Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.hier, wie in der übrigen Natur, die Spur Ich, für mein Theil, habe von jeher die¬ Raphael, welcher die leuchtende Sonne "Da man so wenig schöne weibliche Bil¬ hier, wie in der übrigen Natur, die Spur Ich, für mein Theil, habe von jeher die¬ Raphael, welcher die leuchtende Sonne »Da man ſo wenig ſchöne weibliche Bil¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="15"/> hier, wie in der übrigen Natur, die Spur<lb/> von dem Finger Gottes anzuerkennen?</p><lb/> <p>Ich, für mein Theil, habe von jeher die¬<lb/> ſen Glauben bey mir gehegt; aber mein<lb/> dunkler Glauben iſt jetzt zur hellſten Über¬<lb/> zeugung aufgeklärt worden. Glücklich bin<lb/> ich, daß der Himmel mich auserſehen hat,<lb/> ſeinen Ruhm durch einen einleuchtenden Be¬<lb/> weis ſeiner unerkannten Wunder auszubrei¬<lb/> ten: es iſt mir gelungen, einen neuen Altar<lb/> zur Ehre Gottes aufzubauen. —</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Raphael</hi>, welcher die leuchtende Sonne<lb/> unter allen Mahlern iſt, hat uns in einem<lb/> Briefe von ihm an den Grafen von Caſtig¬<lb/> lione folgende Worte, die mir mehr werth<lb/> ſind als Gold, und die ich nie ohne ein ge¬<lb/> heimes dunkles Gefühl von Ehrfurcht und<lb/><choice><sic>Anbetuug</sic><corr>Anbetung</corr></choice> habe leſen können, hinterlaſſen,<lb/> worin er ſagt:</p><lb/> <p>»Da man ſo wenig ſchöne weibliche Bil¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0023]
hier, wie in der übrigen Natur, die Spur
von dem Finger Gottes anzuerkennen?
Ich, für mein Theil, habe von jeher die¬
ſen Glauben bey mir gehegt; aber mein
dunkler Glauben iſt jetzt zur hellſten Über¬
zeugung aufgeklärt worden. Glücklich bin
ich, daß der Himmel mich auserſehen hat,
ſeinen Ruhm durch einen einleuchtenden Be¬
weis ſeiner unerkannten Wunder auszubrei¬
ten: es iſt mir gelungen, einen neuen Altar
zur Ehre Gottes aufzubauen. —
Raphael, welcher die leuchtende Sonne
unter allen Mahlern iſt, hat uns in einem
Briefe von ihm an den Grafen von Caſtig¬
lione folgende Worte, die mir mehr werth
ſind als Gold, und die ich nie ohne ein ge¬
heimes dunkles Gefühl von Ehrfurcht und
Anbetung habe leſen können, hinterlaſſen,
worin er ſagt:
»Da man ſo wenig ſchöne weibliche Bil¬
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