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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.

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einschlief, und mir in der Nacht ein ent¬
zückendes Traumgesicht vorkam, welches mich
noch fester in meinem Glauben bestärkte
Es dünkte mich nämlich, als wenn ich, nach
Mitternacht, von dem Gemach des Schlos¬
ses, worin ich schlief, durch die dunklen Säle
des Gebäudes, ganz allein mit einer Fackel
nach der Bildergallerie zuginge. Als ich an
die Thür kam, hörte ich drinnen ein leises
Gemurmel; -- ich öffnete sie, -- und plötz¬
lich
fuhr ich zurück, denn der ganze große
Saal war von einem seltsamen Lichte er¬
leuchtet, und vor mehreren Gemählden stan¬
den ihre ehrwürdigen Meister in leibhafter
Gestalt da, und in ihrer alten Tracht, wie
ich sie in Bildnissen gesehen hatte. Einer
von ihnen, den ich nicht kannte, sagte mir,
daß sie manche Nacht vom Himmel herun¬
terstiegen, und hier und dort auf Erden in
Bildersälen bey der nächtlichen Stille um¬

einſchlief, und mir in der Nacht ein ent¬
zückendes Traumgeſicht vorkam, welches mich
noch feſter in meinem Glauben beſtärkte
Es dünkte mich nämlich, als wenn ich, nach
Mitternacht, von dem Gemach des Schloſ¬
ſes, worin ich ſchlief, durch die dunklen Säle
des Gebäudes, ganz allein mit einer Fackel
nach der Bildergallerie zuginge. Als ich an
die Thür kam, hörte ich drinnen ein leiſes
Gemurmel; — ich öffnete ſie, — und plötz¬
lich
fuhr ich zurück, denn der ganze große
Saal war von einem ſeltſamen Lichte er¬
leuchtet, und vor mehreren Gemählden ſtan¬
den ihre ehrwürdigen Meiſter in leibhafter
Geſtalt da, und in ihrer alten Tracht, wie
ich ſie in Bildniſſen geſehen hatte. Einer
von ihnen, den ich nicht kannte, ſagte mir,
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[106[126]/0134] einſchlief, und mir in der Nacht ein ent¬ zückendes Traumgeſicht vorkam, welches mich noch feſter in meinem Glauben beſtärkte Es dünkte mich nämlich, als wenn ich, nach Mitternacht, von dem Gemach des Schloſ¬ ſes, worin ich ſchlief, durch die dunklen Säle des Gebäudes, ganz allein mit einer Fackel nach der Bildergallerie zuginge. Als ich an die Thür kam, hörte ich drinnen ein leiſes Gemurmel; — ich öffnete ſie, — und plötz¬ lich fuhr ich zurück, denn der ganze große Saal war von einem ſeltſamen Lichte er¬ leuchtet, und vor mehreren Gemählden ſtan¬ den ihre ehrwürdigen Meiſter in leibhafter Geſtalt da, und in ihrer alten Tracht, wie ich ſie in Bildniſſen geſehen hatte. Einer von ihnen, den ich nicht kannte, ſagte mir, daß ſie manche Nacht vom Himmel herun¬ terſtiegen, und hier und dort auf Erden in Bilderſälen bey der nächtlichen Stille um¬

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Zitationshilfe: Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 106[126]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/134>, abgerufen am 21.11.2024.