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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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Jnhalt.
§. 485. Ein innerer sinnlicher Eindruck geht vom Punkte der
Berührung abwärts vom Gehirne bis in die Nervenspitzen
fort.     482
486. Wenn mehrere zugleich in einen Nerven gemacht wer-
den, so geht doch jeder für sich ungehindert zu der Ma-
schine fort, die der gerührte Faden desselben regiert, und
wenn man diesen von jeder Maschine wüßte, und seinen
Ursprung im Gehirne finden, und errathen könnte, welche
materielle Jdeen denselben rühren, so könnte man die See-
lenwirkung jeder Vorstellung durch einen künstlichen Reiz
im Gehirne nachahmen.     482
487. Auch hindert ein äußerer in eben dem Nerven zugleich
aufsteigender sinnlicher Eindruck, einen absteigenden innern
ohne Vorstellungen nicht;     483
488. welches am besten aus der Hypothese von zweyerley
Faden in Einem Nerven erklärt werden kann.     484
489. Außer den gewöhnlichen natürlichen Reizen zu innern
sinnlichen Eindrücken, welches die Vorstellungen und die
gewendeten Aeußern sind,     486
490. giebt es noch andre ohne Vorstellungen, die ursprüng-
liche
heißen, weil sie nicht von gewendeten äußern herrüh-
ren, sondern ursprünglich innere sind.     487
491. Es giebt deren sowohl natürliche, als widernatürliche
in der Erfahrung.     488
492. Wie aber die Reize zu verschiedenen selbst verschieden
sind, läßt sich aus Gründen nicht bestimmen.     489
493. Kein innerer sinnlicher Eindruck ohne Vorstellungen
wirkt vom Berührungspunkte an aufwärts, auch in einem
unverletzten Nerven; und in einem zerschnittenen wirkt ein
Reitz über der verletzten Stelle nur abwärts bis an die-
selbe.     489
494. 1) Die Vorstellungskraft und das Gehirn sind zu den
Nervenwirkungen innerer sinnlicher Eindrücke ohne
Vorstellungen schlechterdings entbehrlich.     490 ff.
2) Es giebt aber Nervenwirkungen solcher, die im na-
türlichen Zustande auch Nervenwirkungen äußerer sind,
und die durch diese gemeinschaftliche Wirkung beyder
in ihrer natürlichen Ordnung bestehen, welche dann
unterbrochen wird, wann eine von beyden zu wirken
aufhört. Jn solchem Falle kann es zur Fortdauer
des innern Eindrucks nöthig seyn, daß die Gemeinschaft
der Nervenspitzen mit dem Gehirne nicht unterbrochen
werde.
3) Eben
Jnhalt.
§. 485. Ein innerer ſinnlicher Eindruck geht vom Punkte der
Beruͤhrung abwaͤrts vom Gehirne bis in die Nervenſpitzen
fort.     482
486. Wenn mehrere zugleich in einen Nerven gemacht wer-
den, ſo geht doch jeder fuͤr ſich ungehindert zu der Ma-
ſchine fort, die der geruͤhrte Faden deſſelben regiert, und
wenn man dieſen von jeder Maſchine wuͤßte, und ſeinen
Urſprung im Gehirne finden, und errathen koͤnnte, welche
materielle Jdeen denſelben ruͤhren, ſo koͤnnte man die See-
lenwirkung jeder Vorſtellung durch einen kuͤnſtlichen Reiz
im Gehirne nachahmen.     482
487. Auch hindert ein aͤußerer in eben dem Nerven zugleich
aufſteigender ſinnlicher Eindruck, einen abſteigenden innern
ohne Vorſtellungen nicht;     483
488. welches am beſten aus der Hypotheſe von zweyerley
Faden in Einem Nerven erklaͤrt werden kann.     484
489. Außer den gewoͤhnlichen natuͤrlichen Reizen zu innern
ſinnlichen Eindruͤcken, welches die Vorſtellungen und die
gewendeten Aeußern ſind,     486
490. giebt es noch andre ohne Vorſtellungen, die urſpruͤng-
liche
heißen, weil ſie nicht von gewendeten aͤußern herruͤh-
ren, ſondern urſpruͤnglich innere ſind.     487
491. Es giebt deren ſowohl natuͤrliche, als widernatuͤrliche
in der Erfahrung.     488
492. Wie aber die Reize zu verſchiedenen ſelbſt verſchieden
ſind, laͤßt ſich aus Gruͤnden nicht beſtimmen.     489
493. Kein innerer ſinnlicher Eindruck ohne Vorſtellungen
wirkt vom Beruͤhrungspunkte an aufwaͤrts, auch in einem
unverletzten Nerven; und in einem zerſchnittenen wirkt ein
Reitz uͤber der verletzten Stelle nur abwaͤrts bis an die-
ſelbe.     489
494. 1) Die Vorſtellungskraft und das Gehirn ſind zu den
Nervenwirkungen innerer ſinnlicher Eindruͤcke ohne
Vorſtellungen ſchlechterdings entbehrlich.     490 ff.
2) Es giebt aber Nervenwirkungen ſolcher, die im na-
tuͤrlichen Zuſtande auch Nervenwirkungen aͤußerer ſind,
und die durch dieſe gemeinſchaftliche Wirkung beyder
in ihrer natuͤrlichen Ordnung beſtehen, welche dann
unterbrochen wird, wann eine von beyden zu wirken
aufhoͤrt. Jn ſolchem Falle kann es zur Fortdauer
des innern Eindrucks noͤthig ſeyn, daß die Gemeinſchaft
der Nervenſpitzen mit dem Gehirne nicht unterbrochen
werde.
3) Eben
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[[767]/0791] Jnhalt. §. 485. Ein innerer ſinnlicher Eindruck geht vom Punkte der Beruͤhrung abwaͤrts vom Gehirne bis in die Nervenſpitzen fort. 482 486. Wenn mehrere zugleich in einen Nerven gemacht wer- den, ſo geht doch jeder fuͤr ſich ungehindert zu der Ma- ſchine fort, die der geruͤhrte Faden deſſelben regiert, und wenn man dieſen von jeder Maſchine wuͤßte, und ſeinen Urſprung im Gehirne finden, und errathen koͤnnte, welche materielle Jdeen denſelben ruͤhren, ſo koͤnnte man die See- lenwirkung jeder Vorſtellung durch einen kuͤnſtlichen Reiz im Gehirne nachahmen. 482 487. Auch hindert ein aͤußerer in eben dem Nerven zugleich aufſteigender ſinnlicher Eindruck, einen abſteigenden innern ohne Vorſtellungen nicht; 483 488. welches am beſten aus der Hypotheſe von zweyerley Faden in Einem Nerven erklaͤrt werden kann. 484 489. Außer den gewoͤhnlichen natuͤrlichen Reizen zu innern ſinnlichen Eindruͤcken, welches die Vorſtellungen und die gewendeten Aeußern ſind, 486 490. giebt es noch andre ohne Vorſtellungen, die urſpruͤng- liche heißen, weil ſie nicht von gewendeten aͤußern herruͤh- ren, ſondern urſpruͤnglich innere ſind. 487 491. Es giebt deren ſowohl natuͤrliche, als widernatuͤrliche in der Erfahrung. 488 492. Wie aber die Reize zu verſchiedenen ſelbſt verſchieden ſind, laͤßt ſich aus Gruͤnden nicht beſtimmen. 489 493. Kein innerer ſinnlicher Eindruck ohne Vorſtellungen wirkt vom Beruͤhrungspunkte an aufwaͤrts, auch in einem unverletzten Nerven; und in einem zerſchnittenen wirkt ein Reitz uͤber der verletzten Stelle nur abwaͤrts bis an die- ſelbe. 489 494. 1) Die Vorſtellungskraft und das Gehirn ſind zu den Nervenwirkungen innerer ſinnlicher Eindruͤcke ohne Vorſtellungen ſchlechterdings entbehrlich. 490 ff. 2) Es giebt aber Nervenwirkungen ſolcher, die im na- tuͤrlichen Zuſtande auch Nervenwirkungen aͤußerer ſind, und die durch dieſe gemeinſchaftliche Wirkung beyder in ihrer natuͤrlichen Ordnung beſtehen, welche dann unterbrochen wird, wann eine von beyden zu wirken aufhoͤrt. Jn ſolchem Falle kann es zur Fortdauer des innern Eindrucks noͤthig ſeyn, daß die Gemeinſchaft der Nervenſpitzen mit dem Gehirne nicht unterbrochen werde. 3) Eben

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. [767]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/791>, abgerufen am 24.11.2024.