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Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

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Die XXX. Anmerckung. (uu)
die Theologische, die andere die Juristische,
die dritte die Medicinische, und die vierdte die
Philosophische Facultät. Jch mache aber
ob libertatem methodi billig
1) Von der Philosophischen den Anfang.Der Philo-
sophie;

Weil die Philosophie die Studierenden
gründlich praepariret, den Verstand
schärffet und den Willen bessert, damit
sie in denen andern also genannten drey
höhern Facultäten, desto besser fortkom-
men können. Derer Philosophischen
Wissenschafften Leben oder Seele ist:
1. Die Logica. Hierauf folget secundum
ordinem Sapientiae, Justitiae, & Pruden-
tiae,
2. Die Phsiyca.
3. Die Theologia naturalis.
4. Das Jus Naturae.
5. Die Ethica.
6. Die Politica.
Jn dieser guten Ordnung hat sie mehr
erwehnter Herr D. Ridiget vor-
getragen. Dieser Disciplinen Di-
gni
tät ist so groß, daß sich ein ieder
Studierender Cavalier wenigstens
aus denenselben diejenigen recht-
schaffen bekant machen solte, welche
zu seinem nach denen übrigen Facul-
täten und andern Umständen er-
wehlten Zweck dienen können. Und
es würde ihm keine Schande seyn,
wann
O 3
Die XXX. Anmerckung. (uu)
die Theologiſche, die andere die Juriſtiſche,
die dritte die Mediciniſche, und die vierdte die
Philoſophiſche Facultaͤt. Jch mache aber
ob libertatem methodi billig
1) Von der Philoſophiſchen den Anfang.Der Philo-
ſophie;

Weil die Philoſophie die Studierenden
gruͤndlich præpariret, den Verſtand
ſchaͤrffet und den Willen beſſert, damit
ſie in denen andern alſo genannten drey
hoͤhern Facultaͤten, deſto beſſer fortkom-
men koͤnnen. Derer Philoſophiſchen
Wiſſenſchafften Leben oder Seele iſt:
1. Die Logica. Hierauf folget ſecundum
ordinem Sapientiæ, Juſtitiæ, & Pruden-
tiæ,
2. Die Phſiyca.
3. Die Theologia naturalis.
4. Das Jus Naturæ.
5. Die Ethica.
6. Die Politica.
Jn dieſer guten Ordnung hat ſie mehr
erwehnter Herr D. Ridiget vor-
getragen. Dieſer Diſciplinen Di-
gni
taͤt iſt ſo groß, daß ſich ein ieder
Studierender Cavalier wenigſtens
aus denenſelben diejenigen recht-
ſchaffen bekant machen ſolte, welche
zu ſeinem nach denen uͤbrigen Facul-
taͤten und andern Umſtaͤnden er-
wehlten Zweck dienen koͤnnen. Und
es wuͤrde ihm keine Schande ſeyn,
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[213/0235] Die XXX. Anmerckung. (uu) ⁽uu⁾ die Theologiſche, die andere die Juriſtiſche, die dritte die Mediciniſche, und die vierdte die Philoſophiſche Facultaͤt. Jch mache aber ob libertatem methodi billig 1) Von der Philoſophiſchen den Anfang. Weil die Philoſophie die Studierenden gruͤndlich præpariret, den Verſtand ſchaͤrffet und den Willen beſſert, damit ſie in denen andern alſo genannten drey hoͤhern Facultaͤten, deſto beſſer fortkom- men koͤnnen. Derer Philoſophiſchen Wiſſenſchafften Leben oder Seele iſt: 1. Die Logica. Hierauf folget ſecundum ordinem Sapientiæ, Juſtitiæ, & Pruden- tiæ, 2. Die Phſiyca. 3. Die Theologia naturalis. 4. Das Jus Naturæ. 5. Die Ethica. 6. Die Politica. Jn dieſer guten Ordnung hat ſie mehr erwehnter Herr D. Ridiget vor- getragen. Dieſer Diſciplinen Di- gnitaͤt iſt ſo groß, daß ſich ein ieder Studierender Cavalier wenigſtens aus denenſelben diejenigen recht- ſchaffen bekant machen ſolte, welche zu ſeinem nach denen uͤbrigen Facul- taͤten und andern Umſtaͤnden er- wehlten Zweck dienen koͤnnen. Und es wuͤrde ihm keine Schande ſeyn, wann O 3

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Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/235>, abgerufen am 21.11.2024.