Durch einen seltsamen Zufall hat sich fol¬ gendes kleine Blatt bis jetzt bey mir aufbe¬ wahrt, das ich schon in meiner frühen Ju¬ gend niederschrieb, als ich vor dem Wunsche, endlich einmal Italien, das gelobte Land der Kunst, zu sehen, keine Ruhe finden konnte.
Bey Tage und in der Nacht denkt meine Seele nur an die schönen, hellen Gegenden, die mir in allen Träumen erscheinen, und mich rufen. Wird mein Wunsch, meine Sehn¬ sucht immer vergebens seyn? So mancher reist hin und kömmt zurück, und weiß dann nicht wo er gewesen ist, und was er gesehen
Sehnſucht nach Italien.
Durch einen ſeltſamen Zufall hat ſich fol¬ gendes kleine Blatt bis jetzt bey mir aufbe¬ wahrt, das ich ſchon in meiner frühen Ju¬ gend niederſchrieb, als ich vor dem Wunſche, endlich einmal Italien, das gelobte Land der Kunſt, zu ſehen, keine Ruhe finden konnte.
Bey Tage und in der Nacht denkt meine Seele nur an die ſchönen, hellen Gegenden, die mir in allen Träumen erſcheinen, und mich rufen. Wird mein Wunſch, meine Sehn¬ ſucht immer vergebens ſeyn? So mancher reiſt hin und kömmt zurück, und weiß dann nicht wo er geweſen iſt, und was er geſehen
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Sehnſucht nach Italien.
Durch einen ſeltſamen Zufall hat ſich fol¬
gendes kleine Blatt bis jetzt bey mir aufbe¬
wahrt, das ich ſchon in meiner frühen Ju¬
gend niederſchrieb, als ich vor dem Wunſche,
endlich einmal Italien, das gelobte Land
der Kunſt, zu ſehen, keine Ruhe finden
konnte.
Bey Tage und in der Nacht denkt meine
Seele nur an die ſchönen, hellen Gegenden,
die mir in allen Träumen erſcheinen, und
mich rufen. Wird mein Wunſch, meine Sehn¬
ſucht immer vergebens ſeyn? So mancher
reiſt hin und kömmt zurück, und weiß dann
nicht wo er geweſen iſt, und was er geſehen
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/31>, abgerufen am 21.11.2024.
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