Stoffe, dem Erz, mit herüber. Heftiger Streit begann in der Wasserstadt Turik, als man die Neuerung kennen lernte. Man begriff, daß sie die Welt fast auf den Kopf stellen würde. Die Einen sahen darin den Untergang aller guten Sitte und Ordnung, und zu diesen gehörten die Druiden, die Andern eine unend¬ liche Wohlthat, zu diesen gehörten alle Freunde des Neuen und so auch die Barden; diese warfen sich mit Feuer auf die Aneignung und Fortbildung der durch¬ greifenden Errungenschaft.
Nun war es aber eine schwierige Sache zunächst um die Theilung überhaupt in geistliche und weltliche Wissenschaft. Die Druiden nämlich beschäftigten sich auch mit den weltlichen Zweigen und behaup¬ teten, sie seien deren so kundig wie die Barden; die Barden aber beschäftigten sich auch mit dem Geist¬ lichen, mit Fragen vom Ursprung und von der Regie¬ rung des Weltalls, und behaupteten, das gehe sie so gut an wie die Druiden. Dieselben waren aber zu¬ dem in diesen und jenen Dingen so rücksichtslose Forscher, daß den letzteren die Sache anfieng, nach allen Seiten sehr bedenklich zu werden. Eben um jene Zeit hatte es ein großes Aergerniß gegeben. Es verlautete, ein Barde habe auf dem Lehrstuhl Aeuße¬ rungen fallen lassen, welche sehr geeignet seien, den Glauben an Selinur, ein anderer Aeußerungen, nicht minder geeignet, den Glauben an Grippo zu erschüttern:
Stoffe, dem Erz, mit herüber. Heftiger Streit begann in der Waſſerſtadt Turik, als man die Neuerung kennen lernte. Man begriff, daß ſie die Welt faſt auf den Kopf ſtellen würde. Die Einen ſahen darin den Untergang aller guten Sitte und Ordnung, und zu dieſen gehörten die Druiden, die Andern eine unend¬ liche Wohlthat, zu dieſen gehörten alle Freunde des Neuen und ſo auch die Barden; dieſe warfen ſich mit Feuer auf die Aneignung und Fortbildung der durch¬ greifenden Errungenſchaft.
Nun war es aber eine ſchwierige Sache zunächſt um die Theilung überhaupt in geiſtliche und weltliche Wiſſenſchaft. Die Druiden nämlich beſchäftigten ſich auch mit den weltlichen Zweigen und behaup¬ teten, ſie ſeien deren ſo kundig wie die Barden; die Barden aber beſchäftigten ſich auch mit dem Geiſt¬ lichen, mit Fragen vom Urſprung und von der Regie¬ rung des Weltalls, und behaupteten, das gehe ſie ſo gut an wie die Druiden. Dieſelben waren aber zu¬ dem in dieſen und jenen Dingen ſo rückſichtsloſe Forſcher, daß den letzteren die Sache anfieng, nach allen Seiten ſehr bedenklich zu werden. Eben um jene Zeit hatte es ein großes Aergerniß gegeben. Es verlautete, ein Barde habe auf dem Lehrſtuhl Aeuße¬ rungen fallen laſſen, welche ſehr geeignet ſeien, den Glauben an Selinur, ein anderer Aeußerungen, nicht minder geeignet, den Glauben an Grippo zu erſchüttern:
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Stoffe, dem Erz, mit herüber. Heftiger Streit begann
in der Waſſerſtadt Turik, als man die Neuerung kennen
lernte. Man begriff, daß ſie die Welt faſt auf den
Kopf ſtellen würde. Die Einen ſahen darin den
Untergang aller guten Sitte und Ordnung, und zu
dieſen gehörten die Druiden, die Andern eine unend¬
liche Wohlthat, zu dieſen gehörten alle Freunde des
Neuen und ſo auch die Barden; dieſe warfen ſich mit
Feuer auf die Aneignung und Fortbildung der durch¬
greifenden Errungenſchaft.
Nun war es aber eine ſchwierige Sache zunächſt
um die Theilung überhaupt in geiſtliche und weltliche
Wiſſenſchaft. Die Druiden nämlich beſchäftigten
ſich auch mit den weltlichen Zweigen und behaup¬
teten, ſie ſeien deren ſo kundig wie die Barden; die
Barden aber beſchäftigten ſich auch mit dem Geiſt¬
lichen, mit Fragen vom Urſprung und von der Regie¬
rung des Weltalls, und behaupteten, das gehe ſie ſo
gut an wie die Druiden. Dieſelben waren aber zu¬
dem in dieſen und jenen Dingen ſo rückſichtsloſe
Forſcher, daß den letzteren die Sache anfieng, nach
allen Seiten ſehr bedenklich zu werden. Eben um
jene Zeit hatte es ein großes Aergerniß gegeben. Es
verlautete, ein Barde habe auf dem Lehrſtuhl Aeuße¬
rungen fallen laſſen, welche ſehr geeignet ſeien, den
Glauben an Selinur, ein anderer Aeußerungen, nicht
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch01_1879/200>, abgerufen am 22.12.2024.
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