Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.Vorrede. bemüht, nicht, wie dieses von egoistischen und verblendetenGelehrten lächerlicher Weise so oft geschieht, seine eigenen Sachen vor ähnlichen Beobachtungen Anderer prahlerisch hervorgehoben oder diese gar gänzlich verschwiegen, um selbst desto mehr zu glänzen. Eben so wenig hat er in sei- ner Sprache affektirt, um sich den Schein von Originalität (denn Originalität selbst besteht wahrlich in diesem die Wissenschaft nicht um ein Haar breit fördernden Prunke eben so wenig, als in irgend einem manierirten Wesen in der Kunst) anzueignen. Jedoch hofft er, wenn ihm Eines oder das Andere von fremden Arbeiten völlig entgangen seyn sollte, bei der so grossen Menge der zu benutzenden Schrif- ten Entschuldigung zu finden. Dass er Unbedeutendes oder rein Theoretisches, auf keiner Erfahrung Basirtes übergan gen, dürfte ihm nicht zum Vorwurfe gereichen. Breslau im März 1835. Der Vf. Vorrede. bemüht, nicht, wie dieses von egoistischen und verblendetenGelehrten lächerlicher Weise so oft geschieht, seine eigenen Sachen vor ähnlichen Beobachtungen Anderer prahlerisch hervorgehoben oder diese gar gänzlich verschwiegen, um selbst desto mehr zu glänzen. Eben so wenig hat er in sei- ner Sprache affektirt, um sich den Schein von Originalität (denn Originalität selbst besteht wahrlich in diesem die Wissenschaft nicht um ein Haar breit fördernden Prunke eben so wenig, als in irgend einem manierirten Wesen in der Kunst) anzueignen. Jedoch hofft er, wenn ihm Eines oder das Andere von fremden Arbeiten völlig entgangen seyn sollte, bei der so groſsen Menge der zu benutzenden Schrif- ten Entschuldigung zu finden. Daſs er Unbedeutendes oder rein Theoretisches, auf keiner Erfahrung Basirtes übergan gen, dürfte ihm nicht zum Vorwurfe gereichen. Breslau im März 1835. Der Vf. <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0020" n="XIV"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Vorrede</hi>.</fw><lb/> bemüht, nicht, wie dieses von egoistischen und verblendeten<lb/> Gelehrten lächerlicher Weise so oft geschieht, seine eigenen<lb/> Sachen vor ähnlichen Beobachtungen Anderer prahlerisch<lb/> hervorgehoben oder diese gar gänzlich verschwiegen, um<lb/> selbst desto mehr zu glänzen. Eben so wenig hat er in sei-<lb/> ner Sprache affektirt, um sich den Schein von Originalität<lb/> (denn Originalität selbst besteht wahrlich in diesem die<lb/> Wissenschaft nicht um ein Haar breit fördernden Prunke<lb/> eben so wenig, als in irgend einem manierirten Wesen in<lb/> der Kunst) anzueignen. Jedoch hofft er, wenn ihm Eines<lb/> oder das Andere von fremden Arbeiten völlig entgangen seyn<lb/> sollte, bei der so groſsen Menge der zu benutzenden Schrif-<lb/> ten Entschuldigung zu finden. Daſs er Unbedeutendes oder<lb/> rein Theoretisches, auf keiner Erfahrung Basirtes übergan<lb/> gen, dürfte ihm nicht zum Vorwurfe gereichen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Breslau</hi> im März 1835.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Der Vf.</hi> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </front> </text> </TEI> [XIV/0020]
Vorrede.
bemüht, nicht, wie dieses von egoistischen und verblendeten
Gelehrten lächerlicher Weise so oft geschieht, seine eigenen
Sachen vor ähnlichen Beobachtungen Anderer prahlerisch
hervorgehoben oder diese gar gänzlich verschwiegen, um
selbst desto mehr zu glänzen. Eben so wenig hat er in sei-
ner Sprache affektirt, um sich den Schein von Originalität
(denn Originalität selbst besteht wahrlich in diesem die
Wissenschaft nicht um ein Haar breit fördernden Prunke
eben so wenig, als in irgend einem manierirten Wesen in
der Kunst) anzueignen. Jedoch hofft er, wenn ihm Eines
oder das Andere von fremden Arbeiten völlig entgangen seyn
sollte, bei der so groſsen Menge der zu benutzenden Schrif-
ten Entschuldigung zu finden. Daſs er Unbedeutendes oder
rein Theoretisches, auf keiner Erfahrung Basirtes übergan
gen, dürfte ihm nicht zum Vorwurfe gereichen.
Breslau im März 1835.
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