Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.Himpler und Stimpler abgeben: welches einem rechtschaffenen Lehrer/ so gleichwol das Seinige gethan/ sehr weh thun mag. Gleichwie mir nun solches einige vornehme und vertraute Freunde etlichmahl geklaget haben: also kan mich hierinnen etwa vor glücklich achten / daß durch sonderliche Schickung Gottes mir biß daher fast immer solche Auditores unter Handen gekommen/ mit welchen etwas ausrichten/ und weil sie schon zu lauter wackeren Leuten geworden/ gnugsame Ehr hab einlegen können. Absonderlich aber hat mich offt sehr erfreuet/ daß die meiste meiner Herrn Auditorum sich in derjenigen Profession, welche Ich biß daher am meisten hier poussiret hab/ nemblich in Erforschung der Natur und der Philosophia Experimentali so geübet und gesetzet haben/ daß sie nicht allein gleichen Fleis und Sorgfalt darinnen angewandt/ sondern in gewissen Stücken es mir auch so zuvor gethan haben/ daß der Jünger billich über seinen Meister gewesen. Ich will jetzo nicht sagen/ was Herr D. Spener biß daher in Einsamlung so vieler Naturalien praestiret habe/ auch was für Nutzen die ohnlängst glücklich angefangene Societas Scientiarum Regia zu Berlin darob spühre? indem alles aus demjenigen Catalogo, den sie darüber meditiren/ genugsam an Tag kommen wird. Ich will auch nicht viel Wesens von den jenigen Experimentis Physicis und Demonstrationibus Anatomicis machen / welche Herr D. Wolfart zu Hanau täglich anstellet/ machen/ als welche theils aus dessen eigenen Programmatibus bekandt sind/ theils aus derselben Clavi Philosophiae Experimentalis erhellen werden. Dieses nur kan bey dieser Gelegenheit nicht verschweigen/ daß dieselbe so wohl/ als auch beygesetzte resp. Herrn Collegen und wehrteste Freunde/ nemlich Herr D. Fabritius, Praun, Kneüsel, Vertries zu dieser meiner Natur- und Materialien-Kammer/ theils durch Uberschickung frembder Naturalien/ theils durch künstliche Abrisse grossen Vorschub gethan haben: welches zugleich von einigen vornehmen Apotheckern und Materialisten in Franckfurt/ Wormbs und Giessen / namentlich Herrn de Rese, Herrn Heus/ Herrn Scipio und Herrn Vito zu rühmen hab; und weilen esbey den jenigen/ welche dergleichen Naturalien samlen/ ein allgemeines Recht ist/ daß man auch von dem Seinigen was mittheile: So hab in Ermanglung anderer Gaben jetzo meinen allerseits Großgünstig-Hochgeehrten Herrn beykommende Oost-Indianische Sendschreiben offeriren und zueignen wollen/ nicht zweifflend/ Sie werden selbige mit eben der verträulichen Freundschafft/ wormit sie überreiche/ auff und annehmen. Solte es dem Höchsten Gott gefallen Uns allerseits Leben und Gesundheit zu fristen/ auch den lieben Frieden hiesiger Orten gnädigst zuerhalten/ so werde nicht ermangeln dran zu seyn/ daß ins Künfftig mit noch einig andern Curiosis, so vielleicht von grösserer Importanz sind/ dienen könne: Der ich inzwischen meine allerseits Hochgeehrte Herren und wehrteste Gönner/ bey diesen so gefährlichen Zeiten in des grossen Gottes Schutz treuligst empfehle und beständigst verharre Meiner Großgünstigen/ Hoch- und Vielgeehrten Herren und Freunden Giessen den 4. Mertz 1704. Dienst- und bereitwilligster MICHAEL BERNHARD VALENTINI. Himpler und Stimpler abgeben: welches einem rechtschaffenen Lehrer/ so gleichwol das Seinige gethan/ sehr weh thun mag. Gleichwie mir nun solches einige vornehme und vertraute Freunde etlichmahl geklaget haben: also kan mich hierinnen etwa vor glücklich achten / daß durch sonderliche Schickung Gottes mir biß daher fast im̃er solche Auditores unter Handen gekom̃en/ mit welchen etwas ausrichten/ und weil sie schon zu lauter wackeren Leuten geworden/ gnugsame Ehr hab einlegen können. Absonderlich aber hat mich offt sehr erfreuet/ daß die meiste meiner Herrn Auditorum sich in derjenigen Profession, welche Ich biß daher am meisten hier poussiret hab/ nemblich in Erforschung der Natur und der Philosophia Experimentali so geübet und gesetzet haben/ daß sie nicht allein gleichen Fleis und Sorgfalt darinnen angewandt/ sondern in gewissen Stücken es mir auch so zuvor gethan haben/ daß der Jünger billich über seinen Meister gewesen. Ich will jetzo nicht sagen/ was Herr D. Spener biß daher in Einsamlung so vieler Naturalien praestiret habe/ auch was für Nutzen die ohnlängst glücklich angefangene Societas Scientiarum Regia zu Berlin darob spühre? indem alles aus demjenigen Catalogo, den sie darüber meditiren/ genugsam an Tag kommen wird. Ich will auch nicht viel Wesens von den jenigen Experimentis Physicis und Demonstrationibus Anatomicis machen / welche Herr D. Wolfart zu Hanau täglich anstellet/ machen/ als welche theils aus dessen eigenen Programmatibus bekandt sind/ theils aus derselben Clavi Philosophiae Experimentalis erhellen werden. Dieses nur kan bey dieser Gelegenheit nicht verschweigen/ daß dieselbe so wohl/ als auch beygesetzte resp. Herrn Collegen und wehrteste Freunde/ nemlich Herr D. Fabritius, Praun, Kneüsel, Vertries zu dieser meiner Natur- und Materialien-Kammer/ theils durch Uberschickung frembder Naturalien/ theils durch künstliche Abrisse grossen Vorschub gethan haben: welches zugleich von einigen vornehmen Apotheckern und Materialisten in Franckfurt/ Wormbs und Giessen / namentlich Herrn de Rese, Herrn Heus/ Herrn Scipio und Herrn Vito zu rühmen hab; und weilen esbey den jenigen/ welche dergleichen Naturalien samlen/ ein allgemeines Recht ist/ daß man auch von dem Seinigen was mittheile: So hab in Ermanglung anderer Gaben jetzo meinen allerseits Großgünstig-Hochgeehrten Herrn beykommende Oost-Indianische Sendschreiben offeriren und zueignen wollen/ nicht zweifflend/ Sie werden selbige mit eben der verträulichen Freundschafft/ wormit sie überreiche/ auff und annehmen. Solte es dem Höchsten Gott gefallen Uns allerseits Leben und Gesundheit zu fristen/ auch den lieben Frieden hiesiger Orten gnädigst zuerhalten/ so werde nicht ermangeln dran zu seyn/ daß ins Künfftig mit noch einig andern Curiosis, so vielleicht von grösserer Importanz sind/ dienen könne: Der ich inzwischen meine allerseits Hochgeehrte Herren und wehrteste Gönner/ bey diesen so gefährlichen Zeiten in des grossen Gottes Schutz treuligst empfehle und beständigst verharre Meiner Großgünstigen/ Hoch- und Vielgeehrten Herren und Freunden Giessen den 4. Mertz 1704. Dienst- und bereitwilligster MICHAEL BERNHARD VALENTINI. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0656"/> Himpler und Stimpler abgeben: welches einem rechtschaffenen Lehrer/ so gleichwol das Seinige gethan/ sehr weh thun mag. Gleichwie mir nun solches einige vornehme und vertraute Freunde etlichmahl geklaget haben: also kan mich hierinnen etwa vor glücklich achten / daß durch sonderliche Schickung Gottes mir biß daher fast im̃er solche Auditores unter Handen gekom̃en/ mit welchen etwas ausrichten/ und weil sie schon zu lauter wackeren Leuten geworden/ gnugsame Ehr hab einlegen können. Absonderlich aber hat mich offt sehr erfreuet/ daß die meiste meiner Herrn Auditorum sich in derjenigen Profession, welche Ich biß daher am meisten hier poussiret hab/ nemblich in Erforschung der Natur und der Philosophia Experimentali so geübet und gesetzet haben/ daß sie nicht allein gleichen Fleis und Sorgfalt darinnen angewandt/ sondern in gewissen Stücken es mir auch so zuvor gethan haben/ daß der Jünger billich über seinen Meister gewesen. Ich will jetzo nicht sagen/ was Herr D. Spener biß daher in Einsamlung so vieler Naturalien praestiret habe/ auch was für Nutzen die ohnlängst glücklich angefangene Societas Scientiarum Regia zu Berlin darob spühre? indem alles aus demjenigen Catalogo, den sie darüber meditiren/ genugsam an Tag kommen wird. Ich will auch nicht viel Wesens von den jenigen Experimentis Physicis und Demonstrationibus Anatomicis machen / welche Herr D. Wolfart zu Hanau täglich anstellet/ machen/ als welche theils aus dessen eigenen Programmatibus bekandt sind/ theils aus derselben Clavi Philosophiae Experimentalis erhellen werden. Dieses nur kan bey dieser Gelegenheit nicht verschweigen/ daß dieselbe so wohl/ als auch beygesetzte resp. Herrn Collegen und wehrteste Freunde/ nemlich</p> <p>Herr D. Fabritius, Praun, Kneüsel, Vertries</p> <p>zu dieser meiner Natur- und Materialien-Kammer/ theils durch Uberschickung frembder Naturalien/ theils durch künstliche Abrisse grossen Vorschub gethan haben: welches zugleich von einigen vornehmen Apotheckern und Materialisten in Franckfurt/ Wormbs und Giessen / namentlich Herrn de Rese, Herrn Heus/ Herrn Scipio und Herrn Vito zu rühmen hab; und weilen esbey den jenigen/ welche dergleichen Naturalien samlen/ ein allgemeines Recht ist/ daß man auch von dem Seinigen was mittheile: So hab in Ermanglung anderer Gaben jetzo meinen allerseits Großgünstig-Hochgeehrten Herrn beykommende Oost-Indianische Sendschreiben offeriren und zueignen wollen/ nicht zweifflend/ Sie werden selbige mit eben der verträulichen Freundschafft/ wormit sie überreiche/ auff und annehmen. Solte es dem Höchsten Gott gefallen Uns allerseits Leben und Gesundheit zu fristen/ auch den lieben Frieden hiesiger Orten gnädigst zuerhalten/ so werde nicht ermangeln dran zu seyn/ daß ins Künfftig mit noch einig andern Curiosis, so vielleicht von grösserer Importanz sind/ dienen könne: Der ich inzwischen meine allerseits Hochgeehrte Herren und wehrteste Gönner/ bey diesen so gefährlichen Zeiten in des grossen Gottes Schutz treuligst empfehle und beständigst verharre</p> <p>Meiner Großgünstigen/ Hoch- und Vielgeehrten Herren und Freunden</p> <p>Giessen den 4. Mertz 1704.</p> <p>Dienst- und bereitwilligster</p> <p>MICHAEL BERNHARD VALENTINI.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0656]
Himpler und Stimpler abgeben: welches einem rechtschaffenen Lehrer/ so gleichwol das Seinige gethan/ sehr weh thun mag. Gleichwie mir nun solches einige vornehme und vertraute Freunde etlichmahl geklaget haben: also kan mich hierinnen etwa vor glücklich achten / daß durch sonderliche Schickung Gottes mir biß daher fast im̃er solche Auditores unter Handen gekom̃en/ mit welchen etwas ausrichten/ und weil sie schon zu lauter wackeren Leuten geworden/ gnugsame Ehr hab einlegen können. Absonderlich aber hat mich offt sehr erfreuet/ daß die meiste meiner Herrn Auditorum sich in derjenigen Profession, welche Ich biß daher am meisten hier poussiret hab/ nemblich in Erforschung der Natur und der Philosophia Experimentali so geübet und gesetzet haben/ daß sie nicht allein gleichen Fleis und Sorgfalt darinnen angewandt/ sondern in gewissen Stücken es mir auch so zuvor gethan haben/ daß der Jünger billich über seinen Meister gewesen. Ich will jetzo nicht sagen/ was Herr D. Spener biß daher in Einsamlung so vieler Naturalien praestiret habe/ auch was für Nutzen die ohnlängst glücklich angefangene Societas Scientiarum Regia zu Berlin darob spühre? indem alles aus demjenigen Catalogo, den sie darüber meditiren/ genugsam an Tag kommen wird. Ich will auch nicht viel Wesens von den jenigen Experimentis Physicis und Demonstrationibus Anatomicis machen / welche Herr D. Wolfart zu Hanau täglich anstellet/ machen/ als welche theils aus dessen eigenen Programmatibus bekandt sind/ theils aus derselben Clavi Philosophiae Experimentalis erhellen werden. Dieses nur kan bey dieser Gelegenheit nicht verschweigen/ daß dieselbe so wohl/ als auch beygesetzte resp. Herrn Collegen und wehrteste Freunde/ nemlich
Herr D. Fabritius, Praun, Kneüsel, Vertries
zu dieser meiner Natur- und Materialien-Kammer/ theils durch Uberschickung frembder Naturalien/ theils durch künstliche Abrisse grossen Vorschub gethan haben: welches zugleich von einigen vornehmen Apotheckern und Materialisten in Franckfurt/ Wormbs und Giessen / namentlich Herrn de Rese, Herrn Heus/ Herrn Scipio und Herrn Vito zu rühmen hab; und weilen esbey den jenigen/ welche dergleichen Naturalien samlen/ ein allgemeines Recht ist/ daß man auch von dem Seinigen was mittheile: So hab in Ermanglung anderer Gaben jetzo meinen allerseits Großgünstig-Hochgeehrten Herrn beykommende Oost-Indianische Sendschreiben offeriren und zueignen wollen/ nicht zweifflend/ Sie werden selbige mit eben der verträulichen Freundschafft/ wormit sie überreiche/ auff und annehmen. Solte es dem Höchsten Gott gefallen Uns allerseits Leben und Gesundheit zu fristen/ auch den lieben Frieden hiesiger Orten gnädigst zuerhalten/ so werde nicht ermangeln dran zu seyn/ daß ins Künfftig mit noch einig andern Curiosis, so vielleicht von grösserer Importanz sind/ dienen könne: Der ich inzwischen meine allerseits Hochgeehrte Herren und wehrteste Gönner/ bey diesen so gefährlichen Zeiten in des grossen Gottes Schutz treuligst empfehle und beständigst verharre
Meiner Großgünstigen/ Hoch- und Vielgeehrten Herren und Freunden
Giessen den 4. Mertz 1704.
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Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/656>, abgerufen am 26.06.2024. |