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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Ring laufenden Canal ist eine bestimmte Anzahl radial gestellter Ausschnitte
gemacht, so daß der Ring eine zahnradartige Gestalt erhält. In Fig. 251 ist ein
Segment dieses Ringes dargestellt. Die einzelnen Zähne sind neuerdings durch
drei zum Umfange des Ringes parallel verlaufende Canäle durchschnitten. In die
radialen Ausschnitte zwischen den Eisenzähnen werden die Inductionsspulen gewunden.
Der Zweck der vielen Canalisirungen des Ringes ist einerseits der, den Eisenkern
leichter zu machen und die Eisenmassen zu theilen, wodurch das Auftreten der
Foucault'schen Ströme vermindert wird, andererseits ist damit eine gute Ventilation
erzielt, die den Ring vor starker Erwärmung schützt.

Die Zahl der radialen Ausschnitte, beziehungsweise der in denselben an-
gebrachten Drahtspulen hängt von der Bestimmung der Maschine ab. Bei der
in Fig. 250 abgebildeten Sechzehn-Licht-Maschine (d. h. Maschine zur Speisung
von 16 hintereinander in einen Stromkreis geschalteten Voltabogenlampen) sind acht
Spulen angebracht. Die Spulen sind alle im selben Sinne gewickelt. Das innere
Drahtende jeder Spule ist mit dem inneren Drahtende der ihr diametral gegen-

[Abbildung] Fig. 251.

Ringsegment der Brush-Maschine.

[Abbildung] Fig. 252.

Commutatorring von Brush.

überliegenden Spule verbunden, während die äußeren Drahtenden zum Commutator
führen. Hier stehen sie mit zwei einander ebenfalls diametral gegenüberliegenden
Segmenten des von allen übrigen Maschinentheilen sorgfältig isolirten Commutators
in Verbindung; die Weiterleitung der Ströme besorgen Schleiffedern.

Der Commutator der Brush-Maschine ist von jenem anderer Maschinen
wesentlich verschieden. Die bisher betrachteten Ringmaschinen bedurften überhaupt
keines Commutators (d. h. Strom wenders), sondern nur eines Stromsammlers,
da sie in Folge ihrer Construction sofort gleichgerichtete Ströme gaben, was bei
der Brush-Maschine nicht der Fall ist; diese liefert vielmehr wegen der eigenartigen
Verbindung der Spulen untereinander zunächst Wechselströme. Der Commutator
besteht aus so vielen auf der Rotationsaxe isolirt aufgesetzten Kupferringen, als
Spulenpaare am Ringe vorhanden sind. Fig. 252 stellt schematisch einen Schnitt
durch einen solchen Ring dar. Die drei Segmente S S und T des Ringes sind
durch Luftzwischenräume voneinander isolirt. Die Schleifsegmente S S dienen zur
Stromableitung, das von ihnen isolirte 1/8 des Commutatorumfanges bedeckende
Segment T hat jedoch den Zweck, die Inductionsspulen immer dann aus dem

Ring laufenden Canal iſt eine beſtimmte Anzahl radial geſtellter Ausſchnitte
gemacht, ſo daß der Ring eine zahnradartige Geſtalt erhält. In Fig. 251 iſt ein
Segment dieſes Ringes dargeſtellt. Die einzelnen Zähne ſind neuerdings durch
drei zum Umfange des Ringes parallel verlaufende Canäle durchſchnitten. In die
radialen Ausſchnitte zwiſchen den Eiſenzähnen werden die Inductionsſpulen gewunden.
Der Zweck der vielen Canaliſirungen des Ringes iſt einerſeits der, den Eiſenkern
leichter zu machen und die Eiſenmaſſen zu theilen, wodurch das Auftreten der
Foucault’ſchen Ströme vermindert wird, andererſeits iſt damit eine gute Ventilation
erzielt, die den Ring vor ſtarker Erwärmung ſchützt.

Die Zahl der radialen Ausſchnitte, beziehungsweiſe der in denſelben an-
gebrachten Drahtſpulen hängt von der Beſtimmung der Maſchine ab. Bei der
in Fig. 250 abgebildeten Sechzehn-Licht-Maſchine (d. h. Maſchine zur Speiſung
von 16 hintereinander in einen Stromkreis geſchalteten Voltabogenlampen) ſind acht
Spulen angebracht. Die Spulen ſind alle im ſelben Sinne gewickelt. Das innere
Drahtende jeder Spule iſt mit dem inneren Drahtende der ihr diametral gegen-

[Abbildung] Fig. 251.

Ringſegment der Bruſh-Maſchine.

[Abbildung] Fig. 252.

Commutatorring von Bruſh.

überliegenden Spule verbunden, während die äußeren Drahtenden zum Commutator
führen. Hier ſtehen ſie mit zwei einander ebenfalls diametral gegenüberliegenden
Segmenten des von allen übrigen Maſchinentheilen ſorgfältig iſolirten Commutators
in Verbindung; die Weiterleitung der Ströme beſorgen Schleiffedern.

Der Commutator der Bruſh-Maſchine iſt von jenem anderer Maſchinen
weſentlich verſchieden. Die bisher betrachteten Ringmaſchinen bedurften überhaupt
keines Commutators (d. h. Strom wenders), ſondern nur eines Stromſammlers,
da ſie in Folge ihrer Conſtruction ſofort gleichgerichtete Ströme gaben, was bei
der Bruſh-Maſchine nicht der Fall iſt; dieſe liefert vielmehr wegen der eigenartigen
Verbindung der Spulen untereinander zunächſt Wechſelſtröme. Der Commutator
beſteht aus ſo vielen auf der Rotationsaxe iſolirt aufgeſetzten Kupferringen, als
Spulenpaare am Ringe vorhanden ſind. Fig. 252 ſtellt ſchematiſch einen Schnitt
durch einen ſolchen Ring dar. Die drei Segmente S S und T des Ringes ſind
durch Luftzwiſchenräume voneinander iſolirt. Die Schleifſegmente S S dienen zur
Stromableitung, das von ihnen iſolirte ⅛ des Commutatorumfanges bedeckende
Segment T hat jedoch den Zweck, die Inductionsſpulen immer dann aus dem

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[379/0393] Ring laufenden Canal iſt eine beſtimmte Anzahl radial geſtellter Ausſchnitte gemacht, ſo daß der Ring eine zahnradartige Geſtalt erhält. In Fig. 251 iſt ein Segment dieſes Ringes dargeſtellt. Die einzelnen Zähne ſind neuerdings durch drei zum Umfange des Ringes parallel verlaufende Canäle durchſchnitten. In die radialen Ausſchnitte zwiſchen den Eiſenzähnen werden die Inductionsſpulen gewunden. Der Zweck der vielen Canaliſirungen des Ringes iſt einerſeits der, den Eiſenkern leichter zu machen und die Eiſenmaſſen zu theilen, wodurch das Auftreten der Foucault’ſchen Ströme vermindert wird, andererſeits iſt damit eine gute Ventilation erzielt, die den Ring vor ſtarker Erwärmung ſchützt. Die Zahl der radialen Ausſchnitte, beziehungsweiſe der in denſelben an- gebrachten Drahtſpulen hängt von der Beſtimmung der Maſchine ab. Bei der in Fig. 250 abgebildeten Sechzehn-Licht-Maſchine (d. h. Maſchine zur Speiſung von 16 hintereinander in einen Stromkreis geſchalteten Voltabogenlampen) ſind acht Spulen angebracht. Die Spulen ſind alle im ſelben Sinne gewickelt. Das innere Drahtende jeder Spule iſt mit dem inneren Drahtende der ihr diametral gegen- [Abbildung Fig. 251. Ringſegment der Bruſh-Maſchine.] [Abbildung Fig. 252. Commutatorring von Bruſh.] überliegenden Spule verbunden, während die äußeren Drahtenden zum Commutator führen. Hier ſtehen ſie mit zwei einander ebenfalls diametral gegenüberliegenden Segmenten des von allen übrigen Maſchinentheilen ſorgfältig iſolirten Commutators in Verbindung; die Weiterleitung der Ströme beſorgen Schleiffedern. Der Commutator der Bruſh-Maſchine iſt von jenem anderer Maſchinen weſentlich verſchieden. Die bisher betrachteten Ringmaſchinen bedurften überhaupt keines Commutators (d. h. Strom wenders), ſondern nur eines Stromſammlers, da ſie in Folge ihrer Conſtruction ſofort gleichgerichtete Ströme gaben, was bei der Bruſh-Maſchine nicht der Fall iſt; dieſe liefert vielmehr wegen der eigenartigen Verbindung der Spulen untereinander zunächſt Wechſelſtröme. Der Commutator beſteht aus ſo vielen auf der Rotationsaxe iſolirt aufgeſetzten Kupferringen, als Spulenpaare am Ringe vorhanden ſind. Fig. 252 ſtellt ſchematiſch einen Schnitt durch einen ſolchen Ring dar. Die drei Segmente S S und T des Ringes ſind durch Luftzwiſchenräume voneinander iſolirt. Die Schleifſegmente S S dienen zur Stromableitung, das von ihnen iſolirte ⅛ des Commutatorumfanges bedeckende Segment T hat jedoch den Zweck, die Inductionsſpulen immer dann aus dem

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/393>, abgerufen am 22.11.2024.