auf welcher die Bildung der Pfahlbewohner angekom¬ men war, hatten sie bereits das Bärlappenmehl er¬ funden; der eine der zwei in dem Balg verborgenen Bursche, der vordere, dessen Beine in den Vorderfüßen stacken, hatte neben dem Prusten, Brüllen, Grunzen, das er im Verein mit seinem Hintermann besorgte, das Feuerspeien in's Werk zu setzen; er blies den genannten Staub aus einem Federkiel über die Kohlen; jetzt verschluckte er sich im Einathmen des Rauchs und stieß den schwachbefestigten Kohlentopf hinaus. Der hintere Bursche, unbequem auf dem Bauch liegend, um dem Rumpfe des Unthiers mit seinem Leib eine Füllung zu geben, hatte überdieß zwischen seinen Füßen hindurch, welche die Hinterbeine vorstellten, nach rück¬ wärts ein schwankes, schlankes Weidenstämmchen zu regieren, das den Grat des Schwanzes bildete; es war keine Kleinigkeit, diese Stange festzuhalten, als die Bärchen sich darauf setzten, sie entfiel ihm, zerrieß die Wandung der künstlichen Form, der Schwanz brach ab, die kleinen Petze kugelten um. "Thut nichts, thut nichts!" schrieen ein paar muntere Bursche aus der Mitte der Zuschauer, hemdärmelig, die Wämser resolut über die linke Schulter geworfen; "nur lustig weiter, kleiner Meilyr, kleiner Cynddelw!" Man ordnete den Schaden mit Schnüren so gut es gieng, die zwei munteren Grippospieler halfen sich weiter so gut sie konnten, die übrigen Thiere erschienen, nun ebenfalls
auf welcher die Bildung der Pfahlbewohner angekom¬ men war, hatten ſie bereits das Bärlappenmehl er¬ funden; der eine der zwei in dem Balg verborgenen Burſche, der vordere, deſſen Beine in den Vorderfüßen ſtacken, hatte neben dem Pruſten, Brüllen, Grunzen, das er im Verein mit ſeinem Hintermann beſorgte, das Feuerſpeien in's Werk zu ſetzen; er blies den genannten Staub aus einem Federkiel über die Kohlen; jetzt verſchluckte er ſich im Einathmen des Rauchs und ſtieß den ſchwachbefeſtigten Kohlentopf hinaus. Der hintere Burſche, unbequem auf dem Bauch liegend, um dem Rumpfe des Unthiers mit ſeinem Leib eine Füllung zu geben, hatte überdieß zwiſchen ſeinen Füßen hindurch, welche die Hinterbeine vorſtellten, nach rück¬ wärts ein ſchwankes, ſchlankes Weidenſtämmchen zu regieren, das den Grat des Schwanzes bildete; es war keine Kleinigkeit, dieſe Stange feſtzuhalten, als die Bärchen ſich darauf ſetzten, ſie entfiel ihm, zerrieß die Wandung der künſtlichen Form, der Schwanz brach ab, die kleinen Petze kugelten um. „Thut nichts, thut nichts!“ ſchrieen ein paar muntere Burſche aus der Mitte der Zuſchauer, hemdärmelig, die Wämſer reſolut über die linke Schulter geworfen; „nur luſtig weiter, kleiner Meilyr, kleiner Cynddelw!“ Man ordnete den Schaden mit Schnüren ſo gut es gieng, die zwei munteren Grippoſpieler halfen ſich weiter ſo gut ſie konnten, die übrigen Thiere erſchienen, nun ebenfalls
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auf welcher die Bildung der Pfahlbewohner angekom¬
men war, hatten ſie bereits das Bärlappenmehl er¬
funden; der eine der zwei in dem Balg verborgenen
Burſche, der vordere, deſſen Beine in den Vorderfüßen
ſtacken, hatte neben dem Pruſten, Brüllen, Grunzen,
das er im Verein mit ſeinem Hintermann beſorgte,
das Feuerſpeien in's Werk zu ſetzen; er blies den
genannten Staub aus einem Federkiel über die Kohlen;
jetzt verſchluckte er ſich im Einathmen des Rauchs und
ſtieß den ſchwachbefeſtigten Kohlentopf hinaus. Der
hintere Burſche, unbequem auf dem Bauch liegend,
um dem Rumpfe des Unthiers mit ſeinem Leib eine
Füllung zu geben, hatte überdieß zwiſchen ſeinen Füßen
hindurch, welche die Hinterbeine vorſtellten, nach rück¬
wärts ein ſchwankes, ſchlankes Weidenſtämmchen zu
regieren, das den Grat des Schwanzes bildete; es
war keine Kleinigkeit, dieſe Stange feſtzuhalten, als
die Bärchen ſich darauf ſetzten, ſie entfiel ihm, zerrieß
die Wandung der künſtlichen Form, der Schwanz brach
ab, die kleinen Petze kugelten um. „Thut nichts,
thut nichts!“ ſchrieen ein paar muntere Burſche aus
der Mitte der Zuſchauer, hemdärmelig, die Wämſer
reſolut über die linke Schulter geworfen; „nur luſtig
weiter, kleiner Meilyr, kleiner Cynddelw!“ Man ordnete
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch01_1879/363>, abgerufen am 23.12.2024.
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