das aufblühende Mädchen oftmal geprüft, in ihren Fortschritten zur Veredlung.
Schöner zarter Mithos deiner himmlischen Liebe, o Maria, dir gebührt eine Stätte in unsrer Religiosität! Das Weib fühle sich er¬ hoben, eine Heilige ihres Geschlechts in Tempeln gefeiert zu sehn. Mag der poetische Flug in Marmor und Farben, mag er im Gebiet holder Dichtung wetteifern, einem gebildeten Volke schöne Bildungen der hohen Maria zu geben. Ihr bringe die Liebe Anbetung, und erhebe sich begeisterter zum Himmlischen, sie sei die idea¬ lische Königin aller Schönheit und die Künste machen sich ihr werther, in dem lieblichen Wahn, von ihrer Glorie umstrahlt zu sein. Die Ehe knüpfte ihre innigen Bande, Maria vor deinen blumengekränzten Altären.
Des ernsten Moses Priesterthum verwalten ergraute, ruhmgenannte Helden, untadelhafte Volksrichter und Fürsten, deren weise gepflogenes Amt die allgemeine Liebe lohnte. Des sanften Christus Tempeldienst sollen die edelsten Jugend¬ lehrer verwalten, wenn sie dem Gemeinwesen eine bedeutende Zahl trefflich gedeihender Zög¬ linge gaben. Künstler, die verklärenden Genius
das aufbluͤhende Maͤdchen oftmal gepruͤft, in ihren Fortſchritten zur Veredlung.
Schoͤner zarter Mithos deiner himmliſchen Liebe, o Maria, dir gebuͤhrt eine Staͤtte in unſrer Religioſitaͤt! Das Weib fuͤhle ſich er¬ hoben, eine Heilige ihres Geſchlechts in Tempeln gefeiert zu ſehn. Mag der poetiſche Flug in Marmor und Farben, mag er im Gebiet holder Dichtung wetteifern, einem gebildeten Volke ſchoͤne Bildungen der hohen Maria zu geben. Ihr bringe die Liebe Anbetung, und erhebe ſich begeiſterter zum Himmliſchen, ſie ſei die idea¬ liſche Koͤnigin aller Schoͤnheit und die Kuͤnſte machen ſich ihr werther, in dem lieblichen Wahn, von ihrer Glorie umſtrahlt zu ſein. Die Ehe knuͤpfte ihre innigen Bande, Maria vor deinen blumengekraͤnzten Altaͤren.
Des ernſten Moſes Prieſterthum verwalten ergraute, ruhmgenannte Helden, untadelhafte Volksrichter und Fuͤrſten, deren weiſe gepflogenes Amt die allgemeine Liebe lohnte. Des ſanften Chriſtus Tempeldienſt ſollen die edelſten Jugend¬ lehrer verwalten, wenn ſie dem Gemeinweſen eine bedeutende Zahl trefflich gedeihender Zoͤg¬ linge gaben. Kuͤnſtler, die verklaͤrenden Genius
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0071"n="59"/>
das aufbluͤhende Maͤdchen oftmal gepruͤft, in<lb/>
ihren Fortſchritten zur Veredlung.</p><lb/><p>Schoͤner zarter Mithos deiner himmliſchen<lb/>
Liebe, o Maria, dir gebuͤhrt eine Staͤtte in<lb/>
unſrer Religioſitaͤt! Das Weib fuͤhle ſich er¬<lb/>
hoben, eine Heilige ihres Geſchlechts in Tempeln<lb/>
gefeiert zu ſehn. Mag der poetiſche Flug in<lb/>
Marmor und Farben, mag er im Gebiet holder<lb/>
Dichtung wetteifern, einem gebildeten Volke<lb/>ſchoͤne Bildungen der hohen Maria zu geben.<lb/>
Ihr bringe die Liebe Anbetung, und erhebe ſich<lb/>
begeiſterter zum Himmliſchen, ſie ſei die idea¬<lb/>
liſche Koͤnigin aller Schoͤnheit und die Kuͤnſte<lb/>
machen ſich ihr werther, in dem lieblichen Wahn,<lb/>
von ihrer Glorie umſtrahlt zu ſein. Die Ehe<lb/>
knuͤpfte ihre innigen Bande, Maria vor deinen<lb/>
blumengekraͤnzten Altaͤren.</p><lb/><p>Des ernſten Moſes Prieſterthum verwalten<lb/>
ergraute, ruhmgenannte Helden, untadelhafte<lb/>
Volksrichter und Fuͤrſten, deren weiſe gepflogenes<lb/>
Amt die allgemeine Liebe lohnte. Des ſanften<lb/>
Chriſtus Tempeldienſt ſollen die edelſten Jugend¬<lb/>
lehrer verwalten, wenn ſie dem Gemeinweſen<lb/>
eine bedeutende Zahl trefflich gedeihender Zoͤg¬<lb/>
linge gaben. Kuͤnſtler, die verklaͤrenden Genius<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[59/0071]
das aufbluͤhende Maͤdchen oftmal gepruͤft, in
ihren Fortſchritten zur Veredlung.
Schoͤner zarter Mithos deiner himmliſchen
Liebe, o Maria, dir gebuͤhrt eine Staͤtte in
unſrer Religioſitaͤt! Das Weib fuͤhle ſich er¬
hoben, eine Heilige ihres Geſchlechts in Tempeln
gefeiert zu ſehn. Mag der poetiſche Flug in
Marmor und Farben, mag er im Gebiet holder
Dichtung wetteifern, einem gebildeten Volke
ſchoͤne Bildungen der hohen Maria zu geben.
Ihr bringe die Liebe Anbetung, und erhebe ſich
begeiſterter zum Himmliſchen, ſie ſei die idea¬
liſche Koͤnigin aller Schoͤnheit und die Kuͤnſte
machen ſich ihr werther, in dem lieblichen Wahn,
von ihrer Glorie umſtrahlt zu ſein. Die Ehe
knuͤpfte ihre innigen Bande, Maria vor deinen
blumengekraͤnzten Altaͤren.
Des ernſten Moſes Prieſterthum verwalten
ergraute, ruhmgenannte Helden, untadelhafte
Volksrichter und Fuͤrſten, deren weiſe gepflogenes
Amt die allgemeine Liebe lohnte. Des ſanften
Chriſtus Tempeldienſt ſollen die edelſten Jugend¬
lehrer verwalten, wenn ſie dem Gemeinweſen
eine bedeutende Zahl trefflich gedeihender Zoͤg¬
linge gaben. Kuͤnſtler, die verklaͤrenden Genius
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/71>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.