[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.Der vollkommene ein wenig mehr zu Hause bliebe. Jch woltesie machtens nicht/ wie der berühmte Thales, welcher mit den Augen im Gestirne hinge/ und den Brunnen zu seinen Füssen/ in welchen er unglücklicher Weise stürtzete/ nicht bemerckete. Von der Stärcke. DJese Tugend müssen wir ein wenig Gleich-
Der vollkommene ein wenig mehr zu Hauſe bliebe. Jch wolteſie machtens nicht/ wie der beruͤhmte Thales, welcher mit den Augen im Geſtirne hinge/ und den Brunnen zu ſeinen Fuͤſſen/ in welchen er ungluͤcklicher Weiſe ſtuͤrtzete/ nicht bemerckete. Von der Staͤrcke. DJeſe Tugend muͤſſen wir ein wenig Gleich-
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Der vollkommene
ein wenig mehr zu Hauſe bliebe. Jch wolte
ſie machtens nicht/ wie der beruͤhmte Thales,
welcher mit den Augen im Geſtirne hinge/
und den Brunnen zu ſeinen Fuͤſſen/ in
welchen er ungluͤcklicher Weiſe ſtuͤrtzete/
nicht bemerckete.
Von der Staͤrcke.
DJeſe Tugend muͤſſen wir ein wenig
nach der Laͤnge durchnehmen/ weil ſie
unter ſich die Tapfferkeit begreiffet/ als
welche die Oberherſcherin ſeyn muß in dem
Manne von dem wir ſchreiben. Die Staͤr-
cke insgemein betrachtet/ iſt eine Lebhafftig-
keit der Seelen/ welche uns neiget/ wackere
Thaten zuthun/ indem man alle Schwuͤ-
rigkeiten/ ſo ſich darwider legen koͤnnen/
uͤber einen Hauffen wirfft. Aber wann wir
die Staͤrcke betrachten/ als waͤre ſie das/
was wir Tapfferkeit nennen/ koͤnnen wir
ſagen/ daß ſie eine Leitung unſrer Hertzhaf-
tigkeit iſt/ welche/ indem ſie uns gleich weit
von der Feigheit und von der Thumkuͤhn-
heit entfernet/ uns auff die Spuhre nach
dem Ruhme bringet mitten durch alle Ge-
fahr/ die uns auff unſrẽ Wege kan zuſtoſſen.
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