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Tuckermann, Peter: Eine Predigt Vom Cananeischen Weiblein Dom. Reminiscere. Zu Harst gethan. Wolfenbüttel, 1619.

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vnd spielet mit den seinen gleich wie Eltern mit jhren Kindern: Die verstecken sich bißweilen vnd lassen die Kinder suchen / oder stellen sich als wenn sie schlieffen oder Todt wehren / vnnd lassen die Kinder ein wenig ruffen / schreyen / vnd sich von jhnen rütteln vnd schütteln / vnd wenn sie den sehen / daß die Kinder fortfahren vnd nicht ablassen wollen / so wischen sie mit Frewden herfür / vnd thun was sie begehren. So machts GOtt auch.

Derwegen sollen wir diese andere Anfechtung vnd Versuchung vom stillschweigen GOTtes darzu gebrauchen / daß wenn GOtt zu vnserm Gebet lang stillschweiget vnd vns nicht fluchs aus den Nöthen hilfft / wir vns alßdann prüffen / ob wir auch in Vnbußfertigkeit beten / vnd da wir das befinden vnd von vnserm Hertzen vnd Gewissen vber zeuget werden / sollen wir Buß thun / wie wir Es: 1. vermahnet werden: Waschet euch / reiniget euch / etc. Vnd kommet denn / etc. Oder sein wir nicht Vnbußfertig / so sollen wir gedencken / ob wir auch im Zeitlichen etwas wieder vns selbst möchten beten vnd begehren / vnd es derwegen GOttes gnedigem Willen heimstellen vnd sagen / so du wilt / etc. Oder ist der beyden keins / so sollen wir wissen / GOtt setze vns mit seinem stillschweigen nur wie ein Vater sein Kind auff der Probe / vnd sollen derwegen mit gedult seiner gnedigen erhörung vnd hülff erwarten / wie im 27. Psalm stehet: Harre des HErrn / sey getrost vnd vnverzagt / vnd harre der HErrn. Vnd wil vnsere Seele vngedüldig werden / so sollen wir sie mit David aus dem 42. Psalm ansprechen: Was betrübstu dich meine Seele / vnd bist so vnruhig in mir? Harre auff Gott / denn ich werde jhm noch dancken / daß er meines Angesichs hülffe vnd mein GOtt ist. Auch gnug vom Andern.

Vom Dritten.

FVrs Dritte / da Christus so stillschweiget vnd fortangehet / treten die Jünger zu jhm / vnd thun für das Weib eine fürbitte vnd sagen: Laß sie doch von dir / denn sie

vnd spielet mit den seinen gleich wie Eltern mit jhren Kindern: Die verstecken sich bißweilen vnd lassen die Kinder suchen / oder stellen sich als wenn sie schlieffen oder Todt wehren / vnnd lassen die Kinder ein wenig ruffen / schreyen / vnd sich von jhnen rütteln vnd schütteln / vnd wenn sie den sehen / daß die Kinder fortfahren vnd nicht ablassen wollen / so wischen sie mit Frewden herfür / vnd thun was sie begehren. So machts GOtt auch.

Derwegen sollen wir diese andere Anfechtung vnd Versuchung vom stillschweigen GOTtes darzu gebrauchen / daß weñ GOtt zu vnserm Gebet lang stillschweiget vnd vns nicht fluchs aus den Nöthen hilfft / wir vns alßdann prüffen / ob wir auch in Vnbußfertigkeit beten / vñ da wir das befinden vnd von vnserm Hertzen vnd Gewissen vber zeuget werdẽ / sollẽ wir Buß thun / wie wir Es: 1. vermahnet werdẽ: Waschet euch / reiniget euch / etc. Vnd kom̃et deñ / etc. Oder sein wir nicht Vnbußfertig / so sollẽ wir gedẽcken / ob wir auch im Zeitlichen etwas wieder vns selbst möchten beten vnd begehren / vnd es derwegen GOttes gnedigem Willen heimstellen vnd sagen / so du wilt / etc. Oder ist der beyden keins / so sollen wir wissen / GOtt setze vns mit seinem stillschweigen nur wie ein Vater sein Kind auff der Probe / vnd sollen derwegen mit gedult seiner gnedigen erhörung vnd hülff erwarten / wie im 27. Psalm stehet: Harre des HErrn / sey getrost vnd vnverzagt / vñ harre der HErrn. Vnd wil vnsere Seele vngedüldig werden / so sollen wir sie mit David aus dem 42. Psalm ansprechen: Was betrübstu dich meine Seele / vnd bist so vnruhig in mir? Harre auff Gott / denn ich werde jhm noch dancken / daß er meines Angesichs hülffe vnd mein GOtt ist. Auch gnug vom Andern.

Vom Dritten.

FVrs Dritte / da Christus so stillschweiget vnd fortangehet / treten die Jünger zu jhm / vnd thun für das Weib eine fürbitte vnd sagen: Laß sie doch von dir / denn sie

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           die Kinder ein wenig ruffen / schreyen / vnd sich von jhnen rütteln vnd schütteln / vnd
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Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Eine Predigt Vom Cananeischen Weiblein Dom. Reminiscere. Zu Harst gethan. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1619/18>, abgerufen am 21.11.2024.