gebildet wird, rotirt ein Gramme'scher Ring R gewöhnlicher Construction. Er bewegt sich also wie bei den früher beschriebenen Maschinen zwischen zwei diametral einander gegenüberliegenden entgegengesetzten Magnetpolen und erfährt daher auch ganz dieselben Inductionswirkungen. Der Ring ist auf derselben Axe aufgekeilt, auf welcher die inducirenden Elektromagnete der Wechselstrom-Maschine B befestigt sind. Die im Ringe R inducirten Ströme werden durch die Bürsten B1 B2 den Elektro- magneten der Wechselstrom-Maschine zugeführt.
Um die Ströme beider Maschinen reguliren zu können, sind die Bürsten der Erregermaschine nicht unmittelbar mit den Drahwindungen der Elektromagnetschenkel in der Wechselstrom-Maschine verbunden, sondern die Verbindung ist eine derartige, daß durch sie ein bequemes Ein- oder Ausschalten größerer oder geringerer Draht- widerstände ermöglicht wird.
[Abbildung]
Fig. 283.
Wechselstrom-Maschine von Zipernowsky.
Auch in der Bewicklung der Wechselstrom-Maschine ist gegenüber dem älteren Modelle insoferne eine Abänderung eingetreten, indem an Stelle eines Drahtes gleichzeitig zwei Drähte gewickelt werden. Diese Anordnung bezweckt, durch entspre- chende Schaltung sowohl die Erzeugung von Intensitätsströmen für kleinere Kerzen als auch jene von Quantitätsströmen für größere Kerzen zu ermöglichen.
Die Auto-Excitatrice giebt nicht nur bessere Resultate als die ältere Wechsel- strom-Maschine, sondern stellt sich überdies auch noch billiger im Preise. Eine derartige Maschine im Gewichte von 470 Kilogramm liefert Ströme für 24 Kerzen zu 20 bis 30 Carcelbrenner Lichtstärke oder für 16 Kerzen zu 40 bis 50 Carcelbrenner Lichtstärke. Eine Maschine, welche für 12 Kerzen zu je 20 bis 30 Carcelbrenner Lichtstärke die Ströme zu liefern im Stande ist, wiegt 280 Kilogramm.
Der Gramme'schen Wechselstrom-Maschine sehr ähnlich ist die von Zipernowsky construirte Wechselstrom-Maschine der Firma Ganz und Comp. in Budapest. Die inducirenden Elektromagnete besitzen ebenfalls flache prismatische Eisenkerne E, Fig. 283, und sind ihrer sechs sternförmig auf der Rotationsaxe befestigt, während
gebildet wird, rotirt ein Gramme’ſcher Ring R gewöhnlicher Conſtruction. Er bewegt ſich alſo wie bei den früher beſchriebenen Maſchinen zwiſchen zwei diametral einander gegenüberliegenden entgegengeſetzten Magnetpolen und erfährt daher auch ganz dieſelben Inductionswirkungen. Der Ring iſt auf derſelben Axe aufgekeilt, auf welcher die inducirenden Elektromagnete der Wechſelſtrom-Maſchine B befeſtigt ſind. Die im Ringe R inducirten Ströme werden durch die Bürſten B1 B2 den Elektro- magneten der Wechſelſtrom-Maſchine zugeführt.
Um die Ströme beider Maſchinen reguliren zu können, ſind die Bürſten der Erregermaſchine nicht unmittelbar mit den Drahwindungen der Elektromagnetſchenkel in der Wechſelſtrom-Maſchine verbunden, ſondern die Verbindung iſt eine derartige, daß durch ſie ein bequemes Ein- oder Ausſchalten größerer oder geringerer Draht- widerſtände ermöglicht wird.
[Abbildung]
Fig. 283.
Wechſelſtrom-Maſchine von Zipernowsky.
Auch in der Bewicklung der Wechſelſtrom-Maſchine iſt gegenüber dem älteren Modelle inſoferne eine Abänderung eingetreten, indem an Stelle eines Drahtes gleichzeitig zwei Drähte gewickelt werden. Dieſe Anordnung bezweckt, durch entſpre- chende Schaltung ſowohl die Erzeugung von Intenſitätsſtrömen für kleinere Kerzen als auch jene von Quantitätsſtrömen für größere Kerzen zu ermöglichen.
Die Auto-Excitatrice giebt nicht nur beſſere Reſultate als die ältere Wechſel- ſtrom-Maſchine, ſondern ſtellt ſich überdies auch noch billiger im Preiſe. Eine derartige Maſchine im Gewichte von 470 Kilogramm liefert Ströme für 24 Kerzen zu 20 bis 30 Carcelbrenner Lichtſtärke oder für 16 Kerzen zu 40 bis 50 Carcelbrenner Lichtſtärke. Eine Maſchine, welche für 12 Kerzen zu je 20 bis 30 Carcelbrenner Lichtſtärke die Ströme zu liefern im Stande iſt, wiegt 280 Kilogramm.
Der Gramme’ſchen Wechſelſtrom-Maſchine ſehr ähnlich iſt die von Zipernowsky conſtruirte Wechſelſtrom-Maſchine der Firma Ganz und Comp. in Budapeſt. Die inducirenden Elektromagnete beſitzen ebenfalls flache prismatiſche Eiſenkerne E, Fig. 283, und ſind ihrer ſechs ſternförmig auf der Rotationsaxe befeſtigt, während
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gebildet wird, rotirt ein Gramme’ſcher Ring R gewöhnlicher Conſtruction. Er
bewegt ſich alſo wie bei den früher beſchriebenen Maſchinen zwiſchen zwei diametral
einander gegenüberliegenden entgegengeſetzten Magnetpolen und erfährt daher auch
ganz dieſelben Inductionswirkungen. Der Ring iſt auf derſelben Axe aufgekeilt, auf
welcher die inducirenden Elektromagnete der Wechſelſtrom-Maſchine B befeſtigt ſind.
Die im Ringe R inducirten Ströme werden durch die Bürſten B1 B2 den Elektro-
magneten der Wechſelſtrom-Maſchine zugeführt.
Um die Ströme beider Maſchinen reguliren zu können, ſind die Bürſten der
Erregermaſchine nicht unmittelbar mit den Drahwindungen der Elektromagnetſchenkel
in der Wechſelſtrom-Maſchine verbunden, ſondern die Verbindung iſt eine derartige,
daß durch ſie ein bequemes Ein- oder Ausſchalten größerer oder geringerer Draht-
widerſtände ermöglicht wird.
[Abbildung Fig. 283.
Wechſelſtrom-Maſchine von Zipernowsky.]
Auch in der Bewicklung der Wechſelſtrom-Maſchine iſt gegenüber dem älteren
Modelle inſoferne eine Abänderung eingetreten, indem an Stelle eines Drahtes
gleichzeitig zwei Drähte gewickelt werden. Dieſe Anordnung bezweckt, durch entſpre-
chende Schaltung ſowohl die Erzeugung von Intenſitätsſtrömen für kleinere Kerzen
als auch jene von Quantitätsſtrömen für größere Kerzen zu ermöglichen.
Die Auto-Excitatrice giebt nicht nur beſſere Reſultate als die ältere Wechſel-
ſtrom-Maſchine, ſondern ſtellt ſich überdies auch noch billiger im Preiſe. Eine derartige
Maſchine im Gewichte von 470 Kilogramm liefert Ströme für 24 Kerzen zu 20
bis 30 Carcelbrenner Lichtſtärke oder für 16 Kerzen zu 40 bis 50 Carcelbrenner
Lichtſtärke. Eine Maſchine, welche für 12 Kerzen zu je 20 bis 30 Carcelbrenner
Lichtſtärke die Ströme zu liefern im Stande iſt, wiegt 280 Kilogramm.
Der Gramme’ſchen Wechſelſtrom-Maſchine ſehr ähnlich iſt die von Zipernowsky
conſtruirte Wechſelſtrom-Maſchine der Firma Ganz und Comp. in Budapeſt.
Die inducirenden Elektromagnete beſitzen ebenfalls flache prismatiſche Eiſenkerne E,
Fig. 283, und ſind ihrer ſechs ſternförmig auf der Rotationsaxe befeſtigt, während
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/422>, abgerufen am 21.11.2024.
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