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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.

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daß seine unschuldige Seele in diesen ein¬
fachen Worten einen sehr tiefen und großen
Sinn aussprach? Wird man nun nicht end¬
lich begreifen, daß all' das profane Geschwätz
über Begeisterung des Künstlers, wahre Ver¬
sündigung sey, -- und überführt seyn, daß
es dabey doch geradezu auf nichts anderes,
als den unmittelbaren göttlichen Beystand
ankomme?

Aber ich füge nichts mehr hinzu, um je¬
den, über diesen so wichtigen Gegenstand der
ernsten Betrachtung, seinem eigenen Nach¬
denken zu überlassen.


daß ſeine unſchuldige Seele in dieſen ein¬
fachen Worten einen ſehr tiefen und großen
Sinn ausſprach? Wird man nun nicht end¬
lich begreifen, daß all' das profane Geſchwätz
über Begeiſterung des Künſtlers, wahre Ver¬
ſündigung ſey, — und überführt ſeyn, daß
es dabey doch geradezu auf nichts anderes,
als den unmittelbaren göttlichen Beyſtand
ankomme?

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[22/0030] daß ſeine unſchuldige Seele in dieſen ein¬ fachen Worten einen ſehr tiefen und großen Sinn ausſprach? Wird man nun nicht end¬ lich begreifen, daß all' das profane Geſchwätz über Begeiſterung des Künſtlers, wahre Ver¬ ſündigung ſey, — und überführt ſeyn, daß es dabey doch geradezu auf nichts anderes, als den unmittelbaren göttlichen Beyſtand ankomme? Aber ich füge nichts mehr hinzu, um je¬ den, über dieſen ſo wichtigen Gegenſtand der ernſten Betrachtung, ſeinem eigenen Nach¬ denken zu überlaſſen.

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Zitationshilfe: Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/30>, abgerufen am 21.11.2024.