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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810.

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wurden, wo man sonst nur Achthundert beobach¬
tet hatte. Denn bei jeder Reise in den Grund
des Ozeans -- wo sich die kühnen Erforscher der
wundersamen Tiefe, nach Maasgabe ihres Wei¬
terdringens, einen Ruf bereiteten, wie Ehedem
die Colon, Magellan, Hudson, van Diemen,
und Tiefgebürge oder Meerthäler nach ihren
Namen benannt sahen -- wurde man Arten an¬
sichtig, die bis jetzt den Blicken verborgen ge¬
blieben waren, und nicht in die höhere Wasser¬
region zu dringen pflegten. Guido erfuhr viel
Seltsames davon, wandte aber der Anatomie
der Infusionsthiere noch größere Aufmerksamkeit
zu, und die meiste, den Lehren über das Pflan¬
zenleben. Hier spottete man jetzt der Vorzeit,
welche die Vegetabilien einst leblos nannte, un¬
geachtet einsaugende und aushauchende Gefäße
sowohl, als die Erzeugung durch Begatten, sie
vom Gegentheil hätte überzeugen können.

Die Geogenie behauptete Hipothesen, in welche
die Bailli und Gatterer der Vorzeit sich schwerlich
würden gefunden haben. Sie wollte genau angeben,
wann einst der Erdball, nur aus Urgebürgen be¬
stehend, durch eine ätherische Revolution von
Wasserfluthen wäre umfangen worden, die die

wurden, wo man ſonſt nur Achthundert beobach¬
tet hatte. Denn bei jeder Reiſe in den Grund
des Ozeans — wo ſich die kuͤhnen Erforſcher der
wunderſamen Tiefe, nach Maasgabe ihres Wei¬
terdringens, einen Ruf bereiteten, wie Ehedem
die Colon, Magellan, Hudſon, van Diemen,
und Tiefgebuͤrge oder Meerthaͤler nach ihren
Namen benannt ſahen — wurde man Arten an¬
ſichtig, die bis jetzt den Blicken verborgen ge¬
blieben waren, und nicht in die hoͤhere Waſſer¬
region zu dringen pflegten. Guido erfuhr viel
Seltſames davon, wandte aber der Anatomie
der Infuſionsthiere noch groͤßere Aufmerkſamkeit
zu, und die meiſte, den Lehren uͤber das Pflan¬
zenleben. Hier ſpottete man jetzt der Vorzeit,
welche die Vegetabilien einſt leblos nannte, un¬
geachtet einſaugende und aushauchende Gefaͤße
ſowohl, als die Erzeugung durch Begatten, ſie
vom Gegentheil haͤtte uͤberzeugen koͤnnen.

Die Geogenie behauptete Hipotheſen, in welche
die Bailli und Gatterer der Vorzeit ſich ſchwerlich
wuͤrden gefunden haben. Sie wollte genau angeben,
wann einſt der Erdball, nur aus Urgebuͤrgen be¬
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[212/0224] wurden, wo man ſonſt nur Achthundert beobach¬ tet hatte. Denn bei jeder Reiſe in den Grund des Ozeans — wo ſich die kuͤhnen Erforſcher der wunderſamen Tiefe, nach Maasgabe ihres Wei¬ terdringens, einen Ruf bereiteten, wie Ehedem die Colon, Magellan, Hudſon, van Diemen, und Tiefgebuͤrge oder Meerthaͤler nach ihren Namen benannt ſahen — wurde man Arten an¬ ſichtig, die bis jetzt den Blicken verborgen ge¬ blieben waren, und nicht in die hoͤhere Waſſer¬ region zu dringen pflegten. Guido erfuhr viel Seltſames davon, wandte aber der Anatomie der Infuſionsthiere noch groͤßere Aufmerkſamkeit zu, und die meiſte, den Lehren uͤber das Pflan¬ zenleben. Hier ſpottete man jetzt der Vorzeit, welche die Vegetabilien einſt leblos nannte, un¬ geachtet einſaugende und aushauchende Gefaͤße ſowohl, als die Erzeugung durch Begatten, ſie vom Gegentheil haͤtte uͤberzeugen koͤnnen. Die Geogenie behauptete Hipotheſen, in welche die Bailli und Gatterer der Vorzeit ſich ſchwerlich wuͤrden gefunden haben. Sie wollte genau angeben, wann einſt der Erdball, nur aus Urgebuͤrgen be¬ ſtehend, durch eine aͤtheriſche Revolution von Waſſerfluthen waͤre umfangen worden, die die

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Zitationshilfe: Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/224>, abgerufen am 21.11.2024.