stiger und politischer Entwicklung, die in den meisten Stücken zu der von Friedrich gekannten und gehegten einen entschiednen Gegensatz bildet, den hohen eigenthüm¬ lichen Werth dieser letztern vollkommen anzuerkennen, und wenn wir nicht läugnen dürfen, daß das Gedeihen solcher freien Einsicht großentheils dem Geiste zu danken ist, welcher den König beseelte und von ihm ausging, so spricht die Anerkennung grade unsrer Zeit für den¬ selben wohl das größte Lob aus, das einem Fürsten dieser Art gezollt werden kann.
Als Feldherr, als Gesetzgeber, als landesväterlicher Walter, hat Friedrich durch die Ereignisse und Beispiele, welche nach ihm die Weltbühne erfüllten, so wie durch die gründlichen Forschungen, die in neuster Zeit über seine Thaten und Wirksamkeit von den Offizieren des Generalstabs, von Preuß und andern verdienten Män¬ nern angestellt worden, nur stets gewinnen müssen. Zweifelhafter durfte das Ergebniß dünken, wenn es dar¬ auf ankam, sein unmittelbar geistiges Einwirken als Schriftsteller zu betrachten. Die Sprache, das gelehrte Wissen, die Ansprüche an Darstellung, haben unerme߬ liche Fortschritte gemacht. Zwar die Poesieen des Kö¬ nigs, offenbar nur als anmuthige Spiele zur eignen Geisteserfrischung gemeint und gegeben, können wir außer Acht lassen, -- wiewohl auch in ihnen viel Herr¬ liches und Denkwürdiges für immer niedergelegt ist, -- allein die geschichtlichen Arbeiten, welche wir von seiner
ſtiger und politiſcher Entwicklung, die in den meiſten Stuͤcken zu der von Friedrich gekannten und gehegten einen entſchiednen Gegenſatz bildet, den hohen eigenthuͤm¬ lichen Werth dieſer letztern vollkommen anzuerkennen, und wenn wir nicht laͤugnen duͤrfen, daß das Gedeihen ſolcher freien Einſicht großentheils dem Geiſte zu danken iſt, welcher den Koͤnig beſeelte und von ihm ausging, ſo ſpricht die Anerkennung grade unſrer Zeit fuͤr den¬ ſelben wohl das groͤßte Lob aus, das einem Fuͤrſten dieſer Art gezollt werden kann.
Als Feldherr, als Geſetzgeber, als landesvaͤterlicher Walter, hat Friedrich durch die Ereigniſſe und Beiſpiele, welche nach ihm die Weltbuͤhne erfuͤllten, ſo wie durch die gruͤndlichen Forſchungen, die in neuſter Zeit uͤber ſeine Thaten und Wirkſamkeit von den Offizieren des Generalſtabs, von Preuß und andern verdienten Maͤn¬ nern angeſtellt worden, nur ſtets gewinnen muͤſſen. Zweifelhafter durfte das Ergebniß duͤnken, wenn es dar¬ auf ankam, ſein unmittelbar geiſtiges Einwirken als Schriftſteller zu betrachten. Die Sprache, das gelehrte Wiſſen, die Anſpruͤche an Darſtellung, haben unerme߬ liche Fortſchritte gemacht. Zwar die Poeſieen des Koͤ¬ nigs, offenbar nur als anmuthige Spiele zur eignen Geiſteserfriſchung gemeint und gegeben, koͤnnen wir außer Acht laſſen, — wiewohl auch in ihnen viel Herr¬ liches und Denkwuͤrdiges fuͤr immer niedergelegt iſt, — allein die geſchichtlichen Arbeiten, welche wir von ſeiner
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ſtiger und politiſcher Entwicklung, die in den meiſten
Stuͤcken zu der von Friedrich gekannten und gehegten
einen entſchiednen Gegenſatz bildet, den hohen eigenthuͤm¬
lichen Werth dieſer letztern vollkommen anzuerkennen,
und wenn wir nicht laͤugnen duͤrfen, daß das Gedeihen
ſolcher freien Einſicht großentheils dem Geiſte zu danken
iſt, welcher den Koͤnig beſeelte und von ihm ausging,
ſo ſpricht die Anerkennung grade unſrer Zeit fuͤr den¬
ſelben wohl das groͤßte Lob aus, das einem Fuͤrſten
dieſer Art gezollt werden kann.
Als Feldherr, als Geſetzgeber, als landesvaͤterlicher
Walter, hat Friedrich durch die Ereigniſſe und Beiſpiele,
welche nach ihm die Weltbuͤhne erfuͤllten, ſo wie durch
die gruͤndlichen Forſchungen, die in neuſter Zeit uͤber
ſeine Thaten und Wirkſamkeit von den Offizieren des
Generalſtabs, von Preuß und andern verdienten Maͤn¬
nern angeſtellt worden, nur ſtets gewinnen muͤſſen.
Zweifelhafter durfte das Ergebniß duͤnken, wenn es dar¬
auf ankam, ſein unmittelbar geiſtiges Einwirken als
Schriftſteller zu betrachten. Die Sprache, das gelehrte
Wiſſen, die Anſpruͤche an Darſtellung, haben unerme߬
liche Fortſchritte gemacht. Zwar die Poeſieen des Koͤ¬
nigs, offenbar nur als anmuthige Spiele zur eignen
Geiſteserfriſchung gemeint und gegeben, koͤnnen wir
außer Acht laſſen, — wiewohl auch in ihnen viel Herr¬
liches und Denkwuͤrdiges fuͤr immer niedergelegt iſt, —
allein die geſchichtlichen Arbeiten, welche wir von ſeiner
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten02_1837/471>, abgerufen am 22.11.2024.
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