Sinnliche Einbildungen sind Vorstellungen vergange- ner äußerer Empfindungen, §. 66. B. M. §. 414. welche die Seele, so viel sie es vermag, eigenmächtig, und ohne Beyhülfe des äußern sinnlichen Eindrucks wiederholet. B. M. §. 415. mithin ganz sinnliche Vorstellungen. Die ma- teriellen Jdeen der Einbildungen sind also die der ver- gangenen äußern Empfindungen, aber so unvollständig, wie sie ohne äußern sinnlichen Eindruck nur seyn können. §. 35. 53. das ist: Wenn die Seele eigenmächtig Ein- bildungen wirkt, so entstehen im Gehirne Bewegungen, welche zum Theil die materiellen Jdeen ehemaliger äußerer Empfindungen sind. §. 66. Die materiellen Jdeen der Einbildungen sind, überhaupt betrachtet, schwächer, als die materiellen äußern Empfindungen; es können aber de- ren einige zusammengenommen manche äußere Empfindun- gen übertreffen. §. 53. Je stärker die Einbildungen, desto wirksamer sind ihre materiellen Jdeen. §. 26.
§. 68.
Das, was den materiellen Jdeen der Einbildungen abgeht, daß sie nicht vollständige materielle äußere Em- pfindungen sind, ist der ins Gehirn fortgepflanzte äußere sinnliche Eindruck in die Nerven, der also die materiellen Jdeen vollständiger, und dadurch die Vorstellungen der Seele reicher an Merkmalen machet, als es die Vorstel- lungskraft ohne ihn thun kann. §. 53.
§. 69.
Wenn die materiellen Jdeen als thierische Seelenkräfte des Gehirns §. 6. thierische Wirkungen im Körper äußern, so müssen die von den Einbildungen mit denen von ehema- ligen äußern Empfindungen zum Theil überkommen, und sich nach ihrer Stärke richten. §. 67. 66.
§. 70.
F 2
3 Abſchn. der Nerven. Einbildungen.
Einbildungen.
§. 67.
Sinnliche Einbildungen ſind Vorſtellungen vergange- ner aͤußerer Empfindungen, §. 66. B. M. §. 414. welche die Seele, ſo viel ſie es vermag, eigenmaͤchtig, und ohne Beyhuͤlfe des aͤußern ſinnlichen Eindrucks wiederholet. B. M. §. 415. mithin ganz ſinnliche Vorſtellungen. Die ma- teriellen Jdeen der Einbildungen ſind alſo die der ver- gangenen aͤußern Empfindungen, aber ſo unvollſtaͤndig, wie ſie ohne aͤußern ſinnlichen Eindruck nur ſeyn koͤnnen. §. 35. 53. das iſt: Wenn die Seele eigenmaͤchtig Ein- bildungen wirkt, ſo entſtehen im Gehirne Bewegungen, welche zum Theil die materiellen Jdeen ehemaliger aͤußerer Empfindungen ſind. §. 66. Die materiellen Jdeen der Einbildungen ſind, uͤberhaupt betrachtet, ſchwaͤcher, als die materiellen aͤußern Empfindungen; es koͤnnen aber de- ren einige zuſammengenommen manche aͤußere Empfindun- gen uͤbertreffen. §. 53. Je ſtaͤrker die Einbildungen, deſto wirkſamer ſind ihre materiellen Jdeen. §. 26.
§. 68.
Das, was den materiellen Jdeen der Einbildungen abgeht, daß ſie nicht vollſtaͤndige materielle aͤußere Em- pfindungen ſind, iſt der ins Gehirn fortgepflanzte aͤußere ſinnliche Eindruck in die Nerven, der alſo die materiellen Jdeen vollſtaͤndiger, und dadurch die Vorſtellungen der Seele reicher an Merkmalen machet, als es die Vorſtel- lungskraft ohne ihn thun kann. §. 53.
§. 69.
Wenn die materiellen Jdeen als thieriſche Seelenkraͤfte des Gehirns §. 6. thieriſche Wirkungen im Koͤrper aͤußern, ſo muͤſſen die von den Einbildungen mit denen von ehema- ligen aͤußern Empfindungen zum Theil uͤberkommen, und ſich nach ihrer Staͤrke richten. §. 67. 66.
§. 70.
F 2
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3 Abſchn. der Nerven. Einbildungen.
Einbildungen.
§. 67.
Sinnliche Einbildungen ſind Vorſtellungen vergange-
ner aͤußerer Empfindungen, §. 66. B. M. §. 414. welche
die Seele, ſo viel ſie es vermag, eigenmaͤchtig, und ohne
Beyhuͤlfe des aͤußern ſinnlichen Eindrucks wiederholet. B. M.
§. 415. mithin ganz ſinnliche Vorſtellungen. Die ma-
teriellen Jdeen der Einbildungen ſind alſo die der ver-
gangenen aͤußern Empfindungen, aber ſo unvollſtaͤndig,
wie ſie ohne aͤußern ſinnlichen Eindruck nur ſeyn koͤnnen.
§. 35. 53. das iſt: Wenn die Seele eigenmaͤchtig Ein-
bildungen wirkt, ſo entſtehen im Gehirne Bewegungen,
welche zum Theil die materiellen Jdeen ehemaliger aͤußerer
Empfindungen ſind. §. 66. Die materiellen Jdeen der
Einbildungen ſind, uͤberhaupt betrachtet, ſchwaͤcher, als
die materiellen aͤußern Empfindungen; es koͤnnen aber de-
ren einige zuſammengenommen manche aͤußere Empfindun-
gen uͤbertreffen. §. 53. Je ſtaͤrker die Einbildungen, deſto
wirkſamer ſind ihre materiellen Jdeen. §. 26.
§. 68.
Das, was den materiellen Jdeen der Einbildungen
abgeht, daß ſie nicht vollſtaͤndige materielle aͤußere Em-
pfindungen ſind, iſt der ins Gehirn fortgepflanzte aͤußere
ſinnliche Eindruck in die Nerven, der alſo die materiellen
Jdeen vollſtaͤndiger, und dadurch die Vorſtellungen der
Seele reicher an Merkmalen machet, als es die Vorſtel-
lungskraft ohne ihn thun kann. §. 53.
§. 69.
Wenn die materiellen Jdeen als thieriſche Seelenkraͤfte
des Gehirns §. 6. thieriſche Wirkungen im Koͤrper aͤußern,
ſo muͤſſen die von den Einbildungen mit denen von ehema-
ligen aͤußern Empfindungen zum Theil uͤberkommen, und
ſich nach ihrer Staͤrke richten. §. 67. 66.
§. 70.
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/107>, abgerufen am 21.11.2024.
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