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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879.

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und inspirirt von seinem eigenen eminenten Talent
eine Anzahl ungekannter Zuthaten zu den Tonwerk¬
zeugen, kleine Kunstwerke für sich, geschaffen; für die
Trommler hatte er verschiedene, feinere und gröbere,
rund- und ovalköpfige Schlegelpaare zierlich hergestellt,
die Syrinxpfeifen hatten Ansatzstücke nach Höhe und
Tiefe aus Schilfrohr erhalten, die mittelst feiner Horn¬
haften schnell angefügt werden konnten; die Löcher der
Schwegeln waren vermehrt, jede hatte zum Abwechseln
drei neue Einsatzstücke bekommen; da es noch keine
Drehbank, also auch keine Schrauben gab, so hatte es
keine kleine Mühe gekostet, es zu bewerkstelligen, daß
diese neuen Theile durch fein geschnitzte, wohl gerun¬
dete und geglättete Nüsse und Zapfen dem schnellen
Wechsel mitten in der Produktion bequem und hand¬
lich dienten; so hatten ferner die Dudelsackpfeifen, das
Stierhorn und die Ledertrompete verschiedene Mund¬
stücke von breiterer oder schmälerer Oeffnung erhalten;
die größte Sorgfalt aber hatte der junge Tausend¬
künstler auf sein eigenes Instrument, das lange Kuh¬
reigenhorn verwendet: hier waren die Zuthaten am
reichsten und die Arbeit die feinste, nicht nur verschie¬
dene Mundstücke von ungleicher Weite der becherför¬
migen Oeffnung, sondern auch Endstücke von verschie¬
denem Durchmesser der Mündung waren bestimmt, als
Mittel zu vielsagenden Tonschattirungen zu dienen. Nun
begann diese Wunderwelt von neuen Bereicherungen

und inſpirirt von ſeinem eigenen eminenten Talent
eine Anzahl ungekannter Zuthaten zu den Tonwerk¬
zeugen, kleine Kunſtwerke für ſich, geſchaffen; für die
Trommler hatte er verſchiedene, feinere und gröbere,
rund- und ovalköpfige Schlegelpaare zierlich hergeſtellt,
die Syrinxpfeifen hatten Anſatzſtücke nach Höhe und
Tiefe aus Schilfrohr erhalten, die mittelſt feiner Horn¬
haften ſchnell angefügt werden konnten; die Löcher der
Schwegeln waren vermehrt, jede hatte zum Abwechſeln
drei neue Einſatzſtücke bekommen; da es noch keine
Drehbank, alſo auch keine Schrauben gab, ſo hatte es
keine kleine Mühe gekoſtet, es zu bewerkſtelligen, daß
dieſe neuen Theile durch fein geſchnitzte, wohl gerun¬
dete und geglättete Nüſſe und Zapfen dem ſchnellen
Wechſel mitten in der Produktion bequem und hand¬
lich dienten; ſo hatten ferner die Dudelſackpfeifen, das
Stierhorn und die Ledertrompete verſchiedene Mund¬
ſtücke von breiterer oder ſchmälerer Oeffnung erhalten;
die größte Sorgfalt aber hatte der junge Tauſend¬
künſtler auf ſein eigenes Inſtrument, das lange Kuh¬
reigenhorn verwendet: hier waren die Zuthaten am
reichſten und die Arbeit die feinſte, nicht nur verſchie¬
dene Mundſtücke von ungleicher Weite der becherför¬
migen Oeffnung, ſondern auch Endſtücke von verſchie¬
denem Durchmeſſer der Mündung waren beſtimmt, als
Mittel zu vielſagenden Tonſchattirungen zu dienen. Nun
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[332/0345] und inſpirirt von ſeinem eigenen eminenten Talent eine Anzahl ungekannter Zuthaten zu den Tonwerk¬ zeugen, kleine Kunſtwerke für ſich, geſchaffen; für die Trommler hatte er verſchiedene, feinere und gröbere, rund- und ovalköpfige Schlegelpaare zierlich hergeſtellt, die Syrinxpfeifen hatten Anſatzſtücke nach Höhe und Tiefe aus Schilfrohr erhalten, die mittelſt feiner Horn¬ haften ſchnell angefügt werden konnten; die Löcher der Schwegeln waren vermehrt, jede hatte zum Abwechſeln drei neue Einſatzſtücke bekommen; da es noch keine Drehbank, alſo auch keine Schrauben gab, ſo hatte es keine kleine Mühe gekoſtet, es zu bewerkſtelligen, daß dieſe neuen Theile durch fein geſchnitzte, wohl gerun¬ dete und geglättete Nüſſe und Zapfen dem ſchnellen Wechſel mitten in der Produktion bequem und hand¬ lich dienten; ſo hatten ferner die Dudelſackpfeifen, das Stierhorn und die Ledertrompete verſchiedene Mund¬ ſtücke von breiterer oder ſchmälerer Oeffnung erhalten; die größte Sorgfalt aber hatte der junge Tauſend¬ künſtler auf ſein eigenes Inſtrument, das lange Kuh¬ reigenhorn verwendet: hier waren die Zuthaten am reichſten und die Arbeit die feinſte, nicht nur verſchie¬ dene Mundſtücke von ungleicher Weite der becherför¬ migen Oeffnung, ſondern auch Endſtücke von verſchie¬ denem Durchmeſſer der Mündung waren beſtimmt, als Mittel zu vielſagenden Tonſchattirungen zu dienen. Nun begann dieſe Wunderwelt von neuen Bereicherungen

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Zitationshilfe: Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch01_1879/345>, abgerufen am 23.12.2024.