Da die eigentlichen Eingeweide zusammengesetzte me- chanische Maschinen sind, an welchen Muskelfäserchen, Muskeln, Muskelhäute, Adern, Drüsen, oder Absonde- rungsgefäße, welche nichts anders als kleine Endungen der Schlagadern zu seyn pflegen, Theil haben; so ist es in so fern aus dem Bisherigen §. 445 -- 473. schon erwiesen, daß die unmittelbaren Nervenwirkungen der äußern sinnli- chen Eindrücke in ihnen einen wahren und großen Einfluß auf ihre natürlichen thierischen Verrichtungen haben kön- nen, uud sehr oft haben, sie mögen übrigens von empfin- denden und denkenden, oder hirnlosen und unempfindlichen Thieren besessen werden, und daß, nach Verschiedenheit der äußern sinnlichen Eindrücke in sie, ihre natürlichen thierischen Verrichtungen entweder der Natur gemäß oder widernatürlich werden können, ohne daß daran weder das Gehirn noch die Vorstellungskraft Theil haben müßte. Es wird demnach hinlänglich seyn, blos einige Erfahrungen von ihnen anzuführen, die diese Wahrheit bestätigen.
§. 475.
Vom Herzen, §. 455 -- 459. vom Magen und den Gedärmen, §. 466 -- 470. vom Zwerchfelle, §. 464. 465. von allen blos drüsigten, §. 471 -- 473. blos ade- rigten, §. 460. 461. und blos muskulösen Eingeweiden, §. 448 -- 454. sind die Erfahrungen schon angezeiget worden. Die Lunge an sich hat eine mehrentheils ganz mechanische Verrichtung, H. P. §. 263. an welcher ihre Nerven wenig Theil nehmen, daher sie auch wenig Em- pfindlichkeit, und eben so wenig Reizbarkeit §. 432. hat. H. P. §. 245. Doch hat die Luftröhre bis in die Lunge hinein Fleischfäserchen, H. P. §. 238. eine sehr empfind- liche Haut, und eine große Menge Drüsen, H. P. §. 239. daher viele äußere sinnliche Eindrücke in sie auch mancher- ley unmittelbare Nervenwirkungen, sowohl durch Veren- gerung der Luftröhre vermöge der Fleischfäserchen, §. 448. 465. als durch Reizung der Drüsen, §. 473. und durch
einen
II Th. Nervenk. 2 Kap. des aͤuß. ſinnl. Eindr.
§. 474.
Da die eigentlichen Eingeweide zuſammengeſetzte me- chaniſche Maſchinen ſind, an welchen Muskelfaͤſerchen, Muskeln, Muskelhaͤute, Adern, Druͤſen, oder Abſonde- rungsgefaͤße, welche nichts anders als kleine Endungen der Schlagadern zu ſeyn pflegen, Theil haben; ſo iſt es in ſo fern aus dem Bisherigen §. 445 — 473. ſchon erwieſen, daß die unmittelbaren Nervenwirkungen der aͤußern ſinnli- chen Eindruͤcke in ihnen einen wahren und großen Einfluß auf ihre natuͤrlichen thieriſchen Verrichtungen haben koͤn- nen, uud ſehr oft haben, ſie moͤgen uͤbrigens von empfin- denden und denkenden, oder hirnloſen und unempfindlichen Thieren beſeſſen werden, und daß, nach Verſchiedenheit der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke in ſie, ihre natuͤrlichen thieriſchen Verrichtungen entweder der Natur gemaͤß oder widernatuͤrlich werden koͤnnen, ohne daß daran weder das Gehirn noch die Vorſtellungskraft Theil haben muͤßte. Es wird demnach hinlaͤnglich ſeyn, blos einige Erfahrungen von ihnen anzufuͤhren, die dieſe Wahrheit beſtaͤtigen.
§. 475.
Vom Herzen, §. 455 — 459. vom Magen und den Gedaͤrmen, §. 466 — 470. vom Zwerchfelle, §. 464. 465. von allen blos druͤſigten, §. 471 — 473. blos ade- rigten, §. 460. 461. und blos muskuloͤſen Eingeweiden, §. 448 — 454. ſind die Erfahrungen ſchon angezeiget worden. Die Lunge an ſich hat eine mehrentheils ganz mechaniſche Verrichtung, H. P. §. 263. an welcher ihre Nerven wenig Theil nehmen, daher ſie auch wenig Em- pfindlichkeit, und eben ſo wenig Reizbarkeit §. 432. hat. H. P. §. 245. Doch hat die Luftroͤhre bis in die Lunge hinein Fleiſchfaͤſerchen, H. P. §. 238. eine ſehr empfind- liche Haut, und eine große Menge Druͤſen, H. P. §. 239. daher viele aͤußere ſinnliche Eindruͤcke in ſie auch mancher- ley unmittelbare Nervenwirkungen, ſowohl durch Veren- gerung der Luftroͤhre vermoͤge der Fleiſchfaͤſerchen, §. 448. 465. als durch Reizung der Druͤſen, §. 473. und durch
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II Th. Nervenk. 2 Kap. des aͤuß. ſinnl. Eindr.
§. 474.
Da die eigentlichen Eingeweide zuſammengeſetzte me-
chaniſche Maſchinen ſind, an welchen Muskelfaͤſerchen,
Muskeln, Muskelhaͤute, Adern, Druͤſen, oder Abſonde-
rungsgefaͤße, welche nichts anders als kleine Endungen der
Schlagadern zu ſeyn pflegen, Theil haben; ſo iſt es in ſo
fern aus dem Bisherigen §. 445 — 473. ſchon erwieſen,
daß die unmittelbaren Nervenwirkungen der aͤußern ſinnli-
chen Eindruͤcke in ihnen einen wahren und großen Einfluß
auf ihre natuͤrlichen thieriſchen Verrichtungen haben koͤn-
nen, uud ſehr oft haben, ſie moͤgen uͤbrigens von empfin-
denden und denkenden, oder hirnloſen und unempfindlichen
Thieren beſeſſen werden, und daß, nach Verſchiedenheit
der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke in ſie, ihre natuͤrlichen
thieriſchen Verrichtungen entweder der Natur gemaͤß oder
widernatuͤrlich werden koͤnnen, ohne daß daran weder das
Gehirn noch die Vorſtellungskraft Theil haben muͤßte. Es
wird demnach hinlaͤnglich ſeyn, blos einige Erfahrungen
von ihnen anzufuͤhren, die dieſe Wahrheit beſtaͤtigen.
§. 475.
Vom Herzen, §. 455 — 459. vom Magen und den
Gedaͤrmen, §. 466 — 470. vom Zwerchfelle, §. 464.
465. von allen blos druͤſigten, §. 471 — 473. blos ade-
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§. 448 — 454. ſind die Erfahrungen ſchon angezeiget
worden. Die Lunge an ſich hat eine mehrentheils ganz
mechaniſche Verrichtung, H. P. §. 263. an welcher ihre
Nerven wenig Theil nehmen, daher ſie auch wenig Em-
pfindlichkeit, und eben ſo wenig Reizbarkeit §. 432. hat.
H. P. §. 245. Doch hat die Luftroͤhre bis in die Lunge
hinein Fleiſchfaͤſerchen, H. P. §. 238. eine ſehr empfind-
liche Haut, und eine große Menge Druͤſen, H. P. §. 239.
daher viele aͤußere ſinnliche Eindruͤcke in ſie auch mancher-
ley unmittelbare Nervenwirkungen, ſowohl durch Veren-
gerung der Luftroͤhre vermoͤge der Fleiſchfaͤſerchen, §. 448.
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/498>, abgerufen am 22.11.2024.
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