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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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Vorrede.
allein vermögend sind, diejenigen Bewegungen
im Körper hervorzubringen, die sonst vom
Einflusse der Seelenkräfte herrühren und um-
gekehrt.

Den dritten Theil habe ich hinzugefüget,
um die Oeconomie der thierischen Kräfte im
Ganzen
zu schildern, und gleichsam den Lebens-
lauf der thierischen Natur zu zeichnen. Den Ab-
riß der thierischen Natur
enthält das erste
Kapitel.
Da aber nicht jedes Thier mit allen
thierischen Kräften, die den vollkommensten
Geschlechtern eigen sind, versehen ist; so sind
im zweyten Kapitel die Naturen der verschie-
denen Gattungen von Thieren,
von den un-
beseelten an, bis zu den vernünftigen, classifi-
ciret worden. Jch habe bey dieser Gelegenheit
die Gründe für die Möglichkeit und das Daseyn
unbeseelter Thiere zur Prüfung vorgetragen. Die
übrigen Kapitel dieses Theils handeln vom
Ursprunge, vom Leben, von der Vollkommen-
heit,
von der Abnahme und dem Tode der
thierischen Natur.

Von allen diesen Sachen hatte man bisher
einzeln zerstreute Stücke in unsern Physio-
logien, oder vielmehr man handelte nur den
eigentlichen Mechanismum der thierischen Er-
zeugung, des Wachsthums, der Abnahme und
des Todes der thierischen Körper ab, ohne
das, was die eigentliche thierische Natur da-
bey betrifft, von dem Uebrigen abzusondern. Als
die merkwürdigsten Stücke zeichnen sich in die-
sem Theile die Abhandlungen in den drey letz-
ten Kapiteln, von den Perioden des thieri-

schen
b

Vorrede.
allein vermoͤgend ſind, diejenigen Bewegungen
im Koͤrper hervorzubringen, die ſonſt vom
Einfluſſe der Seelenkraͤfte herruͤhren und um-
gekehrt.

Den dritten Theil habe ich hinzugefuͤget,
um die Oeconomie der thieriſchen Kraͤfte im
Ganzen
zu ſchildern, und gleichſam den Lebens-
lauf der thieriſchen Natur zu zeichnen. Den Ab-
riß der thieriſchen Natur
enthaͤlt das erſte
Kapitel.
Da aber nicht jedes Thier mit allen
thieriſchen Kraͤften, die den vollkommenſten
Geſchlechtern eigen ſind, verſehen iſt; ſo ſind
im zweyten Kapitel die Naturen der verſchie-
denen Gattungen von Thieren,
von den un-
beſeelten an, bis zu den vernuͤnftigen, claſſifi-
ciret worden. Jch habe bey dieſer Gelegenheit
die Gruͤnde fuͤr die Moͤglichkeit und das Daſeyn
unbeſeelter Thiere zur Pruͤfung vorgetragen. Die
uͤbrigen Kapitel dieſes Theils handeln vom
Urſprunge, vom Leben, von der Vollkommen-
heit,
von der Abnahme und dem Tode der
thieriſchen Natur.

Von allen dieſen Sachen hatte man bisher
einzeln zerſtreute Stuͤcke in unſern Phyſio-
logien, oder vielmehr man handelte nur den
eigentlichen Mechanismum der thieriſchen Er-
zeugung, des Wachsthums, der Abnahme und
des Todes der thieriſchen Koͤrper ab, ohne
das, was die eigentliche thieriſche Natur da-
bey betrifft, von dem Uebrigen abzuſondern. Als
die merkwuͤrdigſten Stuͤcke zeichnen ſich in die-
ſem Theile die Abhandlungen in den drey letz-
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ſchen
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[0017] Vorrede. allein vermoͤgend ſind, diejenigen Bewegungen im Koͤrper hervorzubringen, die ſonſt vom Einfluſſe der Seelenkraͤfte herruͤhren und um- gekehrt. Den dritten Theil habe ich hinzugefuͤget, um die Oeconomie der thieriſchen Kraͤfte im Ganzen zu ſchildern, und gleichſam den Lebens- lauf der thieriſchen Natur zu zeichnen. Den Ab- riß der thieriſchen Natur enthaͤlt das erſte Kapitel. Da aber nicht jedes Thier mit allen thieriſchen Kraͤften, die den vollkommenſten Geſchlechtern eigen ſind, verſehen iſt; ſo ſind im zweyten Kapitel die Naturen der verſchie- denen Gattungen von Thieren, von den un- beſeelten an, bis zu den vernuͤnftigen, claſſifi- ciret worden. Jch habe bey dieſer Gelegenheit die Gruͤnde fuͤr die Moͤglichkeit und das Daſeyn unbeſeelter Thiere zur Pruͤfung vorgetragen. Die uͤbrigen Kapitel dieſes Theils handeln vom Urſprunge, vom Leben, von der Vollkommen- heit, von der Abnahme und dem Tode der thieriſchen Natur. Von allen dieſen Sachen hatte man bisher einzeln zerſtreute Stuͤcke in unſern Phyſio- logien, oder vielmehr man handelte nur den eigentlichen Mechanismum der thieriſchen Er- zeugung, des Wachsthums, der Abnahme und des Todes der thieriſchen Koͤrper ab, ohne das, was die eigentliche thieriſche Natur da- bey betrifft, von dem Uebrigen abzuſondern. Als die merkwuͤrdigſten Stuͤcke zeichnen ſich in die- ſem Theile die Abhandlungen in den drey letz- ten Kapiteln, von den Perioden des thieri- ſchen b

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/17>, abgerufen am 27.04.2024.