in jeder Secunde einmal über den auf ein Elfenbeinstück aufgesetzten Kupferstreifen C gleitet. Durch diese am Pendel angebrachte Contactvorrichtung wird der Stromkreis der Batterie z k, in welchen die sympathischen Zeigerwerke geschaltet sind, in jeder Secunde einmal geschlossen. Der Strom gelangt durch die Leitung in die Elektro- magnete M der Zeigerwerke (von welchen in der Figur nur eines schematisch dargestellt ist) und veranlaßt dadurch die Anziehung der Anker b. An dem unteren Ende des den Anker tragenden Stabes ist eine Feder g und ein in das Steigrad e eingreifender Sperrhaken befestigt. Wird der Anker b durch den Magnet M angezogen, so gleitet der Sperrhaken über einen Zahn des Steigrades; bei der hierauf folgenden Stromunterbrechung verliert der Magnet seine Anziehungskraft und der Anker wird durch die Feder g zurückgezogen, wodurch der Sperrhaken das Steigrad um einen Zahn weiterdreht. Der unterhalb des Steigrades ange- brachte Sicherheitshaken verhindert das Uebergleiten des Ankersperrhakens über mehr
[Abbildung]
Fig. 811.
Elektrisches Zeigerwerk von Bair.
als einen Zahn. Die in dieser Weise in jeder Secunde bewirkte Vorwärts- bewegung des Steigrades um einen Zahn wird dann in gewöhnlicher Weise auf das Minuten- und Stundenrad übertragen.
Breguet's Laternenuhr, die in Fig. 812 dargestellt ist, besitzt zwei hintereinander geschaltete Elektromagnete E E, welche sich einander die entgegen- gesetzten Pole zukehren, sobald ein Strom ihre Drahtwindungen durchfließt. Zwischen beiden ist der permanente Magnet A A um v drehbar gelagert. Die Stromsendung erfolgt in jeder Minute einmal, wobei die aufeinanderfolgenden Ströme entgegen- gesetzte Richtungen erhalten. Dies hat offenbar zur Folge, daß der permanente Magnet sich in je zwei Minuten einmal nach rechts und einmal nach links bewegen muß. Der Magnet überträgt diese vibrirende Bewegung durch die Stange t auf ein System von Sperrklinken i i, welche das Steigrad c in Bewegung setzen. Von diesem erfolgt dann die Uebertragung der Bewegung auf den Stundenzeiger.
Der alle Minuten eintretende Stromwechsel wird durch den in Fig. 813 dargestellten Gyrotrop bewirkt. Auf der Axe t, welche durch Einwirkung eines
in jeder Secunde einmal über den auf ein Elfenbeinſtück aufgeſetzten Kupferſtreifen C gleitet. Durch dieſe am Pendel angebrachte Contactvorrichtung wird der Stromkreis der Batterie z k, in welchen die ſympathiſchen Zeigerwerke geſchaltet ſind, in jeder Secunde einmal geſchloſſen. Der Strom gelangt durch die Leitung in die Elektro- magnete M der Zeigerwerke (von welchen in der Figur nur eines ſchematiſch dargeſtellt iſt) und veranlaßt dadurch die Anziehung der Anker b. An dem unteren Ende des den Anker tragenden Stabes iſt eine Feder g und ein in das Steigrad e eingreifender Sperrhaken befeſtigt. Wird der Anker b durch den Magnet M angezogen, ſo gleitet der Sperrhaken über einen Zahn des Steigrades; bei der hierauf folgenden Stromunterbrechung verliert der Magnet ſeine Anziehungskraft und der Anker wird durch die Feder g zurückgezogen, wodurch der Sperrhaken das Steigrad um einen Zahn weiterdreht. Der unterhalb des Steigrades ange- brachte Sicherheitshaken verhindert das Uebergleiten des Ankerſperrhakens über mehr
[Abbildung]
Fig. 811.
Elektriſches Zeigerwerk von Bair.
als einen Zahn. Die in dieſer Weiſe in jeder Secunde bewirkte Vorwärts- bewegung des Steigrades um einen Zahn wird dann in gewöhnlicher Weiſe auf das Minuten- und Stundenrad übertragen.
Bréguet’s Laternenuhr, die in Fig. 812 dargeſtellt iſt, beſitzt zwei hintereinander geſchaltete Elektromagnete E E, welche ſich einander die entgegen- geſetzten Pole zukehren, ſobald ein Strom ihre Drahtwindungen durchfließt. Zwiſchen beiden iſt der permanente Magnet A A um v drehbar gelagert. Die Stromſendung erfolgt in jeder Minute einmal, wobei die aufeinanderfolgenden Ströme entgegen- geſetzte Richtungen erhalten. Dies hat offenbar zur Folge, daß der permanente Magnet ſich in je zwei Minuten einmal nach rechts und einmal nach links bewegen muß. Der Magnet überträgt dieſe vibrirende Bewegung durch die Stange t auf ein Syſtem von Sperrklinken i i, welche das Steigrad c in Bewegung ſetzen. Von dieſem erfolgt dann die Uebertragung der Bewegung auf den Stundenzeiger.
Der alle Minuten eintretende Stromwechſel wird durch den in Fig. 813 dargeſtellten Gyrotrop bewirkt. Auf der Axe t, welche durch Einwirkung eines
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f1074"n="1060"/>
in jeder Secunde einmal über den auf ein Elfenbeinſtück aufgeſetzten Kupferſtreifen <hirendition="#aq">C</hi><lb/>
gleitet. Durch dieſe am Pendel angebrachte Contactvorrichtung wird der Stromkreis<lb/>
der Batterie <hirendition="#aq">z k</hi>, in welchen die ſympathiſchen Zeigerwerke geſchaltet ſind, in jeder<lb/>
Secunde einmal geſchloſſen. Der Strom gelangt durch die Leitung in die Elektro-<lb/>
magnete <hirendition="#aq">M</hi> der Zeigerwerke (von welchen in der Figur nur eines ſchematiſch<lb/>
dargeſtellt iſt) und veranlaßt dadurch die Anziehung der Anker <hirendition="#aq">b</hi>. An dem unteren<lb/>
Ende des den Anker tragenden Stabes iſt eine Feder <hirendition="#aq">g</hi> und ein in das Steigrad <hirendition="#aq">e</hi><lb/>
eingreifender Sperrhaken befeſtigt. Wird der Anker <hirendition="#aq">b</hi> durch den Magnet <hirendition="#aq">M</hi><lb/>
angezogen, ſo gleitet der Sperrhaken über einen Zahn des Steigrades; bei der<lb/>
hierauf folgenden Stromunterbrechung verliert der Magnet ſeine Anziehungskraft<lb/>
und der Anker wird durch die Feder <hirendition="#aq">g</hi> zurückgezogen, wodurch der Sperrhaken<lb/>
das Steigrad um einen Zahn weiterdreht. Der unterhalb des Steigrades ange-<lb/>
brachte Sicherheitshaken verhindert das Uebergleiten des Ankerſperrhakens <hirendition="#g">über</hi> mehr<lb/><figure><head>Fig. 811.</head><lb/><p>Elektriſches Zeigerwerk von Bair.</p></figure><lb/>
als einen Zahn. Die in dieſer Weiſe in jeder Secunde bewirkte Vorwärts-<lb/>
bewegung des Steigrades um einen Zahn wird dann in gewöhnlicher Weiſe<lb/>
auf das Minuten- und Stundenrad übertragen.</p><lb/><p><hirendition="#g">Br<hirendition="#aq">é</hi>guet’s Laternenuhr</hi>, die in Fig. 812 dargeſtellt iſt, beſitzt zwei<lb/>
hintereinander geſchaltete Elektromagnete <hirendition="#aq">E E</hi>, welche ſich einander die entgegen-<lb/>
geſetzten Pole zukehren, ſobald ein Strom ihre Drahtwindungen durchfließt. Zwiſchen<lb/>
beiden iſt der permanente Magnet <hirendition="#aq">A A</hi> um <hirendition="#aq">v</hi> drehbar gelagert. Die Stromſendung<lb/>
erfolgt in jeder Minute einmal, wobei die aufeinanderfolgenden Ströme entgegen-<lb/>
geſetzte Richtungen erhalten. Dies hat offenbar zur Folge, daß der permanente<lb/>
Magnet ſich in je zwei Minuten einmal nach rechts und einmal nach links bewegen<lb/>
muß. Der Magnet überträgt dieſe vibrirende Bewegung durch die Stange <hirendition="#aq">t</hi> auf<lb/>
ein Syſtem von Sperrklinken <hirendition="#aq">i i</hi>, welche das Steigrad <hirendition="#aq">c</hi> in Bewegung ſetzen.<lb/>
Von dieſem erfolgt dann die Uebertragung der Bewegung auf den Stundenzeiger.</p><lb/><p>Der alle Minuten eintretende Stromwechſel wird durch den in Fig. 813<lb/>
dargeſtellten Gyrotrop bewirkt. Auf der Axe <hirendition="#aq">t</hi>, welche durch Einwirkung eines<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1060/1074]
in jeder Secunde einmal über den auf ein Elfenbeinſtück aufgeſetzten Kupferſtreifen C
gleitet. Durch dieſe am Pendel angebrachte Contactvorrichtung wird der Stromkreis
der Batterie z k, in welchen die ſympathiſchen Zeigerwerke geſchaltet ſind, in jeder
Secunde einmal geſchloſſen. Der Strom gelangt durch die Leitung in die Elektro-
magnete M der Zeigerwerke (von welchen in der Figur nur eines ſchematiſch
dargeſtellt iſt) und veranlaßt dadurch die Anziehung der Anker b. An dem unteren
Ende des den Anker tragenden Stabes iſt eine Feder g und ein in das Steigrad e
eingreifender Sperrhaken befeſtigt. Wird der Anker b durch den Magnet M
angezogen, ſo gleitet der Sperrhaken über einen Zahn des Steigrades; bei der
hierauf folgenden Stromunterbrechung verliert der Magnet ſeine Anziehungskraft
und der Anker wird durch die Feder g zurückgezogen, wodurch der Sperrhaken
das Steigrad um einen Zahn weiterdreht. Der unterhalb des Steigrades ange-
brachte Sicherheitshaken verhindert das Uebergleiten des Ankerſperrhakens über mehr
[Abbildung Fig. 811.
Elektriſches Zeigerwerk von Bair.]
als einen Zahn. Die in dieſer Weiſe in jeder Secunde bewirkte Vorwärts-
bewegung des Steigrades um einen Zahn wird dann in gewöhnlicher Weiſe
auf das Minuten- und Stundenrad übertragen.
Bréguet’s Laternenuhr, die in Fig. 812 dargeſtellt iſt, beſitzt zwei
hintereinander geſchaltete Elektromagnete E E, welche ſich einander die entgegen-
geſetzten Pole zukehren, ſobald ein Strom ihre Drahtwindungen durchfließt. Zwiſchen
beiden iſt der permanente Magnet A A um v drehbar gelagert. Die Stromſendung
erfolgt in jeder Minute einmal, wobei die aufeinanderfolgenden Ströme entgegen-
geſetzte Richtungen erhalten. Dies hat offenbar zur Folge, daß der permanente
Magnet ſich in je zwei Minuten einmal nach rechts und einmal nach links bewegen
muß. Der Magnet überträgt dieſe vibrirende Bewegung durch die Stange t auf
ein Syſtem von Sperrklinken i i, welche das Steigrad c in Bewegung ſetzen.
Von dieſem erfolgt dann die Uebertragung der Bewegung auf den Stundenzeiger.
Der alle Minuten eintretende Stromwechſel wird durch den in Fig. 813
dargeſtellten Gyrotrop bewirkt. Auf der Axe t, welche durch Einwirkung eines
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 1060. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1074>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.