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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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was vor Pflantzen von denjenigen/ die der Herr von Rheede in seinem ersten und andern Theil des Horti Malabarici gemeldet hat/ allda zu finden seyen/ in specie, wie viel Sorten von den Pandans oder Caldeiras, welche Sort Blumen oder Früchte trage? Item: welche Dorne an den Blättern habe? cum specificatione omnium congenerum &amp; assignatione differentiae specificae unius cujusque &amp;c. Wormit nechst hertzlichem Gruß und Anwünschung alles/ was desiderabel ist / verbleibe

Meines Hochgeehrten Herrn

Dienftwilliger Freund und Diener

Batav. Nov. de 20. Maij. 1683.

HERBERT de JAGER.

P. S.

Weilen noch etwas Zeit und Raum übrig ist/ so hab meine Krahm noch etwas vermehren wollen und schicke also noch ein klein Stücklein Sandel-Holtz/ welches in der Apotheck zu Golkonda gekaufft habe/ nebst ein wenig Sementina auß Persien. Item: Die schwartze Krähen-Augen. Item: Das obgemeldte Schlangen-Holtz und was bey dem Bauhino Clematitis Indica foliis Persicae, fructu periclymeni, genennet/ die dorten/ wie ich glaube/ auch wird zu finden seyn. So kommen auch einige wilde Nägelein/ umb zu sehen/ ob solche vom Coelit Lavvan oder von einer Art Nägel-Bäume kommen? benebenst einem Stück gen Sanguinis Draconis, so in Golkonda bekommen hab. Wormit dann meinem obigen Versprechen auch ein Genüge gethan zu haben vermeine/ und erwarte nebst widerhohltem Gruß über alles Meines Hochgeehrten Herrns fernere information, benebenst einem Pröbgen von den Cucculis Indis oder Coco de Levante, Fagara &amp;c.

III.

Herrn HERBERT de JAGER

Send-Brief/ An Herrn Georg Eberhard Rumphium.

Mein Herr RUMPHI!

NAchdem ich schon einige Zeit vorher einen Brief an Meinen Hochgeehrten Herrn zu Papier gebracht/ und mit diesem Schiff/ welches nun über Ternaten abgehet/ bestellen lassen/ so ist mir Mein Hochgeehrter Herr zuvor kommen/ indem ich inzwischen mit der Jacht auß Amboina, wieder alles Vermuthen/ mit einem sehr wehrten Schreiben von Meinem Hochgeehrten Herrn bewürdiget worden/ so auff eben denselben Tag/ da meines abgieng/ nemblich den 20. Maji dieses Jahrs/ geschrieben ist. Was nun dabey gefüget war/ hat Mons. Boudens wohl überlieffert; weßwegen dann Meinem Hochgeehrten Herrn vor die liberale Mittheilung des Tuberis Regii und aller Arten Nägelein (welche ich alle vor sehr rare und curiose Stücke halte) sehr grossen Danck sage und je grösser die Ungemeinheit dieser mir communicirten Dingen ist/ je höher mich verbunden halte solches wieder zu erwiedern: wie ich dann die Ehr von deren obligeanten Briefe auch vor ein besonder Gutthat halte/ zumahlen Sie darinnen sich sehr geneiget bezeugen/ auch künfftig-hin eine schrifftliche Correspondentz über das Studium Botanicum unter uns zu unterhalten/ welches mir so werth und angenehm ist/ daß ich alle Mittel an die Hand schaffen werde/ umb Meinen Hochgeehrten Herrn nach äusserstem Vermögen in allem zu contentiren/ gleichwie auch schon in meinem vorigen verspro-

was vor Pflantzen von denjenigen/ die der Herr von Rheede in seinem ersten und andern Theil des Horti Malabarici gemeldet hat/ allda zu finden seyen/ in specie, wie viel Sorten von den Pandans oder Caldeiras, welche Sort Blumen oder Früchte trage? Item: welche Dorne an den Blättern habe? cum specificatione omnium congenerum &amp; assignatione differentiae specificae unius cujusque &amp;c. Wormit nechst hertzlichem Gruß und Anwünschung alles/ was desiderabel ist / verbleibe

Meines Hochgeehrten Herrn

Dienftwilliger Freund und Diener

Batav. Nov. de 20. Maij. 1683.

HERBERT de JAGER.

P. S.

Weilen noch etwas Zeit und Raum übrig ist/ so hab meine Krahm noch etwas vermehren wollen und schicke also noch ein klein Stücklein Sandel-Holtz/ welches in der Apotheck zu Golkonda gekaufft habe/ nebst ein wenig Sementina auß Persien. Item: Die schwartze Krähen-Augen. Item: Das obgemeldte Schlangen-Holtz und was bey dem Bauhino Clematitis Indica foliis Persicae, fructu periclymeni, genennet/ die dorten/ wie ich glaube/ auch wird zu finden seyn. So kommen auch einige wilde Nägelein/ umb zu sehen/ ob solche vom Coelit Lávvan oder von einer Art Nägel-Bäume kommen? benebenst einem Stück gen Sanguinis Draconis, so in Golkonda bekommen hab. Wormit dann meinem obigen Versprechen auch ein Genüge gethan zu haben vermeine/ und erwarte nebst widerhohltem Gruß über alles Meines Hochgeehrten Herrns fernere information, benebenst einem Pröbgen von den Cucculis Indis oder Coco de Levante, Fagara &amp;c.

III.

Herrn HERBERT de JAGER

Send-Brief/ An Herrn Georg Eberhard Rumphium.

Mein Herr RUMPHI!

NAchdem ich schon einige Zeit vorher einen Brief an Meinen Hochgeehrten Herrn zu Papier gebracht/ und mit diesem Schiff/ welches nun über Ternaten abgehet/ bestellen lassen/ so ist mir Mein Hochgeehrter Herr zuvor kommen/ indem ich inzwischen mit der Jacht auß Amboina, wieder alles Vermuthen/ mit einem sehr wehrten Schreiben von Meinem Hochgeehrten Herrn bewürdiget worden/ so auff eben denselben Tag/ da meines abgieng/ nemblich den 20. Maji dieses Jahrs/ geschrieben ist. Was nun dabey gefüget war/ hat Mons. Boudens wohl überlieffert; weßwegen dann Meinem Hochgeehrten Herrn vor die liberale Mittheilung des Tuberis Regii und aller Arten Nägelein (welche ich alle vor sehr rare und curiose Stücke halte) sehr grossen Danck sage und je grösser die Ungemeinheit dieser mir communicirten Dingen ist/ je höher mich verbunden halte solches wieder zu erwiedern: wie ich dann die Ehr von deren obligeanten Briefe auch vor ein besonder Gutthat halte/ zumahlen Sie darinnen sich sehr geneiget bezeugen/ auch künfftig-hin eine schrifftliche Correspondentz über das Studium Botanicum unter uns zu unterhalten/ welches mir so werth und angenehm ist/ daß ich alle Mittel an die Hand schaffen werde/ umb Meinen Hochgeehrten Herrn nach äusserstem Vermögen in allem zu contentiren/ gleichwie auch schon in meinem vorigen verspro-

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        <p>Herrn HERBERT de JAGER</p>
        <p>Send-Brief/ An Herrn Georg Eberhard Rumphium.</p>
        <p>Mein Herr RUMPHI!</p>
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[13/0669] was vor Pflantzen von denjenigen/ die der Herr von Rheede in seinem ersten und andern Theil des Horti Malabarici gemeldet hat/ allda zu finden seyen/ in specie, wie viel Sorten von den Pandans oder Caldeiras, welche Sort Blumen oder Früchte trage? Item: welche Dorne an den Blättern habe? cum specificatione omnium congenerum &amp; assignatione differentiae specificae unius cujusque &amp;c. Wormit nechst hertzlichem Gruß und Anwünschung alles/ was desiderabel ist / verbleibe Meines Hochgeehrten Herrn Dienftwilliger Freund und Diener Batav. Nov. de 20. Maij. 1683. HERBERT de JAGER. P. S. Weilen noch etwas Zeit und Raum übrig ist/ so hab meine Krahm noch etwas vermehren wollen und schicke also noch ein klein Stücklein Sandel-Holtz/ welches in der Apotheck zu Golkonda gekaufft habe/ nebst ein wenig Sementina auß Persien. Item: Die schwartze Krähen-Augen. Item: Das obgemeldte Schlangen-Holtz und was bey dem Bauhino Clematitis Indica foliis Persicae, fructu periclymeni, genennet/ die dorten/ wie ich glaube/ auch wird zu finden seyn. So kommen auch einige wilde Nägelein/ umb zu sehen/ ob solche vom Coelit Lávvan oder von einer Art Nägel-Bäume kommen? benebenst einem Stück gen Sanguinis Draconis, so in Golkonda bekommen hab. Wormit dann meinem obigen Versprechen auch ein Genüge gethan zu haben vermeine/ und erwarte nebst widerhohltem Gruß über alles Meines Hochgeehrten Herrns fernere information, benebenst einem Pröbgen von den Cucculis Indis oder Coco de Levante, Fagara &amp;c. III. Herrn HERBERT de JAGER Send-Brief/ An Herrn Georg Eberhard Rumphium. Mein Herr RUMPHI! NAchdem ich schon einige Zeit vorher einen Brief an Meinen Hochgeehrten Herrn zu Papier gebracht/ und mit diesem Schiff/ welches nun über Ternaten abgehet/ bestellen lassen/ so ist mir Mein Hochgeehrter Herr zuvor kommen/ indem ich inzwischen mit der Jacht auß Amboina, wieder alles Vermuthen/ mit einem sehr wehrten Schreiben von Meinem Hochgeehrten Herrn bewürdiget worden/ so auff eben denselben Tag/ da meines abgieng/ nemblich den 20. Maji dieses Jahrs/ geschrieben ist. Was nun dabey gefüget war/ hat Mons. Boudens wohl überlieffert; weßwegen dann Meinem Hochgeehrten Herrn vor die liberale Mittheilung des Tuberis Regii und aller Arten Nägelein (welche ich alle vor sehr rare und curiose Stücke halte) sehr grossen Danck sage und je grösser die Ungemeinheit dieser mir communicirten Dingen ist/ je höher mich verbunden halte solches wieder zu erwiedern: wie ich dann die Ehr von deren obligeanten Briefe auch vor ein besonder Gutthat halte/ zumahlen Sie darinnen sich sehr geneiget bezeugen/ auch künfftig-hin eine schrifftliche Correspondentz über das Studium Botanicum unter uns zu unterhalten/ welches mir so werth und angenehm ist/ daß ich alle Mittel an die Hand schaffen werde/ umb Meinen Hochgeehrten Herrn nach äusserstem Vermögen in allem zu contentiren/ gleichwie auch schon in meinem vorigen verspro-

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/669>, abgerufen am 17.06.2024.