dem kleinen Plunder von Schmuck, Spielzeug, Tisch¬ messer euch Spaß zu machen? Waffen! Waffen! Greift zum Erze! Hier seht mein gutes Schwert! Es funkelt in der Nacht, ein feurig Bild und Zeichen sei es euch! O, bei dem Bilde schwört, schwört euch zu eigen dem schwer bedrohten Vaterland! O, heilig, heilig ist das Vaterland!"
Das Gewitter hatte inzwischen den Himmel mit Nacht bedeckt, wilde Blitze zuckten aus den übersatten Wolken, mit greller Helle wechselte rabenschwarzes Dunkel; soeben erscholl aus unsichtbarem Munde die mächtige, klangvolle Bruststimme des jugendlichen Red¬ ners, jetzt fuhr wieder ein Blitz über ihn hin, wie er stolz und hoch sich streckend das gezückte Schwert in der Rechten emporhielt, und wunderbar glühte die schlanke, ragende, wachsende Gestalt aus dem Schooße der Finsterniß heraus, daß sie von innerem Feuer zu lodern schien.
Den Druiden erschütterte nicht dieß große, geister¬ hafte Bild, die Rede vom Vaterland war es, die ihn mehr empörte, als alles Andere, so daß er jetzt be¬ schloß, den Augenblick für gekommen zu erklären. Mit durchdringender Stimme rief er: "Vaterland? Wißt ihr, wo es ist? Im Himmelszelt bei Selinur und ihren Feen! Er leugnet das himmlische Vaterland wie die Götter! Die himmlische Seligkeit dem Schützen, der ihn herunterschießt! Halt, nein, noch höhere Wonne im Himmelssaal dem, der ihn lebendig fängt! Her
dem kleinen Plunder von Schmuck, Spielzeug, Tiſch¬ meſſer euch Spaß zu machen? Waffen! Waffen! Greift zum Erze! Hier ſeht mein gutes Schwert! Es funkelt in der Nacht, ein feurig Bild und Zeichen ſei es euch! O, bei dem Bilde ſchwört, ſchwört euch zu eigen dem ſchwer bedrohten Vaterland! O, heilig, heilig iſt das Vaterland!“
Das Gewitter hatte inzwiſchen den Himmel mit Nacht bedeckt, wilde Blitze zuckten aus den überſatten Wolken, mit greller Helle wechſelte rabenſchwarzes Dunkel; ſoeben erſcholl aus unſichtbarem Munde die mächtige, klangvolle Bruſtſtimme des jugendlichen Red¬ ners, jetzt fuhr wieder ein Blitz über ihn hin, wie er ſtolz und hoch ſich ſtreckend das gezückte Schwert in der Rechten emporhielt, und wunderbar glühte die ſchlanke, ragende, wachſende Geſtalt aus dem Schooße der Finſterniß heraus, daß ſie von innerem Feuer zu lodern ſchien.
Den Druiden erſchütterte nicht dieß große, geiſter¬ hafte Bild, die Rede vom Vaterland war es, die ihn mehr empörte, als alles Andere, ſo daß er jetzt be¬ ſchloß, den Augenblick für gekommen zu erklären. Mit durchdringender Stimme rief er: „Vaterland? Wißt ihr, wo es iſt? Im Himmelszelt bei Selinur und ihren Feen! Er leugnet das himmliſche Vaterland wie die Götter! Die himmliſche Seligkeit dem Schützen, der ihn herunterſchießt! Halt, nein, noch höhere Wonne im Himmelsſaal dem, der ihn lebendig fängt! Her
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dem kleinen Plunder von Schmuck, Spielzeug, Tiſch¬
meſſer euch Spaß zu machen? Waffen! Waffen! Greift
zum Erze! Hier ſeht mein gutes Schwert! Es funkelt in
der Nacht, ein feurig Bild und Zeichen ſei es euch! O, bei
dem Bilde ſchwört, ſchwört euch zu eigen dem ſchwer
bedrohten Vaterland! O, heilig, heilig iſt das Vaterland!“
Das Gewitter hatte inzwiſchen den Himmel mit
Nacht bedeckt, wilde Blitze zuckten aus den überſatten
Wolken, mit greller Helle wechſelte rabenſchwarzes
Dunkel; ſoeben erſcholl aus unſichtbarem Munde die
mächtige, klangvolle Bruſtſtimme des jugendlichen Red¬
ners, jetzt fuhr wieder ein Blitz über ihn hin, wie er
ſtolz und hoch ſich ſtreckend das gezückte Schwert in
der Rechten emporhielt, und wunderbar glühte die
ſchlanke, ragende, wachſende Geſtalt aus dem Schooße
der Finſterniß heraus, daß ſie von innerem Feuer zu
lodern ſchien.
Den Druiden erſchütterte nicht dieß große, geiſter¬
hafte Bild, die Rede vom Vaterland war es, die ihn
mehr empörte, als alles Andere, ſo daß er jetzt be¬
ſchloß, den Augenblick für gekommen zu erklären. Mit
durchdringender Stimme rief er: „Vaterland? Wißt
ihr, wo es iſt? Im Himmelszelt bei Selinur und ihren
Feen! Er leugnet das himmliſche Vaterland wie die
Götter! Die himmliſche Seligkeit dem Schützen, der
ihn herunterſchießt! Halt, nein, noch höhere Wonne
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch01_1879/311>, abgerufen am 23.12.2024.
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