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Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823.

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Jch weiß nicht, was ich sprach. Mein Blick
war starr zur Erde geheftet. Caton schüttelte meine
Hand, ach! und warum mußt' er das thun? meine
Verwirrung ward nur größer. Die Frauen traten
in das Hüttchen. Caton folgte mit mir.

Noch hatte sie nichts gesprochen: aber ihre
ganze Seele schwamm im Auge, wie das Bild des
reinen Himmels im klaren Wasser. Sie standen
vor dem Bilde. Mein Blick hing feuertrunken an
ihr, wie sie da stand vor dem schönen aufquellen-
den Jüngling, der seine Augen niedersenkte, wie
überrascht von solcher Schönheit.

Caton saß am Fenster und schien sich zu freuen.
Die schöne Cäcilie schwieg lange, dann sprach sie.
Ach in einem einzigen seelenvollen Blick war all'
meine Mühe belohnt.

Atalanta schwieg immer noch. Sie hatte ihren
Arm gelehnt auf die Schultern Cäciliens, und ihre
Locken, dunkel, wie ihr Auge, flossen über den
weißen Hals, ihr Köpfchen lag am Busen der hö-
hern Mutter und ihr Auge ruhte fest auf dem jun-
gen Gotte.

Jch weiß nicht, was ich ſprach. Mein Blick
war ſtarr zur Erde geheftet. Caton ſchuͤttelte meine
Hand, ach! und warum mußt’ er das thun? meine
Verwirrung ward nur groͤßer. Die Frauen traten
in das Huͤttchen. Caton folgte mit mir.

Noch hatte ſie nichts geſprochen: aber ihre
ganze Seele ſchwamm im Auge, wie das Bild des
reinen Himmels im klaren Waſſer. Sie ſtanden
vor dem Bilde. Mein Blick hing feuertrunken an
ihr, wie ſie da ſtand vor dem ſchoͤnen aufquellen-
den Juͤngling, der ſeine Augen niederſenkte, wie
uͤberraſcht von ſolcher Schoͤnheit.

Caton ſaß am Fenſter und ſchien ſich zu freuen.
Die ſchoͤne Caͤcilie ſchwieg lange, dann ſprach ſie.
Ach in einem einzigen ſeelenvollen Blick war all’
meine Muͤhe belohnt.

Atalanta ſchwieg immer noch. Sie hatte ihren
Arm gelehnt auf die Schultern Caͤciliens, und ihre
Locken, dunkel, wie ihr Auge, floſſen uͤber den
weißen Hals, ihr Koͤpfchen lag am Buſen der hoͤ-
hern Mutter und ihr Auge ruhte feſt auf dem jun-
gen Gotte.

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[60/0070] Jch weiß nicht, was ich ſprach. Mein Blick war ſtarr zur Erde geheftet. Caton ſchuͤttelte meine Hand, ach! und warum mußt’ er das thun? meine Verwirrung ward nur groͤßer. Die Frauen traten in das Huͤttchen. Caton folgte mit mir. Noch hatte ſie nichts geſprochen: aber ihre ganze Seele ſchwamm im Auge, wie das Bild des reinen Himmels im klaren Waſſer. Sie ſtanden vor dem Bilde. Mein Blick hing feuertrunken an ihr, wie ſie da ſtand vor dem ſchoͤnen aufquellen- den Juͤngling, der ſeine Augen niederſenkte, wie uͤberraſcht von ſolcher Schoͤnheit. Caton ſaß am Fenſter und ſchien ſich zu freuen. Die ſchoͤne Caͤcilie ſchwieg lange, dann ſprach ſie. Ach in einem einzigen ſeelenvollen Blick war all’ meine Muͤhe belohnt. Atalanta ſchwieg immer noch. Sie hatte ihren Arm gelehnt auf die Schultern Caͤciliens, und ihre Locken, dunkel, wie ihr Auge, floſſen uͤber den weißen Hals, ihr Koͤpfchen lag am Buſen der hoͤ- hern Mutter und ihr Auge ruhte feſt auf dem jun- gen Gotte.

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Zitationshilfe: Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton01_1823/70>, abgerufen am 21.11.2024.