Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.aufrichten zu lassen, auch, wenn es auf der Einst, als er von einem Ausgange nach Aber wie soll ich der heutigen Welt die aufrichten zu laſſen, auch, wenn es auf der Einſt, als er von einem Ausgange nach Aber wie ſoll ich der heutigen Welt die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0044" n="36"/> aufrichten zu laſſen, auch, wenn es auf der<lb/> Reiſe irgendwo beſchädigt ſey, oder er ſonſt<lb/> im Bilde ſelbſt irgend ein Verſehen oder ei¬<lb/> nen Fehler wahrnähme, überall als Freund<lb/> zu beſſern und nachzuhelfen. Dieſer Brief,<lb/> worin ein <hi rendition="#g">Raphael</hi> demüthig ihm den Pin¬<lb/> ſel in die Hände gab, ſetzte ihn außer ſich<lb/> ſelbſt, und er konnte die Ankunft des Bil¬<lb/> des nicht erwarten. Er wußte nicht, was<lb/> ihm bevorſtand!</p><lb/> <p>Einſt, als er von einem Ausgange nach<lb/> Hauſe kam, eilten ſeine Schüler ihm entge¬<lb/> gen, und erzählten ihm mit großer Freude,<lb/> das Gemählde vom Raphael ſey indeß an¬<lb/> gekommen, und ſie hätten es in ſeinem Ar¬<lb/> beitszimmer ſchon in das ſchönſte Licht ge¬<lb/> ſtellt. Franceſco ſtürzte, außer ſich, hinein. —</p><lb/> <p>Aber wie ſoll ich der heutigen Welt die<lb/> Empfindungen ſchildern, die der außeror¬<lb/> dentliche Mann beym Anblick dieſes Bildes<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [36/0044]
aufrichten zu laſſen, auch, wenn es auf der
Reiſe irgendwo beſchädigt ſey, oder er ſonſt
im Bilde ſelbſt irgend ein Verſehen oder ei¬
nen Fehler wahrnähme, überall als Freund
zu beſſern und nachzuhelfen. Dieſer Brief,
worin ein Raphael demüthig ihm den Pin¬
ſel in die Hände gab, ſetzte ihn außer ſich
ſelbſt, und er konnte die Ankunft des Bil¬
des nicht erwarten. Er wußte nicht, was
ihm bevorſtand!
Einſt, als er von einem Ausgange nach
Hauſe kam, eilten ſeine Schüler ihm entge¬
gen, und erzählten ihm mit großer Freude,
das Gemählde vom Raphael ſey indeß an¬
gekommen, und ſie hätten es in ſeinem Ar¬
beitszimmer ſchon in das ſchönſte Licht ge¬
ſtellt. Franceſco ſtürzte, außer ſich, hinein. —
Aber wie ſoll ich der heutigen Welt die
Empfindungen ſchildern, die der außeror¬
dentliche Mann beym Anblick dieſes Bildes
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |