Ferne den Einen bekämpfend, fühlten sie doch Grauen vor der Waffe und eine Art Bedürfniß, dem Ver¬ brecher, ehe er gerichtet würde, erst seine Ehre, die Mannesehre des Waffentragens abzusprechen.
"Fürchtet ihr mein Schwert, ihr Tröpfe? Ich fürchte keinen von euch, auch ohne Schwert! Ringt mit mir! Hier bin ich!" Mit diesem Rufe schleudert der Ueberkühne sein Schwert hinab und springt in einem weiten Satz ihm nach mitten unter die Männer hinein, mit ihm sein starker Hund, der wilde Tyras. Augenblicklich entsteht ein fürchterliches Raufen, Schreien, Fluchen, dazwischen das Geknurr und Gebell des wüthend um sich beißenden Thiers, man schlägt, man zerrt, man sticht mit Horndolchen zu, deren Stöße glücklicherweise fehlen oder am ehernen Gürtelschild des schwer gefährdeten Jünglings abgleiten, mit über¬ legener Kraft hat er Mehrere zu Boden geschleudert, aber lange kann der ungleiche Kampf nicht dauern; schon taumelt Arthur, da ist es dem Druiden gelungen, durch den rasenden Knäuel sich durchzuarbeiten und seine Stimme hörbar zu machen: "Die Hände, die Fäuste weg! Mir gehört er, mir, mich laßt sorgen! Die Bittel und Wächter her!" Es gelang ihm, den schon so gut als Verlorenen zu befreien, um ihn -- aufzusparen. "Fesselt ihn mit Stricken!" Vergeblich sträubte sich der tollkühne Ringer noch mit seinen letzten Kräften. "Fort in's Verließ!" Er wurde abgeführt.
Ferne den Einen bekämpfend, fühlten ſie doch Grauen vor der Waffe und eine Art Bedürfniß, dem Ver¬ brecher, ehe er gerichtet würde, erſt ſeine Ehre, die Mannesehre des Waffentragens abzuſprechen.
„Fürchtet ihr mein Schwert, ihr Tröpfe? Ich fürchte keinen von euch, auch ohne Schwert! Ringt mit mir! Hier bin ich!“ Mit dieſem Rufe ſchleudert der Ueberkühne ſein Schwert hinab und ſpringt in einem weiten Satz ihm nach mitten unter die Männer hinein, mit ihm ſein ſtarker Hund, der wilde Tyras. Augenblicklich entſteht ein fürchterliches Raufen, Schreien, Fluchen, dazwiſchen das Geknurr und Gebell des wüthend um ſich beißenden Thiers, man ſchlägt, man zerrt, man ſticht mit Horndolchen zu, deren Stöße glücklicherweiſe fehlen oder am ehernen Gürtelſchild des ſchwer gefährdeten Jünglings abgleiten, mit über¬ legener Kraft hat er Mehrere zu Boden geſchleudert, aber lange kann der ungleiche Kampf nicht dauern; ſchon taumelt Arthur, da iſt es dem Druiden gelungen, durch den raſenden Knäuel ſich durchzuarbeiten und ſeine Stimme hörbar zu machen: „Die Hände, die Fäuſte weg! Mir gehört er, mir, mich laßt ſorgen! Die Bittel und Wächter her!“ Es gelang ihm, den ſchon ſo gut als Verlorenen zu befreien, um ihn — aufzuſparen. „Feſſelt ihn mit Stricken!“ Vergeblich ſträubte ſich der tollkühne Ringer noch mit ſeinen letzten Kräften. „Fort in's Verließ!“ Er wurde abgeführt.
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Ferne den Einen bekämpfend, fühlten ſie doch Grauen
vor der Waffe und eine Art Bedürfniß, dem Ver¬
brecher, ehe er gerichtet würde, erſt ſeine Ehre, die
Mannesehre des Waffentragens abzuſprechen.
„Fürchtet ihr mein Schwert, ihr Tröpfe? Ich
fürchte keinen von euch, auch ohne Schwert! Ringt
mit mir! Hier bin ich!“ Mit dieſem Rufe ſchleudert
der Ueberkühne ſein Schwert hinab und ſpringt in
einem weiten Satz ihm nach mitten unter die Männer
hinein, mit ihm ſein ſtarker Hund, der wilde Tyras.
Augenblicklich entſteht ein fürchterliches Raufen, Schreien,
Fluchen, dazwiſchen das Geknurr und Gebell des
wüthend um ſich beißenden Thiers, man ſchlägt, man
zerrt, man ſticht mit Horndolchen zu, deren Stöße
glücklicherweiſe fehlen oder am ehernen Gürtelſchild des
ſchwer gefährdeten Jünglings abgleiten, mit über¬
legener Kraft hat er Mehrere zu Boden geſchleudert,
aber lange kann der ungleiche Kampf nicht dauern;
ſchon taumelt Arthur, da iſt es dem Druiden gelungen,
durch den raſenden Knäuel ſich durchzuarbeiten und
ſeine Stimme hörbar zu machen: „Die Hände, die
Fäuſte weg! Mir gehört er, mir, mich laßt ſorgen!
Die Bittel und Wächter her!“ Es gelang ihm, den
ſchon ſo gut als Verlorenen zu befreien, um ihn —
aufzuſparen. „Feſſelt ihn mit Stricken!“ Vergeblich
ſträubte ſich der tollkühne Ringer noch mit ſeinen letzten
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch01_1879/313>, abgerufen am 23.12.2024.
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