Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.Das XI. Capitel Von der MOXA.
[Abbildung]
§. 1. Die Moxa ist ein bunb-graues wollichtes Medicament welches vor etwa zwantzig Jahren auß Ost-Indien/ mit länglichten und schwartzen Stänglein/ eines kleinen Stroh-Halmens dick/ in Teutschland gebracht worden und alle beyde bey denen Materialisten auch zu finden find; wiewohlen heut zu Tag wenig Nachfrag deßwegen geschiehet/ nachdem sie theils den angerümbten effect nicht gethan/ theils auch in unsern Landen nachgemacht worden ist. §. 2. Der erste/ so dieses simplex den Europäern entdecket hat/ ist ein Holländischer Domine oder Priester bey der Ost Indianischen Compagnie, nahmens Buschoof, gewesen/ welcher diese Moxam, als ein gewisses und bewährtes Mittel gegen das Podagram, in einem besonn deren und in Holländischer Sprach geschriebenen Büchlein/ recommendiret/ auch verschiedene Exempel erzehlet/ dadurch solche gantz rasend-tolle Leut/ auch diejenige/ so mit der fallenden Sucht beladen gewesen/ glücklich curiret worden seyen. Als nun dieses Büchlein dem Seel. Herzn Erico Mauritio, Weyland Höchstmeritirtem Assessori bey dem Hochpreyßlichen. Cammer-Gericht zu Speyer / zugeschickt worden/ liesse er solches sobalden seinen damahlen vertrauten Freund/ Herzn. D. Scheffern Das XI. Capitel Von der MOXA.
[Abbildung]
§. 1. Die Moxa ist ein bunb-graues wollichtes Medicament welches vor etwa zwantzig Jahren auß Ost-Indien/ mit länglichten und schwartzen Stänglein/ eines kleinen Stroh-Halmens dick/ in Teutschland gebracht worden und alle beyde bey denen Materialisten auch zu finden find; wiewohlen heut zu Tag wenig Nachfrag deßwegen geschiehet/ nachdem sie theils den angerümbten effect nicht gethan/ theils auch in unsern Landen nachgemacht worden ist. §. 2. Der erste/ so dieses simplex den Europäern entdecket hat/ ist ein Holländischer Domine oder Priester bey der Ost Indianischen Compagnie, nahmens Buschoof, gewesen/ welcher diese Moxam, als ein gewisses und bewährtes Mittel gegen das Podagram, in einem besonn deren und in Holländischer Sprach geschriebenen Büchlein/ recommendiret/ auch verschiedene Exempel erzehlet/ dadurch solche gantz rasend-tolle Leut/ auch diejenige/ so mit der fallenden Sucht beladen gewesen/ glücklich curiret worden seyen. Als nun dieses Büchlein dem Seel. Herzn Erico Mauritio, Weyland Höchstmeritirtem Assessori bey dem Hochpreyßlichen. Cammer-Gericht zu Speyer / zugeschickt worden/ liesse er solches sobalden seinen damahlen vertrauten Freund/ Herzn. D. Scheffern <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0275" n="229"/> </div> <div> <head>Das XI. Capitel</head> <p>Von der <hi rendition="#k">MOXA</hi>.</p> <p> <figure/> </p> </div> <div> <head>§. 1.</head> <p>Die Moxa ist ein bunb-graues wollichtes Medicament welches vor etwa zwantzig Jahren auß Ost-Indien/ mit länglichten und schwartzen Stänglein/ eines kleinen Stroh-Halmens dick/ in Teutschland gebracht worden und alle beyde bey denen Materialisten auch zu finden find; wiewohlen heut zu Tag wenig Nachfrag deßwegen geschiehet/ nachdem sie theils den angerümbten effect nicht gethan/ theils auch in unsern Landen nachgemacht worden ist.</p> </div> <div> <head>§. 2.</head> <p>Der erste/ so dieses simplex den Europäern entdecket hat/ ist ein Holländischer Domine oder Priester bey der Ost Indianischen Compagnie, nahmens Buschoof, gewesen/ welcher diese Moxam, als ein gewisses und bewährtes Mittel gegen das Podagram, in einem besonn deren und in Holländischer Sprach geschriebenen Büchlein/ recommendiret/ auch verschiedene Exempel erzehlet/ dadurch solche gantz rasend-tolle Leut/ auch diejenige/ so mit der fallenden Sucht beladen gewesen/ glücklich curiret worden seyen. Als nun dieses Büchlein dem Seel. Herzn Erico Mauritio, Weyland Höchstmeritirtem Assessori bey dem Hochpreyßlichen. Cammer-Gericht zu Speyer / zugeschickt worden/ liesse er solches sobalden seinen damahlen vertrauten Freund/ Herzn. D. Scheffern </p> </div> </body> </text> </TEI> [229/0275]
Das XI. Capitel Von der MOXA.
[Abbildung]
§. 1. Die Moxa ist ein bunb-graues wollichtes Medicament welches vor etwa zwantzig Jahren auß Ost-Indien/ mit länglichten und schwartzen Stänglein/ eines kleinen Stroh-Halmens dick/ in Teutschland gebracht worden und alle beyde bey denen Materialisten auch zu finden find; wiewohlen heut zu Tag wenig Nachfrag deßwegen geschiehet/ nachdem sie theils den angerümbten effect nicht gethan/ theils auch in unsern Landen nachgemacht worden ist.
§. 2. Der erste/ so dieses simplex den Europäern entdecket hat/ ist ein Holländischer Domine oder Priester bey der Ost Indianischen Compagnie, nahmens Buschoof, gewesen/ welcher diese Moxam, als ein gewisses und bewährtes Mittel gegen das Podagram, in einem besonn deren und in Holländischer Sprach geschriebenen Büchlein/ recommendiret/ auch verschiedene Exempel erzehlet/ dadurch solche gantz rasend-tolle Leut/ auch diejenige/ so mit der fallenden Sucht beladen gewesen/ glücklich curiret worden seyen. Als nun dieses Büchlein dem Seel. Herzn Erico Mauritio, Weyland Höchstmeritirtem Assessori bey dem Hochpreyßlichen. Cammer-Gericht zu Speyer / zugeschickt worden/ liesse er solches sobalden seinen damahlen vertrauten Freund/ Herzn. D. Scheffern
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |