großen Wasser, und sie hießen sich Kymren und haben Wunderbares gesagt von einem Gott, den nannten sie Hu Gadarn, das ist Hu der Gewaltige. Sie glaubten, er sei auch die Sonne, und sprachen von ihm: Licht ist sein Weg und sein Rad, Sonnenschein sein Wagen und mit Geisterschwingen schwebet er über den Wassern, groß ist er in Land und Meeren, der größte in allen Welten. Er habe die große Flut ge¬ theilt und die Menschen den Ackerbau gelehrt und er wolle den Frieden und nur, um ihn zu schaffen, den Krieg, Gesetz und Ordnung habe er gestiftet, den Gesang, die Künste den Menschen herabgebracht, und er sei Geber alles Guten. Als das hörten die Gaels, sprachen sie, Hu sei nicht der Gott selbst, er sei ein Gottsohn oder Göttinsohn wie Taliesin, den wir verehren wie sie, Esus habe die Welt geschaffen und sei eingeboren in den Hu und habe sie durch ihn geordnet und durch¬ leuchtet. Dieser Hu ist ein Lichtgeist nach meinem Sinn, aber die Menschen wollen den Geist fangen in Namen und göttliche Leiber und verdunkeln ihn und tappen umher in krausem Dickicht. Arm ist die Sprache, in Banden der Sinn, ich weiß kein Wort, als: der Geistgott, obwohl er nicht Mann sein kann wie ein Mensch. Er ist Gesetz, Ordnung, Klarheit. Er ist in uns, er ist die Gerechtigkeit, die Tapferkeit, die den Frieden schützt, die Güte, das Mitleid, das Wissen, die Weisheit. Er ist sie. Wo Dumpfes, wo Wildes
großen Waſſer, und ſie hießen ſich Kymren und haben Wunderbares geſagt von einem Gott, den nannten ſie Hu Gadarn, das iſt Hu der Gewaltige. Sie glaubten, er ſei auch die Sonne, und ſprachen von ihm: Licht iſt ſein Weg und ſein Rad, Sonnenſchein ſein Wagen und mit Geiſterſchwingen ſchwebet er über den Waſſern, groß iſt er in Land und Meeren, der größte in allen Welten. Er habe die große Flut ge¬ theilt und die Menſchen den Ackerbau gelehrt und er wolle den Frieden und nur, um ihn zu ſchaffen, den Krieg, Geſetz und Ordnung habe er geſtiftet, den Geſang, die Künſte den Menſchen herabgebracht, und er ſei Geber alles Guten. Als das hörten die Gaels, ſprachen ſie, Hu ſei nicht der Gott ſelbſt, er ſei ein Gottſohn oder Göttinſohn wie Talieſin, den wir verehren wie ſie, Eſus habe die Welt geſchaffen und ſei eingeboren in den Hu und habe ſie durch ihn geordnet und durch¬ leuchtet. Dieſer Hu iſt ein Lichtgeiſt nach meinem Sinn, aber die Menſchen wollen den Geiſt fangen in Namen und göttliche Leiber und verdunkeln ihn und tappen umher in krauſem Dickicht. Arm iſt die Sprache, in Banden der Sinn, ich weiß kein Wort, als: der Geiſtgott, obwohl er nicht Mann ſein kann wie ein Menſch. Er iſt Geſetz, Ordnung, Klarheit. Er iſt in uns, er iſt die Gerechtigkeit, die Tapferkeit, die den Frieden ſchützt, die Güte, das Mitleid, das Wiſſen, die Weisheit. Er iſt ſie. Wo Dumpfes, wo Wildes
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ſie Hu Gadarn, das iſt Hu der Gewaltige. Sie
glaubten, er ſei auch die Sonne, und ſprachen von
ihm: Licht iſt ſein Weg und ſein Rad, Sonnenſchein
ſein Wagen und mit Geiſterſchwingen ſchwebet er über
den Waſſern, groß iſt er in Land und Meeren, der
größte in allen Welten. Er habe die große Flut ge¬
theilt und die Menſchen den Ackerbau gelehrt und er
wolle den Frieden und nur, um ihn zu ſchaffen, den Krieg,
Geſetz und Ordnung habe er geſtiftet, den Geſang, die
Künſte den Menſchen herabgebracht, und er ſei Geber
alles Guten. Als das hörten die Gaels, ſprachen
ſie, Hu ſei nicht der Gott ſelbſt, er ſei ein Gottſohn
oder Göttinſohn wie Talieſin, den wir verehren wie
ſie, Eſus habe die Welt geſchaffen und ſei eingeboren
in den Hu und habe ſie durch ihn geordnet und durch¬
leuchtet. Dieſer Hu iſt ein Lichtgeiſt nach meinem
Sinn, aber die Menſchen wollen den Geiſt fangen in
Namen und göttliche Leiber und verdunkeln ihn und
tappen umher in krauſem Dickicht. Arm iſt die Sprache,
in Banden der Sinn, ich weiß kein Wort, als: der
Geiſtgott, obwohl er nicht Mann ſein kann wie ein
Menſch. Er iſt Geſetz, Ordnung, Klarheit. Er iſt
in uns, er iſt die Gerechtigkeit, die Tapferkeit, die den
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die Weisheit. Er iſt ſie. Wo Dumpfes, wo Wildes
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch01_1879/303>, abgerufen am 23.12.2024.
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