Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823.Ach! ein einziger Stern am Himmel hätte mich Jch lief wieder hinab dem Schloße zu. Keine Ach! ein einziger Stern am Himmel haͤtte mich Jch lief wieder hinab dem Schloße zu. Keine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0010" n="10"/> <p>Ach! ein einziger Stern am Himmel haͤtte mich<lb/> noch gluͤcklich gemacht. Jch haͤtte ja Licht geſehen.</p><lb/> <p>Jch lief wieder hinab dem Schloße zu. Keine<lb/> Seele begegnete mir unterwegs. Alles, alles ſchwieg<lb/> und ruhte, Menſchen und Thiere, Baͤume, Blumen<lb/> und Graͤſer; ich allein ruhte nicht. Am Ufer des<lb/> See’s ſetzt’ ich mich nieder. Seine Wellen klangen<lb/> durch die Stille. Das Einzige Bewegliche in der<lb/> entſchlummerten Welt! aber ach! mir ſchien’s, als<lb/> klaͤngen die Wellen nur, die Minuten des Todes zu<lb/> zaͤhlen. Gegen Morgen gieng ich nach Hauſe.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [10/0010]
Ach! ein einziger Stern am Himmel haͤtte mich
noch gluͤcklich gemacht. Jch haͤtte ja Licht geſehen.
Jch lief wieder hinab dem Schloße zu. Keine
Seele begegnete mir unterwegs. Alles, alles ſchwieg
und ruhte, Menſchen und Thiere, Baͤume, Blumen
und Graͤſer; ich allein ruhte nicht. Am Ufer des
See’s ſetzt’ ich mich nieder. Seine Wellen klangen
durch die Stille. Das Einzige Bewegliche in der
entſchlummerten Welt! aber ach! mir ſchien’s, als
klaͤngen die Wellen nur, die Minuten des Todes zu
zaͤhlen. Gegen Morgen gieng ich nach Hauſe.
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