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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Stromkreise auszuschalten, wenn sie die neutrale Zone, also den Zwischenraum
zwischen beiden Polpaaren passiren. Eine derartige Stellung und somit Ausschaltung
aus dem Stromkreise tritt bei jeder vollen Umdrehung der Armatur für jede Spule
zweimal ein; folglich wird jede Spule nur 3/4 der Umlaufsdauer von Strömen
durchflossen. Dies bringt den Vortheil mit sich, daß nicht der Influenzirung durch
die Elektromagnete unterworfene Spulen aus dem Stromkreise ausgeschaltet werden
und daher in diesen die Wärme-Erregung durch den Strom ausgeschlossen wird.
Je zwei solcher Ringe werden von zwei einander diametral gegenüberstehenden
Bürsten berührt. Die Segmente der Ringe sind mit den Segmenten ihrer Nach-
barringe verbunden. Wegen der zeitweisen Ausschaltung der Spulen aus dem
Stromkreis ist es erforderlich, die Schleiffedern gut einzustellen, was durch con-
centrisches Verschieben der Federnpaare und darauffolgendes Feststellen erreicht
wird. Die Träger der Federn sind aus gewelltem Kupferbleche hergestellt, damit
sie beim Einstellen der ersteren leichter nachgeben können.

[Abbildung] Fig. 253.

Schaltung der Brush-Maschine.

Die Schaltung in der Maschine von Brush ist aus Fig. 253 zu ersehen
und nach der von Richter in der "Elektrotechnischen Zeitschrift" (Bd. III) ge-
gebenen Darstellung folgende: Die Spule A1 und die ihr entgegengesetzte A5 sind
mit den Segmenten des ersten Commutatorringes verbunden; Spule A3 und A7
mit denen des zweiten; Spule A2 und A6 mit denen des dritten und Spule A4
und A8 mit denen des vierten. Die Ringe 1 und 2 bilden den ersten und die
Ringe 3 und 4 den zweiten Commutator. Die obere Bürste des ersten und die
untere des zweiten Commutators führen zu den Schenkeln, die anderen zu der
Leitung. Hiernach ist der Stromlauf, wenn die Spulen A1 und A5 sich zwischen
den beiden Magnetpolen befinden, folgender: Von der Spule A1 ausgehend,
gelangt der Strom in den Commutator C1, von diesem durch die Bürste B1 der
Reihe nach in die Drahtwindungen der sämmtlich hintereinander geschalteten Elektro-
magnetschenkel N2 N1 S1 S2, dann zur Bürste B2 und in den Commutator C2, von
diesem durch die Bürste B3 in den äußeren Stromkreis und kehrt endlich durch
die Bürste B4 und den Commutator C1 zu der mit der Spule A1 in Verbindung
stehenden Spule A5 in den Ring zurück.

Stromkreiſe auszuſchalten, wenn ſie die neutrale Zone, alſo den Zwiſchenraum
zwiſchen beiden Polpaaren paſſiren. Eine derartige Stellung und ſomit Ausſchaltung
aus dem Stromkreiſe tritt bei jeder vollen Umdrehung der Armatur für jede Spule
zweimal ein; folglich wird jede Spule nur ¾ der Umlaufsdauer von Strömen
durchfloſſen. Dies bringt den Vortheil mit ſich, daß nicht der Influenzirung durch
die Elektromagnete unterworfene Spulen aus dem Stromkreiſe ausgeſchaltet werden
und daher in dieſen die Wärme-Erregung durch den Strom ausgeſchloſſen wird.
Je zwei ſolcher Ringe werden von zwei einander diametral gegenüberſtehenden
Bürſten berührt. Die Segmente der Ringe ſind mit den Segmenten ihrer Nach-
barringe verbunden. Wegen der zeitweiſen Ausſchaltung der Spulen aus dem
Stromkreis iſt es erforderlich, die Schleiffedern gut einzuſtellen, was durch con-
centriſches Verſchieben der Federnpaare und darauffolgendes Feſtſtellen erreicht
wird. Die Träger der Federn ſind aus gewelltem Kupferbleche hergeſtellt, damit
ſie beim Einſtellen der erſteren leichter nachgeben können.

[Abbildung] Fig. 253.

Schaltung der Bruſh-Maſchine.

Die Schaltung in der Maſchine von Bruſh iſt aus Fig. 253 zu erſehen
und nach der von Richter in der „Elektrotechniſchen Zeitſchrift“ (Bd. III) ge-
gebenen Darſtellung folgende: Die Spule A1 und die ihr entgegengeſetzte A5 ſind
mit den Segmenten des erſten Commutatorringes verbunden; Spule A3 und A7
mit denen des zweiten; Spule A2 und A6 mit denen des dritten und Spule A4
und A8 mit denen des vierten. Die Ringe 1 und 2 bilden den erſten und die
Ringe 3 und 4 den zweiten Commutator. Die obere Bürſte des erſten und die
untere des zweiten Commutators führen zu den Schenkeln, die anderen zu der
Leitung. Hiernach iſt der Stromlauf, wenn die Spulen A1 und A5 ſich zwiſchen
den beiden Magnetpolen befinden, folgender: Von der Spule A1 ausgehend,
gelangt der Strom in den Commutator C1, von dieſem durch die Bürſte B1 der
Reihe nach in die Drahtwindungen der ſämmtlich hintereinander geſchalteten Elektro-
magnetſchenkel N2 N1 S1 S2, dann zur Bürſte B2 und in den Commutator C2, von
dieſem durch die Bürſte B3 in den äußeren Stromkreis und kehrt endlich durch
die Bürſte B4 und den Commutator C1 zu der mit der Spule A1 in Verbindung
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[380/0394] Stromkreiſe auszuſchalten, wenn ſie die neutrale Zone, alſo den Zwiſchenraum zwiſchen beiden Polpaaren paſſiren. Eine derartige Stellung und ſomit Ausſchaltung aus dem Stromkreiſe tritt bei jeder vollen Umdrehung der Armatur für jede Spule zweimal ein; folglich wird jede Spule nur ¾ der Umlaufsdauer von Strömen durchfloſſen. Dies bringt den Vortheil mit ſich, daß nicht der Influenzirung durch die Elektromagnete unterworfene Spulen aus dem Stromkreiſe ausgeſchaltet werden und daher in dieſen die Wärme-Erregung durch den Strom ausgeſchloſſen wird. Je zwei ſolcher Ringe werden von zwei einander diametral gegenüberſtehenden Bürſten berührt. Die Segmente der Ringe ſind mit den Segmenten ihrer Nach- barringe verbunden. Wegen der zeitweiſen Ausſchaltung der Spulen aus dem Stromkreis iſt es erforderlich, die Schleiffedern gut einzuſtellen, was durch con- centriſches Verſchieben der Federnpaare und darauffolgendes Feſtſtellen erreicht wird. Die Träger der Federn ſind aus gewelltem Kupferbleche hergeſtellt, damit ſie beim Einſtellen der erſteren leichter nachgeben können. [Abbildung Fig. 253. Schaltung der Bruſh-Maſchine.] Die Schaltung in der Maſchine von Bruſh iſt aus Fig. 253 zu erſehen und nach der von Richter in der „Elektrotechniſchen Zeitſchrift“ (Bd. III) ge- gebenen Darſtellung folgende: Die Spule A1 und die ihr entgegengeſetzte A5 ſind mit den Segmenten des erſten Commutatorringes verbunden; Spule A3 und A7 mit denen des zweiten; Spule A2 und A6 mit denen des dritten und Spule A4 und A8 mit denen des vierten. Die Ringe 1 und 2 bilden den erſten und die Ringe 3 und 4 den zweiten Commutator. Die obere Bürſte des erſten und die untere des zweiten Commutators führen zu den Schenkeln, die anderen zu der Leitung. Hiernach iſt der Stromlauf, wenn die Spulen A1 und A5 ſich zwiſchen den beiden Magnetpolen befinden, folgender: Von der Spule A1 ausgehend, gelangt der Strom in den Commutator C1, von dieſem durch die Bürſte B1 der Reihe nach in die Drahtwindungen der ſämmtlich hintereinander geſchalteten Elektro- magnetſchenkel N2 N1 S1 S2, dann zur Bürſte B2 und in den Commutator C2, von dieſem durch die Bürſte B3 in den äußeren Stromkreis und kehrt endlich durch die Bürſte B4 und den Commutator C1 zu der mit der Spule A1 in Verbindung ſtehenden Spule A5 in den Ring zurück.

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/394>, abgerufen am 22.11.2024.