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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Escache,

Ein Kappen-Mundstück der
Pferde, so von dem Canon un-
terschieden, indem es mehr oval
ist, dahingegen das Canon oder
Hollbiß gantz rund ist, und gehört
in weite Mäuler.

Escapade,

Jst eine widerwärtige und un-
gewisse Bewegung des Pferdes,
welches allen Zumuthungen wider-
strebet, ungehorsam ist, und lauter
irregulaire falsche Sprünge macht.

Escavessade,

Heißt ein starcker Zug, so mit
dem Rucken des Kapzaum-Zügels
geschiehet, das Pferd damit zu
straffen, wenn es mit dem Kopff
schnellet, oder sonsten der Faust
widerstrebet, damit es gelind und
stet wird.

Eschalotte,

Bedeutet das meßingene Blat
oder Blechlein an dem Mundstü-
cke der sogenannten Schnarr-Re-
gister in Orgeln und Positiven, als
der Posaune, Trompete, Cornet
und Regal.

Esche, Eschenbaum, Aesche,
Asche,

Jst ein Wald-Baum, welcher
aller Orten, sowol auf Bergen,
als in der Ebene, in warmen und
kalten Lande, befonders aber in
denen sumpffigten und wässerigten
Oertern, und insonderheit da
wächset, wo er seine dicke und star-
cke Wurtzeln wohl auszubreiten
Raum hat. Er wird zu einem
geraden, starcken und hohen
Stamm, und treibet sehr lange
und Schnur-gerade Aeste, hat
lange und paarweis gegen einan-
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der über gewachsene Blätter, de-
ren vier oder fünff Paar an einem
Zweige stehen, und an desselben
Spitze mit einem eintzelnen Blate
sich gleichsam schliessen, welches
Laub dem Nußbäumenem Laube
fast gleich kommet, aber um ein
merckliches kleiner und schmalblät-
terichter ist, und von dem Rind-
Schaf- und Ziegen-Vieh trefflich
gerne gefressen wird, weswegen
man es zu dörren und denselben
im Winter vorzulegen pflegt. Die
Blüthe ist rauhhärig, und von
weisser Farbe, worauf länglichte
und oben zugespitzte Hülsen fol-
gen, in denen der Saame, so ein
kleiner Kern, fast wie ein Haber-
Körnlein gestaltet, verborgen liegt;
dieser ist roth, hart, herbe und bit-
ter, und wird in den Apothecken
Lingua avis genannt, weil er fast
so geformet ist. Das Holtz dieses
Baumes ist ungemein zähe, wie
Leder, weiß, feste und viel härter,
als Nußbaumenes, und wird da-
hero nicht nur von den Wagnern
starck verarbeitet, sondern auch
von denen Tischern zu allerhand
Haus-Geräthe, und weil es wegen
der schönen wässerigten Adern oder
Jahrwachses, überaus wohl ins
Gesichte fället, auch von dem Holtz-
Wurm nicht angegriffen wird,
gerne zu Austäffelung vornehmer
Zimmer verbraucht. Dieses Holtz
giebt im Brennen einen guten Ge-
ruch, brennet sittsam und dampffet
nicht sehr, daher es in grosser
Herren Caminen gebraucht wird.
So giebt es auch gute Kohlen, da-
rinnen sie fast kein Holtz übertrifft.
Uiber dieses werden demselben so-
wol den Blättern und der Rinde,
viele und fast unglaubliche medi-
cinalische Tugenden zugeschrieben,
welche man auf ihrem Werth und

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Eſcache,

Ein Kappen-Mundſtuͤck der
Pferde, ſo von dem Canon un-
terſchieden, indem es mehr oval
iſt, dahingegen das Canon oder
Hollbiß gantz rund iſt, und gehoͤrt
in weite Maͤuler.

Eſcapade,

Jſt eine widerwaͤrtige und un-
gewiſſe Bewegung des Pferdes,
welches allen Zumuthungen wider-
ſtrebet, ungehorſam iſt, und lauter
irregulaire falſche Spruͤnge macht.

Eſcaveſſade,

Heißt ein ſtarcker Zug, ſo mit
dem Rucken des Kapzaum-Zuͤgels
geſchiehet, das Pferd damit zu
ſtraffen, wenn es mit dem Kopff
ſchnellet, oder ſonſten der Fauſt
widerſtrebet, damit es gelind und
ſtet wird.

Eſchalotte,

Bedeutet das meßingene Blat
oder Blechlein an dem Mundſtuͤ-
cke der ſogenannten Schnarr-Re-
giſter in Orgeln und Poſitiven, als
der Poſaune, Trompete, Cornet
und Regal.

Eſche, Eſchenbaum, Aeſche,
Aſche,

Jſt ein Wald-Baum, welcher
aller Orten, ſowol auf Bergen,
als in der Ebene, in warmen und
kalten Lande, befonders aber in
denen ſumpffigten und waͤſſerigten
Oertern, und inſonderheit da
waͤchſet, wo er ſeine dicke und ſtar-
cke Wurtzeln wohl auszubreiten
Raum hat. Er wird zu einem
geraden, ſtarcken und hohen
Stamm, und treibet ſehr lange
und Schnur-gerade Aeſte, hat
lange und paarweis gegen einan-
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Eſc
der uͤber gewachſene Blaͤtter, de-
ren vier oder fuͤnff Paar an einem
Zweige ſtehen, und an deſſelben
Spitze mit einem eintzelnen Blate
ſich gleichſam ſchlieſſen, welches
Laub dem Nußbaͤumenem Laube
faſt gleich kommet, aber um ein
merckliches kleiner und ſchmalblaͤt-
terichter iſt, und von dem Rind-
Schaf- und Ziegen-Vieh trefflich
gerne gefreſſen wird, weswegen
man es zu doͤrren und denſelben
im Winter vorzulegen pflegt. Die
Bluͤthe iſt rauhhaͤrig, und von
weiſſer Farbe, worauf laͤnglichte
und oben zugeſpitzte Huͤlſen fol-
gen, in denen der Saame, ſo ein
kleiner Kern, faſt wie ein Haber-
Koͤrnlein geſtaltet, verborgen liegt;
dieſer iſt roth, hart, herbe und bit-
ter, und wird in den Apothecken
Lingua avis genannt, weil er faſt
ſo geformet iſt. Das Holtz dieſes
Baumes iſt ungemein zaͤhe, wie
Leder, weiß, feſte und viel haͤrter,
als Nußbaumenes, und wird da-
hero nicht nur von den Wagnern
ſtarck verarbeitet, ſondern auch
von denen Tiſchern zu allerhand
Haus-Geraͤthe, und weil es wegen
der ſchoͤnen waͤſſerigten Adern oder
Jahrwachſes, uͤberaus wohl ins
Geſichte faͤllet, auch von dem Holtz-
Wurm nicht angegriffen wird,
gerne zu Austaͤffelung vornehmer
Zimmer verbraucht. Dieſes Holtz
giebt im Brennen einen guten Ge-
ruch, brennet ſittſam und dampffet
nicht ſehr, daher es in groſſer
Herren Caminen gebraucht wird.
So giebt es auch gute Kohlen, da-
rinnen ſie faſt kein Holtz uͤbertrifft.
Uiber dieſes werden demſelben ſo-
wol den Blaͤttern und der Rinde,
viele und faſt unglaubliche medi-
cinaliſche Tugenden zugeſchrieben,
welche man auf ihrem Werth und

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[0368] Eſc Eſc Eſcache, Ein Kappen-Mundſtuͤck der Pferde, ſo von dem Canon un- terſchieden, indem es mehr oval iſt, dahingegen das Canon oder Hollbiß gantz rund iſt, und gehoͤrt in weite Maͤuler. Eſcapade, Jſt eine widerwaͤrtige und un- gewiſſe Bewegung des Pferdes, welches allen Zumuthungen wider- ſtrebet, ungehorſam iſt, und lauter irregulaire falſche Spruͤnge macht. Eſcaveſſade, Heißt ein ſtarcker Zug, ſo mit dem Rucken des Kapzaum-Zuͤgels geſchiehet, das Pferd damit zu ſtraffen, wenn es mit dem Kopff ſchnellet, oder ſonſten der Fauſt widerſtrebet, damit es gelind und ſtet wird. Eſchalotte, Bedeutet das meßingene Blat oder Blechlein an dem Mundſtuͤ- cke der ſogenannten Schnarr-Re- giſter in Orgeln und Poſitiven, als der Poſaune, Trompete, Cornet und Regal. Eſche, Eſchenbaum, Aeſche, Aſche, Jſt ein Wald-Baum, welcher aller Orten, ſowol auf Bergen, als in der Ebene, in warmen und kalten Lande, befonders aber in denen ſumpffigten und waͤſſerigten Oertern, und inſonderheit da waͤchſet, wo er ſeine dicke und ſtar- cke Wurtzeln wohl auszubreiten Raum hat. Er wird zu einem geraden, ſtarcken und hohen Stamm, und treibet ſehr lange und Schnur-gerade Aeſte, hat lange und paarweis gegen einan- der uͤber gewachſene Blaͤtter, de- ren vier oder fuͤnff Paar an einem Zweige ſtehen, und an deſſelben Spitze mit einem eintzelnen Blate ſich gleichſam ſchlieſſen, welches Laub dem Nußbaͤumenem Laube faſt gleich kommet, aber um ein merckliches kleiner und ſchmalblaͤt- terichter iſt, und von dem Rind- Schaf- und Ziegen-Vieh trefflich gerne gefreſſen wird, weswegen man es zu doͤrren und denſelben im Winter vorzulegen pflegt. Die Bluͤthe iſt rauhhaͤrig, und von weiſſer Farbe, worauf laͤnglichte und oben zugeſpitzte Huͤlſen fol- gen, in denen der Saame, ſo ein kleiner Kern, faſt wie ein Haber- Koͤrnlein geſtaltet, verborgen liegt; dieſer iſt roth, hart, herbe und bit- ter, und wird in den Apothecken Lingua avis genannt, weil er faſt ſo geformet iſt. Das Holtz dieſes Baumes iſt ungemein zaͤhe, wie Leder, weiß, feſte und viel haͤrter, als Nußbaumenes, und wird da- hero nicht nur von den Wagnern ſtarck verarbeitet, ſondern auch von denen Tiſchern zu allerhand Haus-Geraͤthe, und weil es wegen der ſchoͤnen waͤſſerigten Adern oder Jahrwachſes, uͤberaus wohl ins Geſichte faͤllet, auch von dem Holtz- Wurm nicht angegriffen wird, gerne zu Austaͤffelung vornehmer Zimmer verbraucht. Dieſes Holtz giebt im Brennen einen guten Ge- ruch, brennet ſittſam und dampffet nicht ſehr, daher es in groſſer Herren Caminen gebraucht wird. So giebt es auch gute Kohlen, da- rinnen ſie faſt kein Holtz uͤbertrifft. Uiber dieſes werden demſelben ſo- wol den Blaͤttern und der Rinde, viele und faſt unglaubliche medi- cinaliſche Tugenden zugeſchrieben, welche man auf ihrem Werth und Un-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/368>, abgerufen am 24.11.2024.