einer Ho&#x0364;he, an das junge lange<lb/>
Holtz hoch hinauf, bis das Ba&#x017F;t<lb/>
vo&#x0364;llig abge&#x017F;chlagen. Solche ab-<lb/>
ge&#x017F;chlagene rauhe Haut, welche<lb/>
die Ja&#x0364;ger das Gefege nennen, ge-<lb/>
nie&#x017F;&#x017F;et und ver&#x017F;chlinget er &#x017F;elb&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;o viel er davon wieder finden kan,<lb/>
das u&#x0364;brige wird bald von den<lb/>
Amei&#x017F;en, oder auch von den Ja&#x0364;-<lb/>
gern zu gewi&#x017F;&#x017F;em Gebrauch auf-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0178] Cer Cer wird; das Suchen einer No- te hingegen auch ſonſt in viel- ſyllbigten Woͤrtern ſich anbringen laͤßt. Dieſe Figur iſt in Qvart- Qvint- und Sext-Spruͤngen we- gen deutlicher Ausſprache des Tex- tes ſchwer und uͤbel zu gebrauchen, doch giebt es Worte, bey welchen ſie anzubringen ſtehet. Cerf, Hirſch, Jſt das edelſte und ſchoͤnſte un- ter allem vierfuͤßigen Wildpret, ſo zur hohen Jagd gehoͤren. Man verſtehet zwar unter dem Nahmen Hirſch-Wildpret, ſowohl das Maͤnnlein als das Weiblein, doch wird nur jenes, nemlich das Maͤnnlein, eigentlich ein Hirſch, das Weiblein aber eine Hindin, ſo lange, bis ſie der Hirſch beſchlaͤ- get, wenn ſie aber geſetzet, ein Thier oder Wild genennet. Ei- nige wollen dreyerley Gattungen der Hirſche bemercket haben, nem- lich die braunen, die falben, und die roͤthlichen; die braunen ſind ſtaͤrcker, ſchneller und groͤſſer, als die andern, und haben ein edler Wildpret; die falben tragen das Haupt empor, und haben ein ſchwaches Geweih, die aber einen ſchwartzbraunen Strich uͤber den Ruͤcken haben, werden fuͤr edle und gute Hirſche gehalten. Die roͤthlichen ſind meiſtentheils jung und dauerhafft, und machen den Hunden bey der Par-Force-Jagd viel zu ſchaffen. Jn den Boͤh- mer Waldungen, werden haͤuffig Hirſche gefunden, welche lange ſchwartze Zotten am Hals haben, und ſtaͤrcker vom Leibe ſind als die andern, dieſe nennet man Brand- Hirſche. Der Hirſch iſt mit einem ſtarcken Gehoͤrne oder Geweih be- waffnet, welches er nach ſeinem zweyjaͤhrigen Alter alle Jahr ge- meiniglich im Martio abwirfft, zu- mal ein jagdbarer Hirſch, da es ſich hingegen bey den geringern Hirſchen, inſonderheit mit den Spieſſern, zuweilen bis in den May hinein verziehet, welche aber ſodenn auch deſto ſpaͤter verecken, daß man oͤffters im Auguſto ihr Gefege noch an deren Gehoͤrne fin- det. Sobald er das Geweih ab- geworffen, begiebt er ſich in das tieffſte Gehoͤltz, verbirget ſich, und getrauet ſich nur des Nachts auf die Weide zu gehen, bis ihm das Gehoͤrn wieder gewachſen. Das wieder hervorkommende junge Ge- weih, welches die Jaͤger ſo lange Kolben nennen, bis es vollkommen und erhartet, iſt ſodenn gantz weich, und mit einer rauhen Haut uͤberzogen, weswegen er ſolches wohl in acht nimmt, bis es ſo weit erſtarcket, daß er es wieder reinigen und abſchlagen kan, ſo gemeinig- lich zehen bis zwoͤlff Wochen, nach dem Abwerffen, oder um Mariaͤ Heimſuchung geſchiehet. Er weiß aber das Baſt oder die rauhe Haut vom Gehoͤrne in ein paar Tagen, auch offt nur in einer Nacht, beym Thau und naſſen Straͤuchern der- geſtalt reinlich abzuſaͤubern, daß am Kopff, Gehoͤrn und Hals, we- der vom Baſt, noch von Schweiß- Tropffen das geringſte zu ſehen iſt, und ſtreichet mit demſelben, nach ſeiner Hoͤhe, an das junge lange Holtz hoch hinauf, bis das Baſt voͤllig abgeſchlagen. Solche ab- geſchlagene rauhe Haut, welche die Jaͤger das Gefege nennen, ge- nieſſet und verſchlinget er ſelbſt, ſo viel er davon wieder finden kan, das uͤbrige wird bald von den Ameiſen, oder auch von den Jaͤ- gern zu gewiſſem Gebrauch auf- ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/178
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/178>, abgerufen am 21.11.2024.