Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.Das IV. Capitel. Von den Cameel-Haaren und Salarmoniac.
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§. 1. SO grossen Nutzen das Cameel-Thier oder CAMELUS seinem Herrn in der Haußhaltung leistet / indem es sehr wol zu halten und bey seiner schweren Arbeit zur Zeit der Noth lang Hunger und Durst leyden kan: So wenig haben sich die Materialisten und Doctores dessen zuerfreuen / nachdem man fast gar nichts darvon in denen Material-Kammern und Apothecken findet / ausser daß an einigen Orten die Cameel-Haaren auch von den Materialisten geführet werden / welche zu kostbahren Zeugen und Hüten gesuchet/ und wann sie vom Rücken des Thiers genommen / auch wenig weise Haar in sich haben/ vor die beste gehalten werden/ wie Pome[unleserliches Material] in seiner Histoire des Drogues part. 2. lib. 1. p. 28 schreibet Weilen aber hier zu Land solche von andern Handelsleuten geführet werden/ so hat man nicht nöthig sich darbey auffzuhalten/ viel weniger das Cameel-Thier selbsten weitläufftig zubeschreiben/ welches theils so rar nicht ist / theils von Gesnero, Aldrovando, Bocharto und andern gnugsam beschrieben worden. §. 2. Eines nur allhier noch zugedencken/ so ist auß den alten Schrifften bekandt/ daß man insgemein davor gehalten/ wie daß der gegrabene oder natürliche Salarmoniac, Salmiac oder SAL AMMONIACUM NATIVUM in Lybien oder Arabien von dem Urin der Cameelen in dem heissen Sand/ durch die Sonnen-Strahlen gekochet und gezeuget werde/ wann nemlich allda die Pilgrim und Kauffleute auf ihren Caravanen ruheten/ wie Marxius in der Teutschen Material-Kammer pag. 188. schreibet / auch Pom[unleserliches Material]t in obgesetzter Figur unter Augen leget/ welcher sich flattiret dergleichen Salarmoniac von Monsr. Tournefort bekommen zu haben. Nun ist zwar nicht ohne/ daß Plinius lib. 12. c. 3. deß [unleserliches Material] nativi Meldung gethan/ auch vor diesem ein dergleiches Saltz daher möge kommen seyn: Ob es aber also vom Urin der Cameelen gezeuget werde/ ist noch nicht gnugsam probiret worden/ und scheinet vielmehr/ daß dasselbige Saltz mehrer Gemeinschafft mit dem [unleserliches Material] gemmae, als mit unserm Salarmoniac gehabt habe/ wie solches auß den nechst vorhergehenden und folgenden Worten bey dem Plinio nicht unglaublich von dem jungen Herrn D. Wedelin Disp. Inaug. de Sale Ammoniaco p. 7. geschlossen wird. Solte aber der Cameel-Urin etwas darzu contribuirt haben/ hätte eher ein [unleserliches Material] oder Salpeter wie bey uns/ darauß entstehen können Zum wenigsten ist gewiß/ daß man heut zu Tag von diesem Arabischen und natürlichen [unleserliches Material] nichts mehr weiß und kein Splitter in den Apothecken und Material-Kammern gefunden werde/ wie Schroederus Pharm. Med. Chym. lib. 3. c. 25. p. 146. auch alle Materialisten gestehen. §. 3. Indessen ist doch nicht gäntzlich zu läugnen/ daß sich auch an andern Orten heut zu Tag noch ein natürlicher Salarmoniac finde/ indem nicht allein der Berg AEtna in Sic[unleserliches Material]en dergleichen Saltz/ so bald weiß/ bald gelb außwirffet/ wie Bocconius aux Recherches & observ. Naturell. Das IV. Capitel. Von den Cameel-Haaren und Salarmoniac.
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§. 1. SO grossen Nutzen das Cameel-Thier oder CAMELUS seinem Herrn in der Haußhaltung leistet / indem es sehr wol zu halten und bey seiner schweren Arbeit zur Zeit der Noth lang Hunger und Durst leyden kan: So wenig haben sich die Materialisten und Doctores dessen zuerfreuen / nachdem man fast gar nichts darvon in denen Material-Kam̃ern und Apothecken findet / ausser daß an einigen Orten die Cameel-Haaren auch von den Materialisten geführet werden / welche zu kostbahren Zeugen und Hüten gesuchet/ und wann sie vom Rücken des Thiers genommen / auch wenig weise Haar in sich haben/ vor die beste gehalten werden/ wie Pome[unleserliches Material] in seiner Histoire des Drogues part. 2. lib. 1. p. 28 schreibet Weilen aber hier zu Land solche von andern Handelsleuten geführet werden/ so hat man nicht nöthig sich darbey auffzuhalten/ viel weniger das Cameel-Thier selbsten weitläufftig zubeschreiben/ welches theils so rar nicht ist / theils von Gesnero, Aldrovando, Bocharto und andern gnugsam beschrieben worden. §. 2. Eines nur allhier noch zugedencken/ so ist auß den alten Schrifften bekandt/ daß man insgemein davor gehalten/ wie daß der gegrabene oder natürliche Salarmoniac, Salmiac oder SAL AMMONIACUM NATIVUM in Lybien oder Arabien von dem Urin der Cameelen in dem heissen Sand/ durch die Sonnen-Strahlen gekochet und gezeuget werde/ wann nemlich allda die Pilgrim und Kauffleute auf ihren Caravanen ruheten/ wie Marxius in der Teutschen Material-Kammer pag. 188. schreibet / auch Pom[unleserliches Material]t in obgesetzter Figur unter Augen leget/ welcher sich flattiret dergleichen Salarmoniac von Monsr. Tournefort bekommen zu haben. Nun ist zwar nicht ohne/ daß Plinius lib. 12. c. 3. deß [unleserliches Material] nativi Meldung gethan/ auch vor diesem ein dergleiches Saltz daher möge kommen seyn: Ob es aber also vom Urin der Cameelen gezeuget werde/ ist noch nicht gnugsam probiret worden/ und scheinet vielmehr/ daß dasselbige Saltz mehrer Gemeinschafft mit dem [unleserliches Material] gemmae, als mit unserm Salarmoniac gehabt habe/ wie solches auß den nechst vorhergehenden und folgenden Worten bey dem Plinio nicht unglaublich von dem jungen Herrn D. Wedelin Disp. Inaug. de Sale Ammoniaco p. 7. geschlossen wird. Solte aber der Cameel-Urin etwas darzu contribuirt haben/ hätte eher ein [unleserliches Material] oder Salpeter wie bey uns/ darauß entstehen könnẽ Zum wenigstẽ ist gewiß/ daß man heut zu Tag von diesem Arabischen und natürlichen [unleserliches Material] nichts mehr weiß und kein Splitter in den Apothecken und Material-Kammern gefunden werde/ wie Schroederus Pharm. Med. Chym. lib. 3. c. 25. p. 146. auch alle Materialisten gestehen. §. 3. Indessen ist doch nicht gäntzlich zu läugnen/ daß sich auch an andern Orten heut zu Tag noch ein natürlicher Salarmoniac finde/ indem nicht allein der Berg AEtna in Sic[unleserliches Material]en dergleichen Saltz/ so bald weiß/ bald gelb außwirffet/ wie Bocconius aux Recherches &amp; observ. Naturell. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0472" n="426"/> </div> <div> <head>Das IV. 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Tournefort bekommen zu haben. Nun ist zwar nicht ohne/ daß Plinius lib. 12. c. 3. deß <gap reason="illegible"/> nativi Meldung gethan/ auch vor diesem ein dergleiches Saltz daher möge kommen seyn: Ob es aber also vom Urin der Cameelen gezeuget werde/ ist noch nicht gnugsam probiret worden/ und scheinet vielmehr/ daß dasselbige Saltz mehrer Gemeinschafft mit dem <gap reason="illegible"/> gemmae, als mit unserm Salarmoniac gehabt habe/ wie solches auß den nechst vorhergehenden und folgenden Worten bey dem Plinio nicht unglaublich von dem jungen Herrn D. Wedelin Disp. Inaug. de Sale Ammoniaco p. 7. geschlossen wird. Solte aber der Cameel-Urin etwas darzu contribuirt haben/ hätte eher ein <gap reason="illegible"/> oder Salpeter wie bey uns/ darauß entstehen könnẽ Zum wenigstẽ ist gewiß/ daß man heut zu Tag von diesem Arabischen und natürlichen <gap reason="illegible"/> nichts mehr weiß und kein Splitter in den Apothecken und Material-Kammern gefunden werde/ wie Schroederus Pharm. Med. 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§. 1. SO grossen Nutzen das Cameel-Thier oder CAMELUS seinem Herrn in der Haußhaltung leistet / indem es sehr wol zu halten und bey seiner schweren Arbeit zur Zeit der Noth lang Hunger und Durst leyden kan: So wenig haben sich die Materialisten und Doctores dessen zuerfreuen / nachdem man fast gar nichts darvon in denen Material-Kam̃ern und Apothecken findet / ausser daß an einigen Orten die Cameel-Haaren auch von den Materialisten geführet werden / welche zu kostbahren Zeugen und Hüten gesuchet/ und wann sie vom Rücken des Thiers genommen / auch wenig weise Haar in sich haben/ vor die beste gehalten werden/ wie Pome_ in seiner Histoire des Drogues part. 2. lib. 1. p. 28 schreibet Weilen aber hier zu Land solche von andern Handelsleuten geführet werden/ so hat man nicht nöthig sich darbey auffzuhalten/ viel weniger das Cameel-Thier selbsten weitläufftig zubeschreiben/ welches theils so rar nicht ist / theils von Gesnero, Aldrovando, Bocharto und andern gnugsam beschrieben worden.
§. 2. Eines nur allhier noch zugedencken/ so ist auß den alten Schrifften bekandt/ daß man insgemein davor gehalten/ wie daß der gegrabene oder natürliche Salarmoniac, Salmiac oder
SAL AMMONIACUM NATIVUM
in Lybien oder Arabien von dem Urin der Cameelen in dem heissen Sand/ durch die Sonnen-Strahlen gekochet und gezeuget werde/ wann nemlich allda die Pilgrim und Kauffleute auf ihren Caravanen ruheten/ wie Marxius in der Teutschen Material-Kammer pag. 188. schreibet / auch Pom_ t in obgesetzter Figur unter Augen leget/ welcher sich flattiret dergleichen Salarmoniac von Monsr. Tournefort bekommen zu haben. Nun ist zwar nicht ohne/ daß Plinius lib. 12. c. 3. deß _ nativi Meldung gethan/ auch vor diesem ein dergleiches Saltz daher möge kommen seyn: Ob es aber also vom Urin der Cameelen gezeuget werde/ ist noch nicht gnugsam probiret worden/ und scheinet vielmehr/ daß dasselbige Saltz mehrer Gemeinschafft mit dem _ gemmae, als mit unserm Salarmoniac gehabt habe/ wie solches auß den nechst vorhergehenden und folgenden Worten bey dem Plinio nicht unglaublich von dem jungen Herrn D. Wedelin Disp. Inaug. de Sale Ammoniaco p. 7. geschlossen wird. Solte aber der Cameel-Urin etwas darzu contribuirt haben/ hätte eher ein _ oder Salpeter wie bey uns/ darauß entstehen könnẽ Zum wenigstẽ ist gewiß/ daß man heut zu Tag von diesem Arabischen und natürlichen _ nichts mehr weiß und kein Splitter in den Apothecken und Material-Kammern gefunden werde/ wie Schroederus Pharm. Med. Chym. lib. 3. c. 25. p. 146. auch alle Materialisten gestehen.
§. 3. Indessen ist doch nicht gäntzlich zu läugnen/ daß sich auch an andern Orten heut zu Tag noch ein natürlicher Salarmoniac finde/ indem nicht allein der Berg AEtna in Sic_ en dergleichen Saltz/ so bald weiß/ bald gelb außwirffet/ wie Bocconius aux Recherches &amp; observ. Naturell.
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