roide hing die lebendige Simpathie des Magne¬ ten, deren Geheimniß aber nicht in diesem Traum der Zukunft aufgedeckt werden kann, um nicht Entdeckern der Wirklichkeit vorzugreifen. Die Neigung der Nadel hatte mit den inneren Bewegungen des magnetischen Vulkans, die auf das größere oder geringere Sinken der Dampf¬ säule wirkten, Verwandschaft. Die Naturkundi¬ gen meinten, ein Herabsteigen in den räthsel¬ haften Krater werde noch einst viel wesentlichere Aufschlüsse geben, endlich wohl gar die Anziehe¬ kraft der Erde erklären lehren.
Während die Versammlung mit Instrumen¬ ten mancher Art forschte, die Beobachtungen in Schlitten niederschrieb, mit älteren verglich, sich neuer Ausbeute freute, (worüber eine Zeit der halbjährigen Nacht hinfloh, die nach dem ge¬ wöhnlichen Maaß, vierzehn Tage enthält) waren die Männer welche die Schlitten führten, be¬ schäftigt, Kristallblöcke zu brechen, und auf die, zum Behuf dieses Handels, noch mitgenommenen unbeladenen Schlitten, zu laden. Sie hatten diesmal vorzüglich geeignete Werkzeuge mitge¬ bracht und bemächtigten sich auch mancher Stücke von schöner Seltenheit. Guido nahm eins dar¬
roide hing die lebendige Simpathie des Magne¬ ten, deren Geheimniß aber nicht in dieſem Traum der Zukunft aufgedeckt werden kann, um nicht Entdeckern der Wirklichkeit vorzugreifen. Die Neigung der Nadel hatte mit den inneren Bewegungen des magnetiſchen Vulkans, die auf das groͤßere oder geringere Sinken der Dampf¬ ſaͤule wirkten, Verwandſchaft. Die Naturkundi¬ gen meinten, ein Herabſteigen in den raͤthſel¬ haften Krater werde noch einſt viel weſentlichere Aufſchluͤſſe geben, endlich wohl gar die Anziehe¬ kraft der Erde erklaͤren lehren.
Waͤhrend die Verſammlung mit Inſtrumen¬ ten mancher Art forſchte, die Beobachtungen in Schlitten niederſchrieb, mit aͤlteren verglich, ſich neuer Ausbeute freute, (woruͤber eine Zeit der halbjaͤhrigen Nacht hinfloh, die nach dem ge¬ woͤhnlichen Maaß, vierzehn Tage enthaͤlt) waren die Maͤnner welche die Schlitten fuͤhrten, be¬ ſchaͤftigt, Kriſtallbloͤcke zu brechen, und auf die, zum Behuf dieſes Handels, noch mitgenommenen unbeladenen Schlitten, zu laden. Sie hatten diesmal vorzuͤglich geeignete Werkzeuge mitge¬ bracht und bemaͤchtigten ſich auch mancher Stuͤcke von ſchoͤner Seltenheit. Guido nahm eins dar¬
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roide hing die lebendige Simpathie des Magne¬
ten, deren Geheimniß aber nicht in dieſem
Traum der Zukunft aufgedeckt werden kann, um
nicht Entdeckern der Wirklichkeit vorzugreifen.
Die Neigung der Nadel hatte mit den inneren
Bewegungen des magnetiſchen Vulkans, die auf
das groͤßere oder geringere Sinken der Dampf¬
ſaͤule wirkten, Verwandſchaft. Die Naturkundi¬
gen meinten, ein Herabſteigen in den raͤthſel¬
haften Krater werde noch einſt viel weſentlichere
Aufſchluͤſſe geben, endlich wohl gar die Anziehe¬
kraft der Erde erklaͤren lehren.
Waͤhrend die Verſammlung mit Inſtrumen¬
ten mancher Art forſchte, die Beobachtungen in
Schlitten niederſchrieb, mit aͤlteren verglich, ſich
neuer Ausbeute freute, (woruͤber eine Zeit der
halbjaͤhrigen Nacht hinfloh, die nach dem ge¬
woͤhnlichen Maaß, vierzehn Tage enthaͤlt) waren
die Maͤnner welche die Schlitten fuͤhrten, be¬
ſchaͤftigt, Kriſtallbloͤcke zu brechen, und auf die,
zum Behuf dieſes Handels, noch mitgenommenen
unbeladenen Schlitten, zu laden. Sie hatten
diesmal vorzuͤglich geeignete Werkzeuge mitge¬
bracht und bemaͤchtigten ſich auch mancher Stuͤcke
von ſchoͤner Seltenheit. Guido nahm eins dar¬
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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/327>, abgerufen am 22.11.2024.
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