Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Bam sisches Abzeichen, welche mehr alsden halben Kopff einnimmt, und welche auf einer Seiten grösser, als auf der andern: Jtem welche überzwerg oder sich nach der Schlems ziehet, wenn beyde Au- gen nicht in einer, sondern zwey- erley Farben bestehen; ferner wenn in einer grossen Blässe die dun- ckele Farbe, mit grossen und klei- nen Flecken mit eingemengt ist; wenn der Kopff hinten her an den Backen mehr, als vorn weiß ist, oben weiß und unten dunckel und dergleichen mehr. Bamberg, Residentz-Stadt und Schloß Ban ten. Anno 1486 ist der 34 Tur-nier allhier gehalten worden, wo- bey 2 Fürsten, 6 Grafen, 7 Frey- herren, 49 Ritter und 272 Edle zugegen waren. Das Hochstifft Bamberg, von welchem in dem Zeitungs-Lexico nachzusehen, füh- ret im Wappen einen schwartzen Löwen mit roth-ausgesteckter Zun- ge, über welchen ein silberner schmaler rechter Schräge-Bal- cken durch das gantze güldene Feld gehet. Banda, Bande, La grande bande des XXIV Bandes d' une selle, Stege eines Sattels, sind zwey Bandereau, Nennen die Trompeter das Bann-
[Spaltenumbruch] Bam ſiſches Abzeichen, welche mehr alsden halben Kopff einnimmt, und welche auf einer Seiten groͤſſer, als auf der andern: Jtem welche uͤberzwerg oder ſich nach der Schlems ziehet, wenn beyde Au- gen nicht in einer, ſondern zwey- erley Farben beſtehen; ferner wenn in einer groſſen Blaͤſſe die dun- ckele Farbe, mit groſſen und klei- nen Flecken mit eingemengt iſt; wenn der Kopff hinten her an den Backen mehr, als vorn weiß iſt, oben weiß und unten dunckel und dergleichen mehr. Bamberg, Reſidentz-Stadt und Schloß Ban ten. Anno 1486 iſt der 34 Tur-nier allhier gehalten worden, wo- bey 2 Fuͤrſten, 6 Grafen, 7 Frey- herren, 49 Ritter und 272 Edle zugegen waren. Das Hochſtifft Bamberg, von welchem in dem Zeitungs-Lexico nachzuſehen, fuͤh- ret im Wappen einen ſchwartzen Loͤwen mit roth-ausgeſteckter Zun- ge, uͤber welchen ein ſilberner ſchmaler rechter Schraͤge-Bal- cken durch das gantze guͤldene Feld gehet. Banda, Bande, La grande bande des XXIV Bandes d’ une ſelle, Stege eines Sattels, ſind zwey Bandereau, Nennen die Trompeter das Bann-
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Bam
Ban
ſiſches Abzeichen, welche mehr als
den halben Kopff einnimmt, und
welche auf einer Seiten groͤſſer,
als auf der andern: Jtem welche
uͤberzwerg oder ſich nach der
Schlems ziehet, wenn beyde Au-
gen nicht in einer, ſondern zwey-
erley Farben beſtehen; ferner wenn
in einer groſſen Blaͤſſe die dun-
ckele Farbe, mit groſſen und klei-
nen Flecken mit eingemengt iſt;
wenn der Kopff hinten her an den
Backen mehr, als vorn weiß iſt,
oben weiß und unten dunckel und
dergleichen mehr.
Bamberg,
Reſidentz-Stadt und Schloß
des Biſchoffs dieſes Nahmens, am
Fluſſe Rednitz, welcher hindurch
fleuſt, und ſich nicht weit davon
mit dem Mayn vereiniget, 9 Mei-
len von Nuͤrnberg gelegen. Jhre
Gegend iſt fruchtbar am Getrey-
de, Baumfruͤchten, Zwiebeln und
ſuͤſſem Holtz. Sie wird unter die
4 Reichs-Doͤrfer gerechnet, iſt
weitlaͤufftig, und hat keine Mau-
ren, welches daher koͤmmt, weil
die Buͤrger Anno 1435 ihren Bi-
ſchoff aus der Stadt vertrieben
hatten, ſo wurden ſie von dem
Concilio zu Baſel dahin con-
demniret, daß ſie ihre Stadt-
Mauren niederreiſſen muſten. Die
Univerſitaͤt daſelbſt iſt 1585 geſtiff-
tet worden. Von der Ritterſchafft
in Francken, iſt zu Bamberg An.
1362 in der Woche nach den heil.
drey Koͤnigen der neunzehende
Turnier angeſtellet worden, wobey
5 Fuͤrſten, als Landgraf Ludwig
zu Leuchtenberg, Landgraf Hein-
rich zu Heſſen, Fuͤrſt Otto zu Henne-
berg, Burggraf Friedrich zu Nuͤrn-
berg, u. Marckgr. Friedrich zu Meiſ-
ſen; 19 Grafen, 27 Freyherren,
34 Ritter und 137 Edlen turnir-
ten. Anno 1486 iſt der 34 Tur-
nier allhier gehalten worden, wo-
bey 2 Fuͤrſten, 6 Grafen, 7 Frey-
herren, 49 Ritter und 272 Edle
zugegen waren. Das Hochſtifft
Bamberg, von welchem in dem
Zeitungs-Lexico nachzuſehen, fuͤh-
ret im Wappen einen ſchwartzen
Loͤwen mit roth-ausgeſteckter Zun-
ge, uͤber welchen ein ſilberner
ſchmaler rechter Schraͤge-Bal-
cken durch das gantze guͤldene Feld
gehet.
Banda, Bande,
La grande bande des XXIV
Violons, die groſſe Bande der
24 Geiger, welche auch les Vint
quatre, die Vier und zwantziger
heiſſen, ſind die Koͤniglich Frantzoͤ-
ſiſchen Cammer-Violiniſten und
Baß-Geiger, welche alle Sonn-
tage und Donnerſtage zu Mitta-
ge bey der Koͤniglichen Tafel, und
bey allen Ballen und Balletten,
ſo der Koͤnig ſelbſt anſtellen laͤßt,
zu ſpielen verbunden ſind.
Bandes d’ une ſelle,
Stege eines Sattels, ſind zwey
Stuͤcke von Holtz, platt und drey
Finger breit, welche an die Boͤgen
angefuͤget ſeyn, daß ſie ſolche zu-
ſammen halten; ſie ſind beſſer von
Eiſen als von Holtz, welche nicht
ſo dauerhafft ſind, auch nicht ſo
beqvem in der Sitzung; ſintemal
ſie gar zu dick und plumb ſeyn,
worauf ſich der Reuter nicht ſo
wohl an Sattel anſchlieſſen kan,
als auf eiſernen Stegen.
Bandereau,
Nennen die Trompeter das
Band, oder die Schnure, woran
die Trompete uͤber die Achſel ge-
haͤnget wird.
Bann-
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