welche man mit dem Namen der falschen Füße oder der Bauch- füße bezeichnet. Die analogen Gebilde sind bei andern Krustenthie- ren hauptsächlich in blattartiger Form, besonders zur Deckung der Kiemen oder der Eier entwickelt, und auch bei den weiblichen Fluß- krebsen dienen diese Anhänge zur Befestigung der Eiertrauben bis zum Auskriechen der Jungen. Das letzte Paar von Anhängen endlich bildet bei dem Krebse die seitlichen Theile, welche mit dem blattartig erweiterten Schwanzstücke jenes mächtige Ruder zusammensetzen, wel- ches für den Krebs das hauptsächlichste Schwimmorgan ist. Die Mo- dificationen, welche diese einzelnen Anhänge bei den verschiedenen Ord- nungen und Familien erleiden, können wir bei diesen erst genauer in's Auge fassen, da sie zu sehr ins Einzelne führen würden.
Die Bewegungen der Krustenthiere, zu deren Ausführung sie sich ihrer gegliederten Anhänge bedienen, sind äußerst mannichfaltig. Die meisten leben im Wasser und haben dann wie der Krebs Schwimm- und Gehörgane zugleich. Bei den guten Schwimmern, die sich zugleich schnell fortbewegen, trägt der Hinterleib stets eine solche breite Flosse wie beim Krebse und das Thier bewegt sich auf die Weise rückwärts fort, daß es den Hinterleib lebhaft unter die Brust krümmt und so das Wasser wiederholt mit dem breiten Schwanzruder schlägt. Bei andern Schwimmern sind die Füße geißelförmig und mit langen Käm- men von Borsten besetzt, die als mächtige Ruder dienen, während wieder bei andern die Schwimmfüße sich blattartig ausbreiten. Mit vieler Geschicklichkeit wissen sich die meisten Krustenthiere ihrer Gang- füße zu bedienen. Viele im Wasser lebende Arten haben nur solche Gangfüße zur Bewegung, mittelst deren sie auf dem Grunde umher- kriechen, oder sich beim Nahen von Gefahren mit großer Schnelligkeit in Schlamm und Sand einwühlen. Bei manchen entwickeln sich die hinteren Bauchfüße zu langen griffelartigen Borsten, die als schnellende Stützen beim Sprunge dienen; und einige Arten, welche den Meeres- strand oder das trockene Land bewohnen, können so schnell und mit so viel Ausdauer laufen, daß ein Mensch ihnen zu folgen kaum im Stande ist.
welche man mit dem Namen der falſchen Füße oder der Bauch- füße bezeichnet. Die analogen Gebilde ſind bei andern Kruſtenthie- ren hauptſächlich in blattartiger Form, beſonders zur Deckung der Kiemen oder der Eier entwickelt, und auch bei den weiblichen Fluß- krebſen dienen dieſe Anhänge zur Befeſtigung der Eiertrauben bis zum Auskriechen der Jungen. Das letzte Paar von Anhängen endlich bildet bei dem Krebſe die ſeitlichen Theile, welche mit dem blattartig erweiterten Schwanzſtücke jenes mächtige Ruder zuſammenſetzen, wel- ches für den Krebs das hauptſächlichſte Schwimmorgan iſt. Die Mo- dificationen, welche dieſe einzelnen Anhänge bei den verſchiedenen Ord- nungen und Familien erleiden, können wir bei dieſen erſt genauer in’s Auge faſſen, da ſie zu ſehr ins Einzelne führen würden.
Die Bewegungen der Kruſtenthiere, zu deren Ausführung ſie ſich ihrer gegliederten Anhänge bedienen, ſind äußerſt mannichfaltig. Die meiſten leben im Waſſer und haben dann wie der Krebs Schwimm- und Gehörgane zugleich. Bei den guten Schwimmern, die ſich zugleich ſchnell fortbewegen, trägt der Hinterleib ſtets eine ſolche breite Floſſe wie beim Krebſe und das Thier bewegt ſich auf die Weiſe rückwärts fort, daß es den Hinterleib lebhaft unter die Bruſt krümmt und ſo das Waſſer wiederholt mit dem breiten Schwanzruder ſchlägt. Bei andern Schwimmern ſind die Füße geißelförmig und mit langen Käm- men von Borſten beſetzt, die als mächtige Ruder dienen, während wieder bei andern die Schwimmfüße ſich blattartig ausbreiten. Mit vieler Geſchicklichkeit wiſſen ſich die meiſten Kruſtenthiere ihrer Gang- füße zu bedienen. Viele im Waſſer lebende Arten haben nur ſolche Gangfüße zur Bewegung, mittelſt deren ſie auf dem Grunde umher- kriechen, oder ſich beim Nahen von Gefahren mit großer Schnelligkeit in Schlamm und Sand einwühlen. Bei manchen entwickeln ſich die hinteren Bauchfüße zu langen griffelartigen Borſten, die als ſchnellende Stützen beim Sprunge dienen; und einige Arten, welche den Meeres- ſtrand oder das trockene Land bewohnen, können ſo ſchnell und mit ſo viel Ausdauer laufen, daß ein Menſch ihnen zu folgen kaum im Stande iſt.
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welche man mit dem Namen der falſchen Füße oder der Bauch-
füße bezeichnet. Die analogen Gebilde ſind bei andern Kruſtenthie-
ren hauptſächlich in blattartiger Form, beſonders zur Deckung der
Kiemen oder der Eier entwickelt, und auch bei den weiblichen Fluß-
krebſen dienen dieſe Anhänge zur Befeſtigung der Eiertrauben bis zum
Auskriechen der Jungen. Das letzte Paar von Anhängen endlich
bildet bei dem Krebſe die ſeitlichen Theile, welche mit dem blattartig
erweiterten Schwanzſtücke jenes mächtige Ruder zuſammenſetzen, wel-
ches für den Krebs das hauptſächlichſte Schwimmorgan iſt. Die Mo-
dificationen, welche dieſe einzelnen Anhänge bei den verſchiedenen Ord-
nungen und Familien erleiden, können wir bei dieſen erſt genauer in’s
Auge faſſen, da ſie zu ſehr ins Einzelne führen würden.
Die Bewegungen der Kruſtenthiere, zu deren Ausführung ſie
ſich ihrer gegliederten Anhänge bedienen, ſind äußerſt mannichfaltig.
Die meiſten leben im Waſſer und haben dann wie der Krebs Schwimm-
und Gehörgane zugleich. Bei den guten Schwimmern, die ſich zugleich
ſchnell fortbewegen, trägt der Hinterleib ſtets eine ſolche breite Floſſe
wie beim Krebſe und das Thier bewegt ſich auf die Weiſe rückwärts
fort, daß es den Hinterleib lebhaft unter die Bruſt krümmt und ſo
das Waſſer wiederholt mit dem breiten Schwanzruder ſchlägt. Bei
andern Schwimmern ſind die Füße geißelförmig und mit langen Käm-
men von Borſten beſetzt, die als mächtige Ruder dienen, während
wieder bei andern die Schwimmfüße ſich blattartig ausbreiten. Mit
vieler Geſchicklichkeit wiſſen ſich die meiſten Kruſtenthiere ihrer Gang-
füße zu bedienen. Viele im Waſſer lebende Arten haben nur ſolche
Gangfüße zur Bewegung, mittelſt deren ſie auf dem Grunde umher-
kriechen, oder ſich beim Nahen von Gefahren mit großer Schnelligkeit
in Schlamm und Sand einwühlen. Bei manchen entwickeln ſich die
hinteren Bauchfüße zu langen griffelartigen Borſten, die als ſchnellende
Stützen beim Sprunge dienen; und einige Arten, welche den Meeres-
ſtrand oder das trockene Land bewohnen, können ſo ſchnell und mit
ſo viel Ausdauer laufen, daß ein Menſch ihnen zu folgen kaum im
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/414>, abgerufen am 23.12.2024.
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