[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.Welt-Mann. verbanuet habe/ viel Leute unserer Zeit ha-ben sich deren glücklich bedienet in der Con- versation, ja so gar auch in ihren Schriff- ten. Und unter den Alten hat Cicero, der ohne Zweiffel unter allen Schwätzern so jemals gefunden/ der gröste gewesen/ sichs nicht schimpfflich gehalten solche zu- brauchen. Er wolte einsmals einem Kerl seine ge- Endlich ist auch nöthig/ daß die/ so dem wisse G
Welt-Mann. verbanuet habe/ viel Leute unſerer Zeit ha-ben ſich deren gluͤcklich bedienet in der Con- verſation, ja ſo gar auch in ihren Schriff- ten. Und unter den Alten hat Cicero, der ohne Zweiffel unter allen Schwaͤtzern ſo jemals gefunden/ der groͤſte geweſen/ ſichs nicht ſchimpfflich gehalten ſolche zu- brauchen. Er wolte einsmals einem Kerl ſeine ge- Endlich iſt auch noͤthig/ daß die/ ſo dem wiſſe G
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Welt-Mann.
verbanuet habe/ viel Leute unſerer Zeit ha-
ben ſich deren gluͤcklich bedienet in der Con-
verſation, ja ſo gar auch in ihren Schriff-
ten. Und unter den Alten hat Cicero, der
ohne Zweiffel unter allen Schwaͤtzern ſo
jemals gefunden/ der groͤſte geweſen/ ſichs
nicht ſchimpfflich gehalten ſolche zu-
brauchen.
Er wolte einsmals einem Kerl ſeine ge-
ringe Geburt vorwerffen/ und als dieſer
Menſch zu ihm ſagte/ daß er ihn nicht hoͤr-
te/ antwortet ihm Cicero; Du haſt gleich-
wohl Loͤcher in den Ohren, und wolte ihm
damit zuverſtehen geben/ daß er dem Stan-
de nach ein Knecht waͤre/ weil die Roͤmer
gewohnet waren/ ihren Knechten Loͤcher
durch die Ohren zuſchlagen.
Endlich iſt auch noͤthig/ daß die/ ſo dem
Frauenzimmer auffwarten wollen/ alle
Exercitien, ſo denen Leuten von ihrem Alter
und von ihrer Profeſſion zu kommen/ zierlich
machen koͤnnen/ daß ſie vor allen Dingen
wohl wiſſen zutantzen/ und wacker zureiten.
Hierbey muͤſſen ſie doch in Acht nehmen/
daß ſie ſich nicht ſo gar uͤbermaͤſſig auff
eines allein legen/ und die andern hindan
ſetzen muͤſſen. Es iſt beſſer ein Edelmann
wiſſe
G
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