Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.Vorrede. und geschickt zu Pferde sitzen, und ein wohlabgerichtetPferd klüglich regieren solle, ist einem von Adel höchst- unentbehrlich. Sie hat ihren Nutzen nicht nur im Krie- ge, sondern auch an Höfen, da bey verschiedenen Gele- genheiten eine Parade zu Pferde, bey Aufzügen, Ein- zügen, Carrouselen etc. gemacht wird. Das Jagen ist eine Ritterliche Uibung, und kömmet fast in allen Stü- cken mit den Kriegs-Verrichtungen überein. Der Ab- sicht des Verfassers zu Folge, da er die adeliche Jugend anweisen will, wie sie durch eine gefällig-machende Auf- führung sich in Stand setzen könne, dereinst vollkomme- ne Hof-Leute, gute Soldaten und geschickte Hauswir- the abzugeben, muste nicht nur die Jagd-Wissenschaft, sondern auch das Forst-Wesen hier ausführlich beschrieben werden. Daher ist denn nun der Titel erwachsen, daß dis Buch ein Reit-Jagd-Fecht-Tantz- oder Ritter-Exercitien- Lexicon betitelt worden. Endlich hat der Verfasser, gleichsam als einen Anhang zu den Ritterlichen Uibun- gen, noch hinzugefüget die Wappen-Kunst, als eine dem Adel eigenthümliche und unentbehrliche Wissenschafft. Wie er nun alles, was er auf dem Titel versprochen, mit möglichster Gründlichkeit und Deutlichkeit ausgeführet, und versichert ist, es sey weder was überflüßiges noch unnöthiges eingeschlichen, noch auch was nöthiges und nützliches ausgelassen: Also verspricht er sich von dem Ge- neigten Leser ein gütiges Urtheil, welchem er sich und sein Buch empfielet. Geschrieben in der Franckfur- ter Oster-Messe 1742. A, ist
Vorrede. und geſchickt zu Pferde ſitzen, und ein wohlabgerichtetPferd kluͤglich regieren ſolle, iſt einem von Adel hoͤchſt- unentbehrlich. Sie hat ihren Nutzen nicht nur im Krie- ge, ſondern auch an Hoͤfen, da bey verſchiedenen Gele- genheiten eine Parade zu Pferde, bey Aufzuͤgen, Ein- zuͤgen, Carrouſelen ꝛc. gemacht wird. Das Jagen iſt eine Ritterliche Uibung, und koͤmmet faſt in allen Stuͤ- cken mit den Kriegs-Verrichtungen uͤberein. Der Ab- ſicht des Verfaſſers zu Folge, da er die adeliche Jugend anweiſen will, wie ſie durch eine gefaͤllig-machende Auf- fuͤhrung ſich in Stand ſetzen koͤnne, dereinſt vollkomme- ne Hof-Leute, gute Soldaten und geſchickte Hauswir- the abzugeben, muſte nicht nur die Jagd-Wiſſenſchaft, ſondern auch das Forſt-Weſen hier ausfuͤhrlich beſchrieben werden. Daher iſt denn nun der Titel erwachſen, daß dis Buch ein Reit-Jagd-Fecht-Tantz- oder Ritter-Exercitien- Lexicon betitelt worden. Endlich hat der Verfaſſer, gleichſam als einen Anhang zu den Ritterlichen Uibun- gen, noch hinzugefuͤget die Wappen-Kunſt, als eine dem Adel eigenthuͤmliche und unentbehrliche Wiſſenſchafft. Wie er nun alles, was er auf dem Titel verſprochen, mit moͤglichſter Gruͤndlichkeit und Deutlichkeit ausgefuͤhret, und verſichert iſt, es ſey weder was uͤberfluͤßiges noch unnoͤthiges eingeſchlichen, noch auch was noͤthiges und nuͤtzliches ausgelaſſen: Alſo verſpricht er ſich von dem Ge- neigten Leſer ein guͤtiges Urtheil, welchem er ſich und ſein Buch empfielet. Geſchrieben in der Franckfur- ter Oſter-Meſſe 1742. A, iſt
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Vorrede.
und geſchickt zu Pferde ſitzen, und ein wohlabgerichtet
Pferd kluͤglich regieren ſolle, iſt einem von Adel hoͤchſt-
unentbehrlich. Sie hat ihren Nutzen nicht nur im Krie-
ge, ſondern auch an Hoͤfen, da bey verſchiedenen Gele-
genheiten eine Parade zu Pferde, bey Aufzuͤgen, Ein-
zuͤgen, Carrouſelen ꝛc. gemacht wird. Das Jagen iſt
eine Ritterliche Uibung, und koͤmmet faſt in allen Stuͤ-
cken mit den Kriegs-Verrichtungen uͤberein. Der Ab-
ſicht des Verfaſſers zu Folge, da er die adeliche Jugend
anweiſen will, wie ſie durch eine gefaͤllig-machende Auf-
fuͤhrung ſich in Stand ſetzen koͤnne, dereinſt vollkomme-
ne Hof-Leute, gute Soldaten und geſchickte Hauswir-
the abzugeben, muſte nicht nur die Jagd-Wiſſenſchaft,
ſondern auch das Forſt-Weſen hier ausfuͤhrlich beſchrieben
werden. Daher iſt denn nun der Titel erwachſen, daß dis
Buch ein Reit-Jagd-Fecht-Tantz- oder Ritter-Exercitien-
Lexicon betitelt worden. Endlich hat der Verfaſſer,
gleichſam als einen Anhang zu den Ritterlichen Uibun-
gen, noch hinzugefuͤget die Wappen-Kunſt, als eine dem
Adel eigenthuͤmliche und unentbehrliche Wiſſenſchafft.
Wie er nun alles, was er auf dem Titel verſprochen, mit
moͤglichſter Gruͤndlichkeit und Deutlichkeit ausgefuͤhret,
und verſichert iſt, es ſey weder was uͤberfluͤßiges noch
unnoͤthiges eingeſchlichen, noch auch was noͤthiges und
nuͤtzliches ausgelaſſen: Alſo verſpricht er ſich von dem Ge-
neigten Leſer ein guͤtiges Urtheil, welchem er ſich und ſein
Buch empfielet.
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