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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Weyrauch Lubaan dzjanabi, das ist/ den Javanische Weyrauch geheissen haben/ wovon durch Abschneidung der ersten Sylben Lu und pronunciation der zweyten Sylben baan, beyde von dem ersten Wort Lubaan, nach der Araber Gewohnheit/ da der Gelaut von aa oder doppelten a in das ee oder doppelt e, oder auch in ein Grichisches [unleserliches Material] verwandelt wird/ und nach der Außsprach/ welche die Europoeer von diesem Buchstaben zu formiren gewohnet sind/ das Koppel-Wort Been-dzjawi entstehet: Und weil die Portugiesen gemeiniglich den Klang von e e mit einem eintzeln e außdrucken/ darbeneben auch vor ein zb so in ihrem Alphaber nicht zu finden ist/ die zwen vocales ao in diesen Platz stellen/ und dann die Außprach von einem dzi sehr nah mit einem Z von dieser Nation übereinkommet; So wird dieser Nahme Been-dzjawi nach der Portugiesen Sprach in Benzaoi verkehret/ welches endlich durch Außlassung des Buchstabens a und Beyfügung des n am Ende/ mit der Zeit in Benzoin verändert worden/ welches Wort biß auf den heutigen Tag noch geblieben ist.

Ferner/ gleichwie ich zuvor aus vorigen Ursachen keinen Staat machte/ daß die Seefahrt der Javanen und Maleyer sich biß an die Küsten Africae und dessen Insul sc. außgestrecket hätte / auch ich bey denenselben nicht mercken können/ daß sie auch die geringste Wiffenschafft von dem Land der Zengis oder von Zengibar hätten/ so dörffte ich das Wort Zang'gi, so nach dem Wort Tsjandana, umb rothen Sandel zu bedeuten/ beygefüget worden/ der signisication nach nicht weiter extendiren/ als damit allein die schwartze oder braune Farb abzubilden/ welche nach der schwartzen Haut der Zengischen Nation den Nahmen hat bekommen/ weil mir in Golkonda gesaget worden/ daß viele Dinge/ so allda zu finden sind/ so genennet werden/ nur deren schwartze Farb anzudeuten/ und nicht zugleich die Sache selbsten solcher Nation dadurch zuzuschreiben/ wie sie unter andern allda die schwartze Myrabolam Zengi harareh, d. i Zengische Myrabolanen nennen/ nicht nach einem frembden Land/ weil diese Frucht rings umb Golkonda selbsten wächset/ und allda auch angeschaffet wird/ sondern allein nach der Farb / woran ich dann auch die Bedeutung des Worts Zang'gi allein bande/ zumahln ich befande/ daß die Hindostanische oder Decanische Sprach auch eiuigen Zutritt in das Maleiische hatte, Nachdem ich über seither in der Histori von Hhamzah, so aus dem Persischen in das Maleiische übersetzet ist dieses Worr Zang'gi auch in dem Verstand und Bedeutung der kraußhärigen schwartzen Africanschen Nation gelesen habe/ hernach auch sichere Merckmahle eines völligen Beweises gefunden/ daß diese Indische Einwohner die Küste von Zangibar und die Insul Madagascar sc. Auch be[unleserliches Material]ahren hätten/ und dann mir jüngsthin in Persien auch erzchlet worden/ daß der rothe Sandel nicht allein auf dieser Küste zu finden seye/ sondern auch davon verführet werde/ so darff ich nun meine Meynung wohl so weit außbreiten/ daß dieser Beynahme Zang'gi in Ansehung und Bedeutung der AEthiopischen Nation diesem Holtz sey beygelegt worden/ obwohl ich biß daher in keinem Arabischen/ Persischen und Indianischen Büchern oder Schrifften Sandal Zendji, oder / wie es die Frantzosen außsprechen/ Zengi, oder Sandal Zengi, diß letzte Wort nach unserer Außsprache zu lesen/ das ist/ den Zengischen Sandel angeführet/ in acht nehmen können. Marcus Polus Venetus schreibet in dem 35, Cap. seines dritten Buchs/ daß auf der Insul Madagascar gantz grosse Wälder voll rother Sandel-Bäume seyn/ welches ich gar wol glauben kan/ in Ansehen der grossen Gemeinschafft/ welche dieselbe Gewächse mit den Indischen haben; Wiewohl Flacourt in feiner Beschreibung dieser Insul/ hievon nichts meldet/ weil er die Bäume vielleicht noch nicht gekant hat. Weil er aber doch zweyer Bäume gedeneket/ und deren einen Endrachendrach und den andern Siramanghits geheissen/ welche beyde Höltzer den Geruch des gelben Sandel-Holtzes haben/ und also darunter auch wohl der gelbe Sandel- Holtzes haben/ und also darunter auch wohl der gelbe Sandel- Baum möchte enthalten seyn/ so dörffte ich noch eher praesumiren/ daß der rothe Sandel allda auch wachse/ weil ich auf der Küste erfahren habe/ daß beyde Bäume auf hohen und bergichten Ländern gern beyeinander wachsen; Weßwegen ich auch demjenigen/ was mir eine gewisse Capitains-Wittib oder Mestica aus Timor gebürtig/ und eines Portugisen Tochter/ welche in Erkantnuß der Kräuter sehr wohl versiret war/ erzehlet/ wie auch dem Capitain Ionker, welchernach seinem Bericht zur Zeit des Herrn Vlaming, den Sandel- Wald allda frequentiret hat/ einen starcken Glauben beymesse/ indem ste hierinnen übereinstimmen/ daß das gebräuchliche rothe Sandel-Holtz allda nicht ermangele / gleichwie mir auch noch andere solches bestätiget haben/ und dem Venetianischen Reistgern Marco auch wohl bewust gewesen/ daß India auch rothen Sandel zeugete/ indem er im 17. Cap. Seines 3 Buchs einer Insul gedencket/ welche in dem Italianischen Exemplat von Ramusio heraus gegeben/ Nocueran heisse/ so allen Umständen nach die Nicubares seyn soll/ wobey er eine audero Insul/ in eben demselbigem Exemplar Anagaman benahmset/ dicht ansetzet/ welche ohne Zweiffel die Andamans seyn wird/ indein sie gleiche distanz. bestehend in 150. Italianischen Meilen/ von Lambri dem Haupt-Ort seines 5ten Reichs in klein Java, sonsten besser Lamni genennt/ umb Arsich gelegen/ abgelegen sind: Von welcher erst-be- "nahmten Insul er berichtet / daß alle die Wäl- "der allda sehr edle Väume/ von einem grossen "Werth zieleten/ und (unter andern) darinn "weiß und roth Sandel-Holtz zu finden sey/ zu "einem gewissen Merckmal/ daß die beyde Sorten gern in einem Land herfür kommen. Nicht weniger meldet Hieronimo de Sancto Stephano von Geno aa in seinem Brief vom I. Sept. 1499. so er

Weyrauch Lubaan dzjãabi, das ist/ den Javanischë Weyrauch geheissen haben/ wovon durch Abschneidung der ersten Sylben Lu und pronunciation der zweyten Sylben baan, beyde von dem ersten Wort Lubaan, nach der Araber Gewohnheit/ da der Gelaut von aa oder doppelten a in das ee oder doppelt e, oder auch in ein Grichisches [unleserliches Material] verwandelt wird/ und nach der Außsprach/ welche die Europoeer von diesem Buchstaben zu formiren gewohnet sind/ das Koppel-Wort Been-dzjawi entstehet: Und weil die Portugiesen gemeiniglich den Klang von e e mit einem eintzeln e außdrucken/ darbeneben auch vor ein zb so in ihrem Alphaber nicht zu finden ist/ die zwen vocales ao in diesen Platz stellen/ und dann die Außprach von einem dzi sehr nah mit einem Z von dieser Nation übereinkommet; So wird dieser Nahme Been-dzjawi nach der Portugiesen Sprach in Benzaoi verkehret/ welches endlich durch Außlassung des Buchstabens a und Beyfügung des n am Ende/ mit der Zeit in Benzoin verändert worden/ welches Wort biß auf den heutigen Tag noch geblieben ist.

Ferner/ gleichwie ich zuvor aus vorigen Ursachen keinen Staat machte/ daß die Seefahrt der Javanen und Maleyer sich biß an die Küsten Africae und dessen Insul sc. außgestrecket hätte / auch ich bey denenselben nicht mercken können/ daß sie auch die geringste Wiffenschafft von dem Land der Zengis oder von Zengibar hätten/ so dörffte ich das Wort Zang’gi, so nach dem Wort Tsjandana, umb rothen Sandel zu bedeuten/ beygefüget worden/ der signisication nach nicht weiter extendiren/ als damit allein die schwartze oder braune Farb abzubilden/ welche nach der schwartzen Haut der Zengischen Nation den Nahmen hat bekommen/ weil mir in Golkonda gesaget worden/ daß viele Dinge/ so allda zu finden sind/ so genennet werden/ nur deren schwartze Farb anzudeuten/ und nicht zugleich die Sache selbsten solcher Nation dadurch zuzuschreiben/ wie sie unter andern allda die schwartze Myrabolam Zengi harareh, d. i Zengische Myrabolanen nennen/ nicht nach einem frembden Land/ weil diese Frucht rings umb Golkonda selbsten wächset/ und allda auch angeschaffet wird/ sondern allein nach der Farb / woran ich dann auch die Bedeutung des Worts Zang’gi allein bande/ zumahln ich befande/ daß die Hindostanische oder Decanische Sprach auch eiuigen Zutritt in das Maleiische hatte, Nachdem ich über seither in der Histori von Hhamzah, so aus dem Persischen in das Maleiische übersetzet ist dieses Worr Zang’gi auch in dem Verstand und Bedeutung der kraußhärigen schwartzen Africanschen Nation gelesen habe/ hernach auch sichere Merckmahle eines völligen Beweises gefunden/ daß diese Indische Einwohner die Küste von Zangibar und die Insul Madagascar sc. Auch be[unleserliches Material]ahren hätten/ und dann mir jüngsthin in Persien auch erzchlet worden/ daß der rothe Sandel nicht allein auf dieser Küste zu finden seye/ sondern auch davon verführet werde/ so darff ich nun meine Meynung wohl so weit außbreiten/ daß dieser Beynahme Zang’gi in Ansehung und Bedeutung der AEthiopischen Nation diesem Holtz sey beygelegt worden/ obwohl ich biß daher in keinem Arabischen/ Persischen und Indianischen Büchern oder Schrifften Sandal Zendji, oder / wie es die Frantzosen außsprechen/ Zengi, oder Sandal Zengi, diß letzte Wort nach unserer Außsprache zu lesen/ das ist/ den Zengischen Sandel angeführet/ in acht nehmen köñen. Marcus Polus Venetus schreibet in dem 35, Cap. seines dritten Buchs/ daß auf der Insul Madagascar gantz grosse Wälder voll rother Sandel-Bäume seyn/ welches ich gar wol glauben kan/ in Ansehen der grossen Gemeinschafft/ welche dieselbe Gewächse mit den Indischen haben; Wiewohl Flacourt in feiner Beschreibung dieser Insul/ hievon nichts meldet/ weil er die Bäume vielleicht noch nicht gekant hat. Weil er aber doch zweyer Bäume gedeneket/ und deren einen Endrachendrach und den andern Siramanghits geheissen/ welche beyde Höltzer den Geruch des gelben Sandel-Holtzes haben/ und also darunter auch wohl der gelbe Sandel- Holtzes haben/ und also darunter auch wohl der gelbe Sandel- Baum möchte enthalten seyn/ so dörffte ich noch eher praesumiren/ daß der rothe Sandel allda auch wachse/ weil ich auf der Küste erfahren habe/ daß beyde Bäume auf hohen und bergichten Ländern gern beyeinander wachsen; Weßwegen ich auch demjenigen/ was mir eine gewisse Capitains-Wittib oder Mestica aus Timor gebürtig/ und eines Portugisen Tochter/ welche in Erkantnuß der Kräuter sehr wohl versiret war/ erzehlet/ wie auch dem Capitain Ionker, welchernach seinem Bericht zur Zeit des Herrn Vlaming, den Sandel- Wald allda frequentiret hat/ einen starcken Glauben beymesse/ indem ste hierinnen übereinstimmen/ daß das gebräuchliche rothe Sandel-Holtz allda nicht ermangele / gleichwie mir auch noch andere solches bestätiget haben/ und dem Venetianischen Reistgern Marco auch wohl bewust gewesen/ daß India auch rothen Sandel zeugete/ indem er im 17. Cap. Seines 3 Buchs einer Insul gedencket/ welche in dem Italianischen Exemplat von Ramusio heraus gegeben/ Nocueran heisse/ so allen Umständen nach die Nicubares seyn soll/ wobey er eine audero Insul/ in eben demselbigem Exemplar Anagamàn benahmset/ dicht ansetzet/ welche ohne Zweiffel die Andamans seyn wird/ indein sie gleiche distanz. bestehend in 150. Italianischen Meilen/ von Lambri dem Haupt-Ort seines 5ten Reichs in klein Java, sonsten besser Lamni genennt/ umb Arsich gelegen/ abgelegen sind: Von welcher erst-be- „nahmten Insul er berichtet / daß alle die Wäl- „der allda sehr edle Väume/ von einem grossen „Werth zieleten/ und (unter andern) darinn „weiß und roth Sandel-Holtz zu finden sey/ zu „einem gewissen Merckmal/ daß die beyde Sorten gern in einem Land herfür kommen. Nicht weniger meldet Hieronimo de Sancto Stephano von Geno áa in seinem Brief vom I. Sept. 1499. so er

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Marcus Polus Venetus schreibet in dem 35, Cap. seines dritten Buchs/ daß auf       der Insul Madagascar gantz grosse Wälder voll rother Sandel-Bäume seyn/ welches ich gar wol       glauben kan/ in Ansehen der grossen Gemeinschafft/ welche dieselbe Gewächse mit den Indischen       haben; Wiewohl Flacourt in feiner Beschreibung dieser Insul/ hievon nichts meldet/ weil er       die Bäume vielleicht noch nicht gekant hat. Weil er aber doch zweyer Bäume gedeneket/ und       deren einen Endrachendrach und den andern Siramanghits geheissen/ welche beyde Höltzer den       Geruch des gelben Sandel-Holtzes haben/ und also darunter auch wohl der gelbe Sandel- Holtzes       haben/ und also darunter auch wohl der gelbe Sandel- Baum möchte enthalten seyn/ so dörffte       ich noch eher praesumiren/ daß der rothe Sandel allda auch wachse/ weil ich auf der Küste       erfahren habe/ daß beyde Bäume auf hohen und bergichten Ländern gern beyeinander wachsen;       Weßwegen ich auch demjenigen/ was mir eine gewisse Capitains-Wittib oder Mestica aus Timor       gebürtig/ und eines Portugisen Tochter/ welche in Erkantnuß der Kräuter sehr wohl versiret       war/ erzehlet/ wie auch dem Capitain Ionker, welchernach seinem Bericht zur Zeit des Herrn       Vlaming, den Sandel- Wald allda frequentiret hat/ einen starcken Glauben beymesse/ indem ste       hierinnen übereinstimmen/ daß das gebräuchliche rothe Sandel-Holtz allda nicht ermangele /       gleichwie mir auch noch andere solches bestätiget haben/ und dem Venetianischen Reistgern       Marco auch wohl bewust gewesen/ daß India auch rothen Sandel zeugete/ indem er im 17. Cap.       Seines 3 Buchs einer Insul gedencket/ welche in dem Italianischen Exemplat von Ramusio heraus       gegeben/ Nocueran heisse/ so allen Umständen nach die Nicubares seyn soll/ wobey er eine       audero Insul/ in eben demselbigem Exemplar Anagamàn benahmset/ dicht ansetzet/ welche ohne       Zweiffel die Andamans seyn wird/ indein sie gleiche distanz. bestehend in 150. Italianischen       Meilen/ von Lambri dem Haupt-Ort seines 5ten Reichs in klein Java, sonsten besser Lamni       genennt/ umb Arsich gelegen/ abgelegen sind: Von welcher erst-be- &#x201E;nahmten Insul er berichtet      / daß alle die Wäl- &#x201E;der allda sehr edle Väume/ von einem grossen &#x201E;Werth zieleten/ und (unter       andern) darinn &#x201E;weiß und roth Sandel-Holtz zu finden sey/ zu &#x201E;einem gewissen Merckmal/ daß       die beyde Sorten gern in einem Land herfür kommen. Nicht weniger meldet Hieronimo de Sancto       Stephano von Geno áa in seinem Brief vom I. Sept. 1499. so er
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[38/0694] Weyrauch Lubaan dzjãabi, das ist/ den Javanischë Weyrauch geheissen haben/ wovon durch Abschneidung der ersten Sylben Lu und pronunciation der zweyten Sylben baan, beyde von dem ersten Wort Lubaan, nach der Araber Gewohnheit/ da der Gelaut von aa oder doppelten a in das ee oder doppelt e, oder auch in ein Grichisches _ verwandelt wird/ und nach der Außsprach/ welche die Europoeer von diesem Buchstaben zu formiren gewohnet sind/ das Koppel-Wort Been-dzjawi entstehet: Und weil die Portugiesen gemeiniglich den Klang von e e mit einem eintzeln e außdrucken/ darbeneben auch vor ein zb so in ihrem Alphaber nicht zu finden ist/ die zwen vocales ao in diesen Platz stellen/ und dann die Außprach von einem dzi sehr nah mit einem Z von dieser Nation übereinkommet; So wird dieser Nahme Been-dzjawi nach der Portugiesen Sprach in Benzaoi verkehret/ welches endlich durch Außlassung des Buchstabens a und Beyfügung des n am Ende/ mit der Zeit in Benzoin verändert worden/ welches Wort biß auf den heutigen Tag noch geblieben ist. Ferner/ gleichwie ich zuvor aus vorigen Ursachen keinen Staat machte/ daß die Seefahrt der Javanen und Maleyer sich biß an die Küsten Africae und dessen Insul sc. außgestrecket hätte / auch ich bey denenselben nicht mercken können/ daß sie auch die geringste Wiffenschafft von dem Land der Zengis oder von Zengibar hätten/ so dörffte ich das Wort Zang’gi, so nach dem Wort Tsjandana, umb rothen Sandel zu bedeuten/ beygefüget worden/ der signisication nach nicht weiter extendiren/ als damit allein die schwartze oder braune Farb abzubilden/ welche nach der schwartzen Haut der Zengischen Nation den Nahmen hat bekommen/ weil mir in Golkonda gesaget worden/ daß viele Dinge/ so allda zu finden sind/ so genennet werden/ nur deren schwartze Farb anzudeuten/ und nicht zugleich die Sache selbsten solcher Nation dadurch zuzuschreiben/ wie sie unter andern allda die schwartze Myrabolam Zengi harareh, d. i Zengische Myrabolanen nennen/ nicht nach einem frembden Land/ weil diese Frucht rings umb Golkonda selbsten wächset/ und allda auch angeschaffet wird/ sondern allein nach der Farb / woran ich dann auch die Bedeutung des Worts Zang’gi allein bande/ zumahln ich befande/ daß die Hindostanische oder Decanische Sprach auch eiuigen Zutritt in das Maleiische hatte, Nachdem ich über seither in der Histori von Hhamzah, so aus dem Persischen in das Maleiische übersetzet ist dieses Worr Zang’gi auch in dem Verstand und Bedeutung der kraußhärigen schwartzen Africanschen Nation gelesen habe/ hernach auch sichere Merckmahle eines völligen Beweises gefunden/ daß diese Indische Einwohner die Küste von Zangibar und die Insul Madagascar sc. Auch be_ ahren hätten/ und dann mir jüngsthin in Persien auch erzchlet worden/ daß der rothe Sandel nicht allein auf dieser Küste zu finden seye/ sondern auch davon verführet werde/ so darff ich nun meine Meynung wohl so weit außbreiten/ daß dieser Beynahme Zang’gi in Ansehung und Bedeutung der AEthiopischen Nation diesem Holtz sey beygelegt worden/ obwohl ich biß daher in keinem Arabischen/ Persischen und Indianischen Büchern oder Schrifften Sandal Zendji, oder / wie es die Frantzosen außsprechen/ Zengi, oder Sandal Zengi, diß letzte Wort nach unserer Außsprache zu lesen/ das ist/ den Zengischen Sandel angeführet/ in acht nehmen köñen. Marcus Polus Venetus schreibet in dem 35, Cap. seines dritten Buchs/ daß auf der Insul Madagascar gantz grosse Wälder voll rother Sandel-Bäume seyn/ welches ich gar wol glauben kan/ in Ansehen der grossen Gemeinschafft/ welche dieselbe Gewächse mit den Indischen haben; Wiewohl Flacourt in feiner Beschreibung dieser Insul/ hievon nichts meldet/ weil er die Bäume vielleicht noch nicht gekant hat. Weil er aber doch zweyer Bäume gedeneket/ und deren einen Endrachendrach und den andern Siramanghits geheissen/ welche beyde Höltzer den Geruch des gelben Sandel-Holtzes haben/ und also darunter auch wohl der gelbe Sandel- Holtzes haben/ und also darunter auch wohl der gelbe Sandel- Baum möchte enthalten seyn/ so dörffte ich noch eher praesumiren/ daß der rothe Sandel allda auch wachse/ weil ich auf der Küste erfahren habe/ daß beyde Bäume auf hohen und bergichten Ländern gern beyeinander wachsen; Weßwegen ich auch demjenigen/ was mir eine gewisse Capitains-Wittib oder Mestica aus Timor gebürtig/ und eines Portugisen Tochter/ welche in Erkantnuß der Kräuter sehr wohl versiret war/ erzehlet/ wie auch dem Capitain Ionker, welchernach seinem Bericht zur Zeit des Herrn Vlaming, den Sandel- Wald allda frequentiret hat/ einen starcken Glauben beymesse/ indem ste hierinnen übereinstimmen/ daß das gebräuchliche rothe Sandel-Holtz allda nicht ermangele / gleichwie mir auch noch andere solches bestätiget haben/ und dem Venetianischen Reistgern Marco auch wohl bewust gewesen/ daß India auch rothen Sandel zeugete/ indem er im 17. Cap. Seines 3 Buchs einer Insul gedencket/ welche in dem Italianischen Exemplat von Ramusio heraus gegeben/ Nocueran heisse/ so allen Umständen nach die Nicubares seyn soll/ wobey er eine audero Insul/ in eben demselbigem Exemplar Anagamàn benahmset/ dicht ansetzet/ welche ohne Zweiffel die Andamans seyn wird/ indein sie gleiche distanz. bestehend in 150. Italianischen Meilen/ von Lambri dem Haupt-Ort seines 5ten Reichs in klein Java, sonsten besser Lamni genennt/ umb Arsich gelegen/ abgelegen sind: Von welcher erst-be- „nahmten Insul er berichtet / daß alle die Wäl- „der allda sehr edle Väume/ von einem grossen „Werth zieleten/ und (unter andern) darinn „weiß und roth Sandel-Holtz zu finden sey/ zu „einem gewissen Merckmal/ daß die beyde Sorten gern in einem Land herfür kommen. Nicht weniger meldet Hieronimo de Sancto Stephano von Geno áa in seinem Brief vom I. Sept. 1499. so er

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/694>, abgerufen am 22.11.2024.