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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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die Formen, vor dem Einbringen in das Bad in Alkohol, oder erwärmt das
Bad mäßig oder entfernt die Bläschen durch einen Pinsel. Das Bad wird aus
reinem Kupfervitriol und destillirtem Wasser bereitet und durch Schwefelsäure
schwach angesäuert. Um es immer concentrirt zu erhalten, hängt man Säckchen
mit Kupfervitriolkrystallen ein. Die auf diese Weise in Kupfer erhaltenen Reproduc-
tionen werden dann häufig nach einem der weiter oben angegebenen Verfahren
vergoldet oder versilbert.

Zu den schwierigeren Aufgaben der Galvanoplastik gehört die Reproduc-
tion von Büsten, Statuen
u. dgl. welche in Hohlformen auszuführen sind.
Lenoir gab hiefür das nachstehende Verfahren an. Die Statue wird in einer
Längshälfte mit Gyps übergossen, so daß sie, wenn der Gyps erstarrt ist, gewisser-
maßen in einer Gypsschale liegt, etwa wie ein schwimmender Holzbalken im Wasser.
Hierauf versieht man diese Gypsschale auf ihrem freien Rande (entsprechend der
Oberfläche des Wassers) mit Vertiefungen und übergießt dann die freiliegende Hälfte
der Statue mit einem Gemenge von Guttapercha, Harz und Schweinefett. Ist
diese Masse fest geworden, so schlägt man die Gypsschale von der Statue ab, auf
welcher nun die oben angegebene Masse zurückbleibt. Auf der Trennungsfläche dieser
und der Gypsschale ragen Zapfen hervor, welche durch Ausfüllung der in den
Gyps gemachten Vertiefungen entstanden sind. Hierauf wird auch die zweite Hälfte
der Statue mit der Masse übergossen. Ist letztere erstarrt, so kann man die aus
zwei Hälften gebildete Form abnehmen. Die Innenflächen der Form werden dann
durch Graphit leitend gemacht, beide Hälften mit Hilfe der Zapfen und Löcher
genau aneinander gepaßt und sind dann zum Einhängen in das Bad vorbereitet.
Um aber ein gleichmäßiges Ablagern des Kupfers an den verschiedenen erhöhten
und vertieften Stellen des Modelles zu sichern, muß in diese Hohlform eine Anode
gebracht werden, deren Oberfläche annähernd den Krümmungen der Hohlform folgt,
damit überall Hohlform und Anode ziemlich gleich weit voneinander abstehen. Die
Herstellung einer Anode aus demselben Metalle, welches im Bade gelöst ist, also
z. B. aus Kupfer, ist jedoch aus verschiedenen Ursachen nicht zu empfehlen. Um
nur einen Uebelstand zu erwähnen, würde sich die Kupferanode während des Nieder-
schlagsprocesses lösen und durch diese Lösung kann es leicht geschehen, daß einzelne
Metalltheilchen sich lostrennen und auf die Hohlform fallen, wodurch ein fehler-
hafter Niederschlag entstehen kann. Lenoir wendet daher ein die Hohlform nach-
ahmendes Gerüste aus Platindrähten an, welches so innerhalb der Hohlform
befestigt wird, daß es diese in keinem Punkte berührt. Etwaige nicht zu umgehende
Stützen werden aus Glasstäben oder wohl isolirten Drähten gebildet.

In den gut gesirnißten, mit der Kupfervitriollösung gefüllten Holztrog A
(Fig. 591) wird die Form B mit ihrer Platinanode eingehängt. Die einzelnen
Platindrähte sind bei a vereinigt und an einem der Metallstifte s auf der Stange T T
befestigt; diese steht durch den Draht K mit dem positiven Pole der Elektricitäts-
quelle in Verbindung. Der vom negativen Pole derselben kommende Draht Z führt
zur Klemmschraube c, welche durch den Kupferstreifen k mit der Graphitschichte
an der Innenfläche der Form verbunden ist. Die Concentration der Kupfervitriol-
lösung wird durch oben in der Kufe eingehängte Säckchen oder Kästchen, welche
mit Kupfervitriolkrystallen gefüllt sind, erhalten. Scheidet sich nun das Kupfer auf
der Graphitschichte ab, so wird die Lösung im Innern der Hohlform immer reicher
an Schwefelsäure werden und diese müßte endlich allein die Flüssigkeit bilden,
wenn nicht für neue Zufuhr von Kupfervitriollösung gesorgt würde. Da die Hohl-

die Formen, vor dem Einbringen in das Bad in Alkohol, oder erwärmt das
Bad mäßig oder entfernt die Bläschen durch einen Pinſel. Das Bad wird aus
reinem Kupfervitriol und deſtillirtem Waſſer bereitet und durch Schwefelſäure
ſchwach angeſäuert. Um es immer concentrirt zu erhalten, hängt man Säckchen
mit Kupfervitriolkryſtallen ein. Die auf dieſe Weiſe in Kupfer erhaltenen Reproduc-
tionen werden dann häufig nach einem der weiter oben angegebenen Verfahren
vergoldet oder verſilbert.

Zu den ſchwierigeren Aufgaben der Galvanoplaſtik gehört die Reproduc-
tion von Büſten, Statuen
u. dgl. welche in Hohlformen auszuführen ſind.
Lenoir gab hiefür das nachſtehende Verfahren an. Die Statue wird in einer
Längshälfte mit Gyps übergoſſen, ſo daß ſie, wenn der Gyps erſtarrt iſt, gewiſſer-
maßen in einer Gypsſchale liegt, etwa wie ein ſchwimmender Holzbalken im Waſſer.
Hierauf verſieht man dieſe Gypsſchale auf ihrem freien Rande (entſprechend der
Oberfläche des Waſſers) mit Vertiefungen und übergießt dann die freiliegende Hälfte
der Statue mit einem Gemenge von Guttapercha, Harz und Schweinefett. Iſt
dieſe Maſſe feſt geworden, ſo ſchlägt man die Gypsſchale von der Statue ab, auf
welcher nun die oben angegebene Maſſe zurückbleibt. Auf der Trennungsfläche dieſer
und der Gypsſchale ragen Zapfen hervor, welche durch Ausfüllung der in den
Gyps gemachten Vertiefungen entſtanden ſind. Hierauf wird auch die zweite Hälfte
der Statue mit der Maſſe übergoſſen. Iſt letztere erſtarrt, ſo kann man die aus
zwei Hälften gebildete Form abnehmen. Die Innenflächen der Form werden dann
durch Graphit leitend gemacht, beide Hälften mit Hilfe der Zapfen und Löcher
genau aneinander gepaßt und ſind dann zum Einhängen in das Bad vorbereitet.
Um aber ein gleichmäßiges Ablagern des Kupfers an den verſchiedenen erhöhten
und vertieften Stellen des Modelles zu ſichern, muß in dieſe Hohlform eine Anode
gebracht werden, deren Oberfläche annähernd den Krümmungen der Hohlform folgt,
damit überall Hohlform und Anode ziemlich gleich weit voneinander abſtehen. Die
Herſtellung einer Anode aus demſelben Metalle, welches im Bade gelöſt iſt, alſo
z. B. aus Kupfer, iſt jedoch aus verſchiedenen Urſachen nicht zu empfehlen. Um
nur einen Uebelſtand zu erwähnen, würde ſich die Kupferanode während des Nieder-
ſchlagsproceſſes löſen und durch dieſe Löſung kann es leicht geſchehen, daß einzelne
Metalltheilchen ſich lostrennen und auf die Hohlform fallen, wodurch ein fehler-
hafter Niederſchlag entſtehen kann. Lenoir wendet daher ein die Hohlform nach-
ahmendes Gerüſte aus Platindrähten an, welches ſo innerhalb der Hohlform
befeſtigt wird, daß es dieſe in keinem Punkte berührt. Etwaige nicht zu umgehende
Stützen werden aus Glasſtäben oder wohl iſolirten Drähten gebildet.

In den gut geſirnißten, mit der Kupfervitriollöſung gefüllten Holztrog A
(Fig. 591) wird die Form B mit ihrer Platinanode eingehängt. Die einzelnen
Platindrähte ſind bei a vereinigt und an einem der Metallſtifte s auf der Stange T T
befeſtigt; dieſe ſteht durch den Draht K mit dem poſitiven Pole der Elektricitäts-
quelle in Verbindung. Der vom negativen Pole derſelben kommende Draht Z führt
zur Klemmſchraube c, welche durch den Kupferſtreifen k mit der Graphitſchichte
an der Innenfläche der Form verbunden iſt. Die Concentration der Kupfervitriol-
löſung wird durch oben in der Kufe eingehängte Säckchen oder Käſtchen, welche
mit Kupfervitriolkryſtallen gefüllt ſind, erhalten. Scheidet ſich nun das Kupfer auf
der Graphitſchichte ab, ſo wird die Löſung im Innern der Hohlform immer reicher
an Schwefelſäure werden und dieſe müßte endlich allein die Flüſſigkeit bilden,
wenn nicht für neue Zufuhr von Kupfervitriollöſung geſorgt würde. Da die Hohl-

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[818/0832] die Formen, vor dem Einbringen in das Bad in Alkohol, oder erwärmt das Bad mäßig oder entfernt die Bläschen durch einen Pinſel. Das Bad wird aus reinem Kupfervitriol und deſtillirtem Waſſer bereitet und durch Schwefelſäure ſchwach angeſäuert. Um es immer concentrirt zu erhalten, hängt man Säckchen mit Kupfervitriolkryſtallen ein. Die auf dieſe Weiſe in Kupfer erhaltenen Reproduc- tionen werden dann häufig nach einem der weiter oben angegebenen Verfahren vergoldet oder verſilbert. Zu den ſchwierigeren Aufgaben der Galvanoplaſtik gehört die Reproduc- tion von Büſten, Statuen u. dgl. welche in Hohlformen auszuführen ſind. Lenoir gab hiefür das nachſtehende Verfahren an. Die Statue wird in einer Längshälfte mit Gyps übergoſſen, ſo daß ſie, wenn der Gyps erſtarrt iſt, gewiſſer- maßen in einer Gypsſchale liegt, etwa wie ein ſchwimmender Holzbalken im Waſſer. Hierauf verſieht man dieſe Gypsſchale auf ihrem freien Rande (entſprechend der Oberfläche des Waſſers) mit Vertiefungen und übergießt dann die freiliegende Hälfte der Statue mit einem Gemenge von Guttapercha, Harz und Schweinefett. Iſt dieſe Maſſe feſt geworden, ſo ſchlägt man die Gypsſchale von der Statue ab, auf welcher nun die oben angegebene Maſſe zurückbleibt. Auf der Trennungsfläche dieſer und der Gypsſchale ragen Zapfen hervor, welche durch Ausfüllung der in den Gyps gemachten Vertiefungen entſtanden ſind. Hierauf wird auch die zweite Hälfte der Statue mit der Maſſe übergoſſen. Iſt letztere erſtarrt, ſo kann man die aus zwei Hälften gebildete Form abnehmen. Die Innenflächen der Form werden dann durch Graphit leitend gemacht, beide Hälften mit Hilfe der Zapfen und Löcher genau aneinander gepaßt und ſind dann zum Einhängen in das Bad vorbereitet. Um aber ein gleichmäßiges Ablagern des Kupfers an den verſchiedenen erhöhten und vertieften Stellen des Modelles zu ſichern, muß in dieſe Hohlform eine Anode gebracht werden, deren Oberfläche annähernd den Krümmungen der Hohlform folgt, damit überall Hohlform und Anode ziemlich gleich weit voneinander abſtehen. Die Herſtellung einer Anode aus demſelben Metalle, welches im Bade gelöſt iſt, alſo z. B. aus Kupfer, iſt jedoch aus verſchiedenen Urſachen nicht zu empfehlen. Um nur einen Uebelſtand zu erwähnen, würde ſich die Kupferanode während des Nieder- ſchlagsproceſſes löſen und durch dieſe Löſung kann es leicht geſchehen, daß einzelne Metalltheilchen ſich lostrennen und auf die Hohlform fallen, wodurch ein fehler- hafter Niederſchlag entſtehen kann. Lenoir wendet daher ein die Hohlform nach- ahmendes Gerüſte aus Platindrähten an, welches ſo innerhalb der Hohlform befeſtigt wird, daß es dieſe in keinem Punkte berührt. Etwaige nicht zu umgehende Stützen werden aus Glasſtäben oder wohl iſolirten Drähten gebildet. In den gut geſirnißten, mit der Kupfervitriollöſung gefüllten Holztrog A (Fig. 591) wird die Form B mit ihrer Platinanode eingehängt. Die einzelnen Platindrähte ſind bei a vereinigt und an einem der Metallſtifte s auf der Stange T T befeſtigt; dieſe ſteht durch den Draht K mit dem poſitiven Pole der Elektricitäts- quelle in Verbindung. Der vom negativen Pole derſelben kommende Draht Z führt zur Klemmſchraube c, welche durch den Kupferſtreifen k mit der Graphitſchichte an der Innenfläche der Form verbunden iſt. Die Concentration der Kupfervitriol- löſung wird durch oben in der Kufe eingehängte Säckchen oder Käſtchen, welche mit Kupfervitriolkryſtallen gefüllt ſind, erhalten. Scheidet ſich nun das Kupfer auf der Graphitſchichte ab, ſo wird die Löſung im Innern der Hohlform immer reicher an Schwefelſäure werden und dieſe müßte endlich allein die Flüſſigkeit bilden, wenn nicht für neue Zufuhr von Kupfervitriollöſung geſorgt würde. Da die Hohl-

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 818. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/832>, abgerufen am 22.11.2024.