Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.den Indianischen Orten häußlich niedergelassen/ und alles/ was zu der Naturkündigung und Artzney- Kunst gehöret / genauer zu untersuchen vollkommene Gelegenheit haben/ halten: wie dann deßwegen viele vornehme Glieder der Welt-berühmten Käyserlichen Societät der Naturkündiger in Teutschland/ als Volckamerus, Schroekius, Menzelius, (welchem der König in Preussen eine eigene Pension hierzu reichen lässet) Schefferus, wie auch der berühmte Jobus Ludolfus und andere eine genaue Correspondentz mit einigen Gelährten in Ost-Indien/ als Cleyero, de Jager, Rumphio, ten Rhyne, und andern gepflogen haben/ deren Observationes und Send-Briefe guten Theils in den Miscellaneis Germ. Curiosis zu finden und zu lesen sind. Noch ein grösseres Licht aber bekommet man aus benjenigen Brieffchafften und Send-Schreiben/ welche diese letztere in Ost-Indien unter sich selbsten wechseln/ als worinnen fie sich offters aemuliren/ widersprechen und also zu fernerer und genauerer Untersuchung ansporen: Da alsdann endlich nothwendig herauß kommen muß/ was sonsten im verborgenen geblieben wäre. Ein merckwürdiges Exempel findet man in diesen unsern Ost-Indianischeu Send-Schreiben/ von dem rothen Sandel/ dessen wahrer Ursprung niemahlen so genau wäre untersuchet worden/ wann nicht der berühmte Herbertus de Jager mit dem gleichfals curiosen Rumphio in einen so harten Disputat darüber gerathen wäre. Weilen dann auch in eben diesen Briefen noch viele andere Seltzamkeiten und sehr rare Sachen eingemischet sind / so habe nicht nachgelassen/ biß dieselbige von Herrn Johann Gottfried Vito, jetzo vornehmen Materialisten in Wormbs (welcher die autographa und eigenhändige Schrifften aus des Herrn Herberti de Jager hinterlassenen Erbschafft mit aus Ost-Indien gebracht) umd Gelb und gute Wort erlanget habe/ umb selbige mit einigen Geschwornen Rapporten aus dem Holländischen (worinnen sie geschrieben sind) ins Hoch-Teutsche zu übersetzen/ und der gelahrten Welt im offentlichen Druck mitzutheilen/ zumahlen dieselbe sich wegen Gleichheit der Materie zu unserer Natur- und Material-Kammer wohl schicken thäten. Gleichwie ich nun nicht zweiffele/ es werde vielen curiosen Gemüthern hiermit ein sonderlicher Dienst geschehen/ also werde mich befleissigen / ehistens noch mit einig-andern dergleichen Schrifften/ und nahmentlich mit einer sehr accuraten Beschreibung der Ambonischen See-Muscheln/ welche der schon belobte Herr Rumphius (so von stätigem Anschauen derselben endlich blind worden ist) hinterlassen hat/ ferner zu gefallen. Alles zu GOTTES Ehre und des Nächsten Wohlfahrt! den Indianischen Orten häußlich niedergelassen/ und alles/ was zu der Naturkündigung und Artzney- Kunst gehöret / genauer zu untersuchen vollkommene Gelegenheit haben/ halten: wie dann deßwegen viele vornehme Glieder der Welt-berühmten Käyserlichen Societät der Naturkündiger in Teutschland/ als Volckamerus, Schroekius, Menzelius, (welchem der König in Preussen eine eigene Pension hierzu reichen lässet) Schefferus, wie auch der berühmte Jobus Ludolfus und andere eine genaue Correspondentz mit einigen Gelährten in Ost-Indien/ als Cleyero, de Jager, Rumphio, ten Rhyne, und andern gepflogen haben/ deren Observationes und Send-Briefe guten Theils in den Miscellaneis Germ. Curiosis zu finden und zu lesen sind. Noch ein grösseres Licht aber bekommet man aus benjenigen Brieffchafften und Send-Schreiben/ welche diese letztere in Ost-Indien unter sich selbsten wechseln/ als worinnen fie sich offters aemuliren/ widersprechen und also zu fernerer und genauerer Untersuchung ansporen: Da alsdann endlich nothwendig herauß kommen muß/ was sonsten im verborgenen geblieben wäre. Ein merckwürdiges Exempel findet man in diesen unsern Ost-Indianischeu Send-Schreiben/ von dem rothen Sandel/ dessen wahrer Ursprung niemahlen so genau wäre untersuchet worden/ wann nicht der berühmte Herbertus de Jager mit dem gleichfals curiosen Rumphio in einen so harten Disputat darüber gerathen wäre. Weilen dann auch in eben diesen Briefen noch viele andere Seltzamkeiten und sehr rare Sachen eingemischet sind / so habe nicht nachgelassen/ biß dieselbige von Herrn Johann Gottfried Vito, jetzo vornehmen Materialisten in Wormbs (welcher die autographa und eigenhändige Schrifften aus des Herrn Herberti de Jager hinterlassenen Erbschafft mit aus Ost-Indien gebracht) umd Gelb und gute Wort erlanget habe/ umb selbige mit einigen Geschwornen Rapporten aus dem Holländischen (worinnen sie geschrieben sind) ins Hoch-Teutsche zu übersetzen/ und der gelahrten Welt im offentlichen Druck mitzutheilen/ zumahlen dieselbe sich wegen Gleichheit der Materie zu unserer Natur- und Material-Kammer wohl schicken thäten. Gleichwie ich nun nicht zweiffele/ es werde vielen curiosen Gemüthern hiermit ein sonderlicher Dienst geschehen/ also werde mich befleissigen / ehistens noch mit einig-andern dergleichen Schrifften/ und nahmentlich mit einer sehr accuraten Beschreibung der Ambonischen See-Muscheln/ welche der schon belobte Herr Rumphius (so von stätigem Anschauen derselben endlich blind worden ist) hinterlassen hat/ ferner zu gefallen. Alles zu GOTTES Ehre und des Nächsten Wohlfahrt! <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0658"/> den Indianischen Orten häußlich niedergelassen/ und alles/ was zu der Naturkündigung und Artzney- Kunst gehöret / genauer zu untersuchen vollkommene Gelegenheit haben/ halten: wie dann deßwegen viele vornehme Glieder der Welt-berühmten Käyserlichen Societät der Naturkündiger in Teutschland/ als Volckamerus, Schroekius, Menzelius, (welchem der König in Preussen eine eigene Pension hierzu reichen lässet) Schefferus, wie auch der berühmte Jobus Ludolfus und andere eine genaue Correspondentz mit einigen Gelährten in Ost-Indien/ als Cleyero, de Jager, Rumphio, ten Rhyne, und andern gepflogen haben/ deren Observationes und Send-Briefe guten Theils in den Miscellaneis Germ. Curiosis zu finden und zu lesen sind. Noch ein grösseres Licht aber bekommet man aus benjenigen Brieffchafften und Send-Schreiben/ welche diese letztere in Ost-Indien unter sich selbsten wechseln/ als worinnen fie sich offters aemuliren/ widersprechen und also zu fernerer und genauerer Untersuchung ansporen: Da alsdann endlich nothwendig herauß kommen muß/ was sonsten im verborgenen geblieben wäre. Ein merckwürdiges Exempel findet man in diesen unsern Ost-Indianischeu Send-Schreiben/ von dem rothen Sandel/ dessen wahrer Ursprung niemahlen so genau wäre untersuchet worden/ wann nicht der berühmte Herbertus de Jager mit dem gleichfals curiosen Rumphio in einen so harten Disputat darüber gerathen wäre. Weilen dann auch in eben diesen Briefen noch viele andere Seltzamkeiten und sehr rare Sachen eingemischet sind / so habe nicht nachgelassen/ biß dieselbige von Herrn Johann Gottfried Vito, jetzo vornehmen Materialisten in Wormbs (welcher die autographa und eigenhändige Schrifften aus des Herrn Herberti de Jager hinterlassenen Erbschafft mit aus Ost-Indien gebracht) umd Gelb und gute Wort erlanget habe/ umb selbige mit einigen Geschwornen Rapporten aus dem Holländischen (worinnen sie geschrieben sind) ins Hoch-Teutsche zu übersetzen/ und der gelahrten Welt im offentlichen Druck mitzutheilen/ zumahlen dieselbe sich wegen Gleichheit der Materie zu unserer Natur- und Material-Kammer wohl schicken thäten. Gleichwie ich nun nicht zweiffele/ es werde vielen curiosen Gemüthern hiermit ein sonderlicher Dienst geschehen/ also werde mich befleissigen / ehistens noch mit einig-andern dergleichen Schrifften/ und nahmentlich mit einer sehr accuraten Beschreibung der Ambonischen See-Muscheln/ welche der schon belobte Herr Rumphius (so von stätigem Anschauen derselben endlich blind worden ist) hinterlassen hat/ ferner zu gefallen. Alles zu GOTTES Ehre und des Nächsten Wohlfahrt!</p> </div> </body> </text> </TEI> [0658]
den Indianischen Orten häußlich niedergelassen/ und alles/ was zu der Naturkündigung und Artzney- Kunst gehöret / genauer zu untersuchen vollkommene Gelegenheit haben/ halten: wie dann deßwegen viele vornehme Glieder der Welt-berühmten Käyserlichen Societät der Naturkündiger in Teutschland/ als Volckamerus, Schroekius, Menzelius, (welchem der König in Preussen eine eigene Pension hierzu reichen lässet) Schefferus, wie auch der berühmte Jobus Ludolfus und andere eine genaue Correspondentz mit einigen Gelährten in Ost-Indien/ als Cleyero, de Jager, Rumphio, ten Rhyne, und andern gepflogen haben/ deren Observationes und Send-Briefe guten Theils in den Miscellaneis Germ. Curiosis zu finden und zu lesen sind. Noch ein grösseres Licht aber bekommet man aus benjenigen Brieffchafften und Send-Schreiben/ welche diese letztere in Ost-Indien unter sich selbsten wechseln/ als worinnen fie sich offters aemuliren/ widersprechen und also zu fernerer und genauerer Untersuchung ansporen: Da alsdann endlich nothwendig herauß kommen muß/ was sonsten im verborgenen geblieben wäre. Ein merckwürdiges Exempel findet man in diesen unsern Ost-Indianischeu Send-Schreiben/ von dem rothen Sandel/ dessen wahrer Ursprung niemahlen so genau wäre untersuchet worden/ wann nicht der berühmte Herbertus de Jager mit dem gleichfals curiosen Rumphio in einen so harten Disputat darüber gerathen wäre. Weilen dann auch in eben diesen Briefen noch viele andere Seltzamkeiten und sehr rare Sachen eingemischet sind / so habe nicht nachgelassen/ biß dieselbige von Herrn Johann Gottfried Vito, jetzo vornehmen Materialisten in Wormbs (welcher die autographa und eigenhändige Schrifften aus des Herrn Herberti de Jager hinterlassenen Erbschafft mit aus Ost-Indien gebracht) umd Gelb und gute Wort erlanget habe/ umb selbige mit einigen Geschwornen Rapporten aus dem Holländischen (worinnen sie geschrieben sind) ins Hoch-Teutsche zu übersetzen/ und der gelahrten Welt im offentlichen Druck mitzutheilen/ zumahlen dieselbe sich wegen Gleichheit der Materie zu unserer Natur- und Material-Kammer wohl schicken thäten. Gleichwie ich nun nicht zweiffele/ es werde vielen curiosen Gemüthern hiermit ein sonderlicher Dienst geschehen/ also werde mich befleissigen / ehistens noch mit einig-andern dergleichen Schrifften/ und nahmentlich mit einer sehr accuraten Beschreibung der Ambonischen See-Muscheln/ welche der schon belobte Herr Rumphius (so von stätigem Anschauen derselben endlich blind worden ist) hinterlassen hat/ ferner zu gefallen. Alles zu GOTTES Ehre und des Nächsten Wohlfahrt!
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Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/658>, abgerufen am 26.06.2024. |