heit, die ihm noch von der Schule von Pe¬ rugia angeklebt, verlassen, und einen größe¬ ren Styl angenommen habe.
Was konnten diese wiederhohlten Schläge anders für eine Wirkung auf das Gemüth unsers Francesco haben, als daß sein lebhaf¬ ter Geist sich zu dem edelsten Künstlerstolze empor hob, und er an einen himmlischen Genius in seinem Inneren zu glauben an¬ fing. Wo findet man jetzt diesen erhabenen Stolz? Vergebens sucht man ihn unter den Künstlern unsrer Zeiten, welche wohl auf sich eitel, aber nicht stolz auf ihre Kunst sind.
Raphael war der einzige, den er von allen ihm gleichzeitigen Mahlern allenfalls für seinen Nebenbuhler gelten ließ. Er war indeß nie so glücklich gewesen, ein Bild von seiner Hand zu sehen, denn er war in sei¬ nem Leben nie weit von Bologna gekom¬
heit, die ihm noch von der Schule von Pe¬ rugia angeklebt, verlaſſen, und einen größe¬ ren Styl angenommen habe.
Was konnten dieſe wiederhohlten Schläge anders für eine Wirkung auf das Gemüth unſers Franceſco haben, als daß ſein lebhaf¬ ter Geiſt ſich zu dem edelſten Künſtlerſtolze empor hob, und er an einen himmliſchen Genius in ſeinem Inneren zu glauben an¬ fing. Wo findet man jetzt dieſen erhabenen Stolz? Vergebens ſucht man ihn unter den Künſtlern unſrer Zeiten, welche wohl auf ſich eitel, aber nicht ſtolz auf ihre Kunſt ſind.
Raphael war der einzige, den er von allen ihm gleichzeitigen Mahlern allenfalls für ſeinen Nebenbuhler gelten ließ. Er war indeß nie ſo glücklich geweſen, ein Bild von ſeiner Hand zu ſehen, denn er war in ſei¬ nem Leben nie weit von Bologna gekom¬
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heit, die ihm noch von der Schule von Pe¬
rugia angeklebt, verlaſſen, und einen größe¬
ren Styl angenommen habe.
Was konnten dieſe wiederhohlten Schläge
anders für eine Wirkung auf das Gemüth
unſers Franceſco haben, als daß ſein lebhaf¬
ter Geiſt ſich zu dem edelſten Künſtlerſtolze
empor hob, und er an einen himmliſchen
Genius in ſeinem Inneren zu glauben an¬
fing. Wo findet man jetzt dieſen erhabenen
Stolz? Vergebens ſucht man ihn unter den
Künſtlern unſrer Zeiten, welche wohl auf
ſich eitel, aber nicht ſtolz auf ihre Kunſt
ſind.
Raphael war der einzige, den er von
allen ihm gleichzeitigen Mahlern allenfalls
für ſeinen Nebenbuhler gelten ließ. Er war
indeß nie ſo glücklich geweſen, ein Bild von
ſeiner Hand zu ſehen, denn er war in ſei¬
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/42>, abgerufen am 28.04.2024.
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