zu opfern all' Stund von Herzen bereit ist. Drei sind der Sümpfe, darin man nicht leben soll: der Sumpf der Seen, der Sumpf der Schlaffheit und der Sumpf des engen Pfahlsinns, der von keinem Vater¬ land weiß. Wißt ihr denn von einem Vaterland?"
Die guten Leute hörten das Wort wirklich zum ersten Mal. Dem Druiden war es in seiner Studien¬ zeit nicht unbekannt geblieben, aber er hatte sich wohl gehütet, solchen weltlichen Gegenstand jemals in seinem Glaubensunterricht und seiner Seelsorge vorzubringen. Die Männer stutzten und für Arthur war dadurch eine Pause zum Weiterreden gesichert.
"Nun, ich will's euch sagen. Die fremden Män¬ ner, die uns über's Gebirg her die neuen Waffen und Geräthe gebracht, darunter ist mir der Ein' und Andere gut Freund geworden, weil ich gern von ihnen hörte und lernte und auch von ihrer Sprache mir Einiges merkte, so daß ich über mehr als nur den Kram mit ihnen verkehren konnte. Die haben mir vertraut, daß das Volk, von dem sie kommen, ein gar mächtiges und reisiges Volk sei und ringsum weithin schon alle Völker bekriegt und in seine Botmäßigkeit gebracht habe, und daß es, trunken von seinen Siegen, weiter und weiter seine Hand strecken und nun gar über die Alpen herübergreifen und unser Land, das unsere Väter uns vererbt, bekriegen und bewältigen wolle vom großen Gebirg hinwärts bis zum Podamursee und weiter, viel
zu opfern all' Stund von Herzen bereit iſt. Drei ſind der Sümpfe, darin man nicht leben ſoll: der Sumpf der Seen, der Sumpf der Schlaffheit und der Sumpf des engen Pfahlſinns, der von keinem Vater¬ land weiß. Wißt ihr denn von einem Vaterland?“
Die guten Leute hörten das Wort wirklich zum erſten Mal. Dem Druiden war es in ſeiner Studien¬ zeit nicht unbekannt geblieben, aber er hatte ſich wohl gehütet, ſolchen weltlichen Gegenſtand jemals in ſeinem Glaubensunterricht und ſeiner Seelſorge vorzubringen. Die Männer ſtutzten und für Arthur war dadurch eine Pauſe zum Weiterreden geſichert.
„Nun, ich will's euch ſagen. Die fremden Män¬ ner, die uns über's Gebirg her die neuen Waffen und Geräthe gebracht, darunter iſt mir der Ein' und Andere gut Freund geworden, weil ich gern von ihnen hörte und lernte und auch von ihrer Sprache mir Einiges merkte, ſo daß ich über mehr als nur den Kram mit ihnen verkehren konnte. Die haben mir vertraut, daß das Volk, von dem ſie kommen, ein gar mächtiges und reiſiges Volk ſei und ringsum weithin ſchon alle Völker bekriegt und in ſeine Botmäßigkeit gebracht habe, und daß es, trunken von ſeinen Siegen, weiter und weiter ſeine Hand ſtrecken und nun gar über die Alpen herübergreifen und unſer Land, das unſere Väter uns vererbt, bekriegen und bewältigen wolle vom großen Gebirg hinwärts bis zum Podamurſee und weiter, viel
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zu opfern all' Stund von Herzen bereit iſt. Drei
ſind der Sümpfe, darin man nicht leben ſoll: der
Sumpf der Seen, der Sumpf der Schlaffheit und der
Sumpf des engen Pfahlſinns, der von keinem Vater¬
land weiß. Wißt ihr denn von einem Vaterland?“
Die guten Leute hörten das Wort wirklich zum
erſten Mal. Dem Druiden war es in ſeiner Studien¬
zeit nicht unbekannt geblieben, aber er hatte ſich wohl
gehütet, ſolchen weltlichen Gegenſtand jemals in ſeinem
Glaubensunterricht und ſeiner Seelſorge vorzubringen.
Die Männer ſtutzten und für Arthur war dadurch
eine Pauſe zum Weiterreden geſichert.
„Nun, ich will's euch ſagen. Die fremden Män¬
ner, die uns über's Gebirg her die neuen Waffen und
Geräthe gebracht, darunter iſt mir der Ein' und Andere
gut Freund geworden, weil ich gern von ihnen hörte
und lernte und auch von ihrer Sprache mir Einiges
merkte, ſo daß ich über mehr als nur den Kram mit
ihnen verkehren konnte. Die haben mir vertraut, daß
das Volk, von dem ſie kommen, ein gar mächtiges
und reiſiges Volk ſei und ringsum weithin ſchon alle
Völker bekriegt und in ſeine Botmäßigkeit gebracht
habe, und daß es, trunken von ſeinen Siegen, weiter
und weiter ſeine Hand ſtrecken und nun gar über die
Alpen herübergreifen und unſer Land, das unſere Väter
uns vererbt, bekriegen und bewältigen wolle vom großen
Gebirg hinwärts bis zum Podamurſee und weiter, viel
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch01_1879/309>, abgerufen am 23.12.2024.
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