geprägt geblieben, und nun sey es ihm ge¬ lungen, die Mutter Gottes immer so, wie sie seiner Seele vorgeschwebt habe, abzubil¬ den, und er habe immer selbst vor seinen Bildern eine gewisse Ehrfurcht gefühlt. -- Das erzählte mir mein Freund, mein theurer Raphael, und es ist mir dieses Wunder so wichtig und merkwürdig gewesen, daß ich es für mich, zu meiner Ergötzung niedergeschrie¬ ben habe." --
So ist der Inhalt des unschätzbaren Blat¬ tes, welches in meine Hände fiel. Wird man nun deutlich vor Augen sehen, was der gött¬ liche Raphael unter den merkwürdigen Wor¬ ten versteht, wenn er sagt: "Ich halte mich an ein gewisses Bild "im Geiste, welches in meine Seele "kommt." Wird man, durch dieses offenbare Wunder der himmlischen Allmacht belehrt, verstehen,
geprägt geblieben, und nun ſey es ihm ge¬ lungen, die Mutter Gottes immer ſo, wie ſie ſeiner Seele vorgeſchwebt habe, abzubil¬ den, und er habe immer ſelbſt vor ſeinen Bildern eine gewiſſe Ehrfurcht gefühlt. — Das erzählte mir mein Freund, mein theurer Raphael, und es iſt mir dieſes Wunder ſo wichtig und merkwürdig geweſen, daß ich es für mich, zu meiner Ergötzung niedergeſchrie¬ ben habe.« —
So iſt der Inhalt des unſchätzbaren Blat¬ tes, welches in meine Hände fiel. Wird man nun deutlich vor Augen ſehen, was der gött¬ liche Raphael unter den merkwürdigen Wor¬ ten verſteht, wenn er ſagt: »Ich halte mich an ein gewiſſes Bild »im Geiſte, welches in meine Seele »kommt.« Wird man, durch dieſes offenbare Wunder der himmliſchen Allmacht belehrt, verſtehen,
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geprägt geblieben, und nun ſey es ihm ge¬
lungen, die Mutter Gottes immer ſo, wie
ſie ſeiner Seele vorgeſchwebt habe, abzubil¬
den, und er habe immer ſelbſt vor ſeinen
Bildern eine gewiſſe Ehrfurcht gefühlt. —
Das erzählte mir mein Freund, mein theurer
Raphael, und es iſt mir dieſes Wunder ſo
wichtig und merkwürdig geweſen, daß ich es
für mich, zu meiner Ergötzung niedergeſchrie¬
ben habe.« —
So iſt der Inhalt des unſchätzbaren Blat¬
tes, welches in meine Hände fiel. Wird man
nun deutlich vor Augen ſehen, was der gött¬
liche Raphael unter den merkwürdigen Wor¬
ten verſteht, wenn er ſagt:
»Ich halte mich an ein gewiſſes Bild
»im Geiſte, welches in meine Seele
»kommt.«
Wird man, durch dieſes offenbare Wunder
der himmliſchen Allmacht belehrt, verſtehen,
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/29>, abgerufen am 03.12.2024.
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