Daß du bei dir nichts anders zu meinem Verderben beschließest!
Also sprach ich; und eilend beschwur sie, was ich verlangte. 345 Als sie es jezo gelobt, und vollendet den heiligen Eidschwur; Da bestieg ich mit Kirkä das köstlichbereitete Lager.
Und in dem hohen Palaste der schönen Zauberin dienten Vier holdselige Mägde, die alle Geschäfte besorgten. Diese waren Töchter der Quellen und schattigen Haine, 350 Und der heiligen Ströme, die in das Meer sich ergießen. Eine von diesen bedeckte die Throne mit zierlichen Polstern: Oben legte sie Purpur, und unten den leinenen Teppich. Und die andere stellte die schönen Tische von Silber Vor die Throne, und sezte darauf die goldenen Körbe. 355 Und die dritte mischte in silberner Schale den süßen Herzerfreuenden Wein, und vertheilte die goldenen Becher. Aber die vierte Magd trug Waßer, und zündete Feuer Unter dem großen Dreifuß an, das Waßer zu wärmen. Und nachdem das Waßer im blinkenden Erze gekochet, 360 Führte sie mich in das Bad, und strömt' aus dem dampfenden Keßel Lieblichgemischtes Waßer mir über das Haupt und die Schultern, Und entnahm den Gliedern die geistentkräftende Arbeit. Als sie mich jezo gebadet, und drauf mit Oele gesalbet, Da umhüllte sie mir den prächtigen Mantel und Leibrock, 365 Und dann führte sie mich ins Gemach zum silberbeschlagnen Schönen künstlichen Thron, mit füßestüzendem Schemel. Eine Dienerin trug in der schönen goldenen Kanne Ueber dem silbernen Becken das Waßer, beströmte zum Waschen Mir die Händ', und stellte vor mich die geglättete Tafel. 370 Und die ehrbare Schaffnerin kam, und tischte das Brot auf,
Oduͤßee.
Daß du bei dir nichts anders zu meinem Verderben beſchließeſt!
Alſo ſprach ich; und eilend beſchwur ſie, was ich verlangte. 345 Als ſie es jezo gelobt, und vollendet den heiligen Eidſchwur; Da beſtieg ich mit Kirkaͤ das koͤſtlichbereitete Lager.
Und in dem hohen Palaſte der ſchoͤnen Zauberin dienten Vier holdſelige Maͤgde, die alle Geſchaͤfte beſorgten. Dieſe waren Toͤchter der Quellen und ſchattigen Haine, 350 Und der heiligen Stroͤme, die in das Meer ſich ergießen. Eine von dieſen bedeckte die Throne mit zierlichen Polſtern: Oben legte ſie Purpur, und unten den leinenen Teppich. Und die andere ſtellte die ſchoͤnen Tiſche von Silber Vor die Throne, und ſezte darauf die goldenen Koͤrbe. 355 Und die dritte miſchte in ſilberner Schale den ſuͤßen Herzerfreuenden Wein, und vertheilte die goldenen Becher. Aber die vierte Magd trug Waßer, und zuͤndete Feuer Unter dem großen Dreifuß an, das Waßer zu waͤrmen. Und nachdem das Waßer im blinkenden Erze gekochet, 360 Fuͤhrte ſie mich in das Bad, und ſtroͤmt' aus dem dampfenden Keßel Lieblichgemiſchtes Waßer mir uͤber das Haupt und die Schultern, Und entnahm den Gliedern die geiſtentkraͤftende Arbeit. Als ſie mich jezo gebadet, und drauf mit Oele geſalbet, Da umhuͤllte ſie mir den praͤchtigen Mantel und Leibrock, 365 Und dann fuͤhrte ſie mich ins Gemach zum ſilberbeſchlagnen Schoͤnen kuͤnſtlichen Thron, mit fuͤßeſtuͤzendem Schemel. Eine Dienerin trug in der ſchoͤnen goldenen Kanne Ueber dem ſilbernen Becken das Waßer, beſtroͤmte zum Waſchen Mir die Haͤnd', und ſtellte vor mich die geglaͤttete Tafel. 370 Und die ehrbare Schaffnerin kam, und tiſchte das Brot auf,
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Oduͤßee.
Daß du bei dir nichts anders zu meinem Verderben beſchließeſt!
Alſo ſprach ich; und eilend beſchwur ſie, was ich verlangte.
Als ſie es jezo gelobt, und vollendet den heiligen Eidſchwur;
Da beſtieg ich mit Kirkaͤ das koͤſtlichbereitete Lager.
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Und in dem hohen Palaſte der ſchoͤnen Zauberin dienten
Vier holdſelige Maͤgde, die alle Geſchaͤfte beſorgten.
Dieſe waren Toͤchter der Quellen und ſchattigen Haine,
Und der heiligen Stroͤme, die in das Meer ſich ergießen.
Eine von dieſen bedeckte die Throne mit zierlichen Polſtern:
Oben legte ſie Purpur, und unten den leinenen Teppich.
Und die andere ſtellte die ſchoͤnen Tiſche von Silber
Vor die Throne, und ſezte darauf die goldenen Koͤrbe.
Und die dritte miſchte in ſilberner Schale den ſuͤßen
Herzerfreuenden Wein, und vertheilte die goldenen Becher.
Aber die vierte Magd trug Waßer, und zuͤndete Feuer
Unter dem großen Dreifuß an, das Waßer zu waͤrmen.
Und nachdem das Waßer im blinkenden Erze gekochet,
Fuͤhrte ſie mich in das Bad, und ſtroͤmt' aus dem dampfenden Keßel
Lieblichgemiſchtes Waßer mir uͤber das Haupt und die Schultern,
Und entnahm den Gliedern die geiſtentkraͤftende Arbeit.
Als ſie mich jezo gebadet, und drauf mit Oele geſalbet,
Da umhuͤllte ſie mir den praͤchtigen Mantel und Leibrock,
Und dann fuͤhrte ſie mich ins Gemach zum ſilberbeſchlagnen
Schoͤnen kuͤnſtlichen Thron, mit fuͤßeſtuͤzendem Schemel.
Eine Dienerin trug in der ſchoͤnen goldenen Kanne
Ueber dem ſilbernen Becken das Waßer, beſtroͤmte zum Waſchen
Mir die Haͤnd', und ſtellte vor mich die geglaͤttete Tafel.
Und die ehrbare Schaffnerin kam, und tiſchte das Brot auf,
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Homerus: Odüssee übersezt von Johann Heinrich Voß. Hamburg, 1781, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_oduessee_1781/202>, abgerufen am 22.11.2024.
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