darin, daß man immer das elektropositive Metall des einen Elementes mit dem elektronegativen Metalle des nachfolgenden Elementes verbindet. Es bleibt dann beim ersten Elemente das elektronegative Metall, beim letzten das elektropositive unverbunden. An diese beiden Platten, die Pole der Batterie, werden dann die Drähte des äußeren Stromkreises angeschlossen. Diese Art der Zusammenstellung von Elementen zu einer Batterie nennt man die Hintereinanderschaltung.
Der elektrische Strom fließt hier in der Flüssigkeit des ersten Elementes vom Zink zum Kupfer, durch den Verbindungsdraht zum Zink des zweiten Elementes, wo er sich mit dem daselbst erregten Strom vereinigt und zum dritten Elemente strömt u. s. w. bis zum letzten Elemente, aus welchem er durch die Kupferplatte
[Abbildung]
Fig. 107.
Hintereinan- derschaltung.
austritt, den äußeren Stromkreis durchläuft und wieder zum Zink des ersten Elementes znrückkehrt.
Die Stromstärke ist, wie wir früher gefunden haben, gleich:
[Formel 1]
oder, da letzterer sich aus dem Widerstande des Elementes und dem Widerstande des äußeren Stromkreises zusammensetzt, können wir auch schreiben:
[Formel 2]
Dies giebt uns den Werth für die Stromintensität, welche ein Element entwickelt. Verbinden wir nun mehrere, z. B. 6 Elemente, wie es unser Schema zeigt, hintereinander, so wirkt die elektromotorische Kraft sechsfach; gleichzeitig wird aber auch der innere Widerstand sechsmal so groß, da jetzt der Strom die Flüssigkeiten von 6 Ele- menten durchfließen muß. Unser Ausdruck für die Stromintensität geht daher über in
[Formel 3]
Nehmen wir nun an, der Widerstand des äußeren Schließungs- bogens sei im Verhältnisse zu dem inneren Widerstande so unbedeutend, daß sein Einfluß auf den Werth des Bruches nahezu gar nicht ver- ändernd einwirkt, dann können wir ihn vernachlässigen und schreiben:
[Formel 4]
oder, wenn wir durch 6 abkürzen:
[Formel 5]
Wir erhalten somit für die Stromintensität der 6 hintereinandergeschalteten Elemente denselben Werth wie für ein Element. Es ergiebt sich also aus dieser Discussion des Ohm'schen Gesetzes der Satz:
Bei Anwendung eines Schließungsbogens von sehr kleinem Widerstande kann man die Intensität des Stromes durch Vermehrung der Elemente nicht erhöhen.
Betrachten wir jetzt den entgegengesetzten Fall: Der äußere Widerstand sei so groß, daß der Widerstand der 6 Elemente im Vergleiche zu ersterem gar nicht
darin, daß man immer das elektropoſitive Metall des einen Elementes mit dem elektronegativen Metalle des nachfolgenden Elementes verbindet. Es bleibt dann beim erſten Elemente das elektronegative Metall, beim letzten das elektropoſitive unverbunden. An dieſe beiden Platten, die Pole der Batterie, werden dann die Drähte des äußeren Stromkreiſes angeſchloſſen. Dieſe Art der Zuſammenſtellung von Elementen zu einer Batterie nennt man die Hintereinanderſchaltung.
Der elektriſche Strom fließt hier in der Flüſſigkeit des erſten Elementes vom Zink zum Kupfer, durch den Verbindungsdraht zum Zink des zweiten Elementes, wo er ſich mit dem daſelbſt erregten Strom vereinigt und zum dritten Elemente ſtrömt u. ſ. w. bis zum letzten Elemente, aus welchem er durch die Kupferplatte
[Abbildung]
Fig. 107.
Hintereinan- derſchaltung.
austritt, den äußeren Stromkreis durchläuft und wieder zum Zink des erſten Elementes znrückkehrt.
Die Stromſtärke iſt, wie wir früher gefunden haben, gleich:
[Formel 1]
oder, da letzterer ſich aus dem Widerſtande des Elementes und dem Widerſtande des äußeren Stromkreiſes zuſammenſetzt, können wir auch ſchreiben:
[Formel 2]
Dies giebt uns den Werth für die Stromintenſität, welche ein Element entwickelt. Verbinden wir nun mehrere, z. B. 6 Elemente, wie es unſer Schema zeigt, hintereinander, ſo wirkt die elektromotoriſche Kraft ſechsfach; gleichzeitig wird aber auch der innere Widerſtand ſechsmal ſo groß, da jetzt der Strom die Flüſſigkeiten von 6 Ele- menten durchfließen muß. Unſer Ausdruck für die Stromintenſität geht daher über in
[Formel 3]
Nehmen wir nun an, der Widerſtand des äußeren Schließungs- bogens ſei im Verhältniſſe zu dem inneren Widerſtande ſo unbedeutend, daß ſein Einfluß auf den Werth des Bruches nahezu gar nicht ver- ändernd einwirkt, dann können wir ihn vernachläſſigen und ſchreiben:
[Formel 4]
oder, wenn wir durch 6 abkürzen:
[Formel 5]
Wir erhalten ſomit für die Stromintenſität der 6 hintereinandergeſchalteten Elemente denſelben Werth wie für ein Element. Es ergiebt ſich alſo aus dieſer Discuſſion des Ohm’ſchen Geſetzes der Satz:
Bei Anwendung eines Schließungsbogens von ſehr kleinem Widerſtande kann man die Intenſität des Stromes durch Vermehrung der Elemente nicht erhöhen.
Betrachten wir jetzt den entgegengeſetzten Fall: Der äußere Widerſtand ſei ſo groß, daß der Widerſtand der 6 Elemente im Vergleiche zu erſterem gar nicht
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0210"n="196"/>
darin, daß man immer das elektropoſitive Metall des einen Elementes mit<lb/>
dem elektronegativen Metalle des nachfolgenden Elementes verbindet. Es bleibt<lb/>
dann beim erſten Elemente das elektronegative Metall, beim letzten das elektropoſitive<lb/>
unverbunden. An dieſe beiden Platten, die Pole der Batterie, werden dann die<lb/>
Drähte des äußeren Stromkreiſes angeſchloſſen. Dieſe Art der Zuſammenſtellung von<lb/>
Elementen zu einer Batterie nennt man die <hirendition="#g">Hintereinanderſchaltung</hi>.</p><lb/><p>Der elektriſche Strom fließt hier in der Flüſſigkeit des erſten Elementes vom<lb/>
Zink zum Kupfer, durch den Verbindungsdraht zum Zink des zweiten Elementes,<lb/>
wo er ſich mit dem daſelbſt erregten Strom vereinigt und zum dritten Elemente<lb/>ſtrömt u. ſ. w. bis zum letzten Elemente, aus welchem er durch die Kupferplatte<lb/><figure><head>Fig. 107.</head><lb/><p>Hintereinan-<lb/>
derſchaltung.</p></figure><lb/>
austritt, den äußeren Stromkreis durchläuft und wieder zum Zink des<lb/>
erſten Elementes znrückkehrt.</p><lb/><p>Die Stromſtärke iſt, wie wir früher gefunden haben, gleich:<lb/><hirendition="#c"><formula/></hi> oder, da letzterer ſich aus dem Widerſtande des Elementes und dem<lb/>
Widerſtande des äußeren Stromkreiſes zuſammenſetzt, können wir auch<lb/>ſchreiben:<lb/><hirendition="#c"><formula/></hi></p><p>Dies giebt uns den Werth für die Stromintenſität, welche <hirendition="#g">ein</hi><lb/>
Element entwickelt. Verbinden wir nun mehrere, z. B. 6 Elemente, wie<lb/>
es unſer Schema zeigt, hintereinander, ſo wirkt die elektromotoriſche<lb/>
Kraft ſechsfach; gleichzeitig wird aber auch der innere Widerſtand<lb/>ſechsmal ſo groß, da jetzt der Strom die Flüſſigkeiten von 6 Ele-<lb/>
menten durchfließen muß. Unſer Ausdruck für die Stromintenſität geht<lb/>
daher über in<lb/><hirendition="#c"><formula/></hi></p><p>Nehmen wir nun an, der Widerſtand des äußeren Schließungs-<lb/>
bogens ſei im Verhältniſſe zu dem inneren Widerſtande ſo unbedeutend,<lb/>
daß ſein Einfluß auf den Werth des Bruches nahezu gar nicht ver-<lb/>
ändernd einwirkt, dann können wir ihn vernachläſſigen und ſchreiben:<lb/><hirendition="#c"><formula/></hi> oder, wenn wir durch 6 abkürzen:<lb/><hirendition="#c"><formula/></hi></p><p>Wir erhalten ſomit für die Stromintenſität der 6 hintereinandergeſchalteten<lb/>
Elemente denſelben Werth wie für ein Element. Es ergiebt ſich alſo aus dieſer<lb/>
Discuſſion des Ohm’ſchen Geſetzes der Satz:</p><lb/><p><hirendition="#g">Bei Anwendung eines Schließungsbogens von ſehr kleinem<lb/>
Widerſtande kann man die Intenſität des Stromes durch Vermehrung<lb/>
der Elemente nicht erhöhen</hi>.</p><lb/><p>Betrachten wir jetzt den entgegengeſetzten Fall: Der äußere Widerſtand ſei<lb/>ſo groß, daß der Widerſtand der 6 Elemente im Vergleiche zu erſterem gar nicht<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[196/0210]
darin, daß man immer das elektropoſitive Metall des einen Elementes mit
dem elektronegativen Metalle des nachfolgenden Elementes verbindet. Es bleibt
dann beim erſten Elemente das elektronegative Metall, beim letzten das elektropoſitive
unverbunden. An dieſe beiden Platten, die Pole der Batterie, werden dann die
Drähte des äußeren Stromkreiſes angeſchloſſen. Dieſe Art der Zuſammenſtellung von
Elementen zu einer Batterie nennt man die Hintereinanderſchaltung.
Der elektriſche Strom fließt hier in der Flüſſigkeit des erſten Elementes vom
Zink zum Kupfer, durch den Verbindungsdraht zum Zink des zweiten Elementes,
wo er ſich mit dem daſelbſt erregten Strom vereinigt und zum dritten Elemente
ſtrömt u. ſ. w. bis zum letzten Elemente, aus welchem er durch die Kupferplatte
[Abbildung Fig. 107.
Hintereinan-
derſchaltung.]
austritt, den äußeren Stromkreis durchläuft und wieder zum Zink des
erſten Elementes znrückkehrt.
Die Stromſtärke iſt, wie wir früher gefunden haben, gleich:
[FORMEL] oder, da letzterer ſich aus dem Widerſtande des Elementes und dem
Widerſtande des äußeren Stromkreiſes zuſammenſetzt, können wir auch
ſchreiben:
[FORMEL]
Dies giebt uns den Werth für die Stromintenſität, welche ein
Element entwickelt. Verbinden wir nun mehrere, z. B. 6 Elemente, wie
es unſer Schema zeigt, hintereinander, ſo wirkt die elektromotoriſche
Kraft ſechsfach; gleichzeitig wird aber auch der innere Widerſtand
ſechsmal ſo groß, da jetzt der Strom die Flüſſigkeiten von 6 Ele-
menten durchfließen muß. Unſer Ausdruck für die Stromintenſität geht
daher über in
[FORMEL]
Nehmen wir nun an, der Widerſtand des äußeren Schließungs-
bogens ſei im Verhältniſſe zu dem inneren Widerſtande ſo unbedeutend,
daß ſein Einfluß auf den Werth des Bruches nahezu gar nicht ver-
ändernd einwirkt, dann können wir ihn vernachläſſigen und ſchreiben:
[FORMEL] oder, wenn wir durch 6 abkürzen:
[FORMEL]
Wir erhalten ſomit für die Stromintenſität der 6 hintereinandergeſchalteten
Elemente denſelben Werth wie für ein Element. Es ergiebt ſich alſo aus dieſer
Discuſſion des Ohm’ſchen Geſetzes der Satz:
Bei Anwendung eines Schließungsbogens von ſehr kleinem
Widerſtande kann man die Intenſität des Stromes durch Vermehrung
der Elemente nicht erhöhen.
Betrachten wir jetzt den entgegengeſetzten Fall: Der äußere Widerſtand ſei
ſo groß, daß der Widerſtand der 6 Elemente im Vergleiche zu erſterem gar nicht
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/210>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.