Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823.Jn solchen Augenblicken handelt der Mensch, ohne O wie der schöne hohe Mann, vom Abendlicht Es ward wieder ruhig. Vater und Tochter Jch ergriff seine Hand, sah ihn an mit thrä- Dann faßt' er Atalanta's Hand und sagte: Griechin .... rief ich außer mir. Jhr Auge Jn ſolchen Augenblicken handelt der Menſch, ohne O wie der ſchoͤne hohe Mann, vom Abendlicht Es ward wieder ruhig. Vater und Tochter Jch ergriff ſeine Hand, ſah ihn an mit thraͤ- Dann faßt’ er Atalanta’s Hand und ſagte: Griechin .... rief ich außer mir. Jhr Auge <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0018" n="18"/> Jn ſolchen Augenblicken handelt der Menſch, ohne<lb/> es zu wiſſen. Caͤcilie verhuͤllt’ ihr Angeſicht. Ata-<lb/> lanta lag vor Caton und ſtammelte weinend:<lb/> Vater!</p><lb/> <p>O wie der ſchoͤne hohe Mann, vom Abendlicht<lb/> der Sonne verklaͤrt, da ſtand, und zu ſeinen Fuͤ-<lb/> ßen die Jungfrau, meine Geliebte, wie er die Arme<lb/> nach ihr ausſtreckte und ſie an’s Herz druͤckte, wie<lb/> ſie nun ſich losriß und vor Caͤcilie kniete und rief:<lb/> O Mutter, Mutter! und es wieder ſtille ward und<lb/> ſie endlich wieder ſchluchzte: warum mußt’ ich den<lb/> Vater bekommen, da ich die Mutter verloren ....?</p><lb/> <p>Es ward wieder ruhig. Vater und Tochter<lb/> blickten ſich an, wie freundliche Sterne. Auch Ca-<lb/> ton weinte.</p><lb/> <p>Jch ergriff ſeine Hand, ſah ihn an mit thraͤ-<lb/> nendem Auge: er laͤchelte, und erwiederte: ein an-<lb/> dermal!</p><lb/> <p>Dann faßt’ er Atalanta’s Hand und ſagte:<lb/> Noch etwas meine Tochter! Du biſt eine Griechin.</p><lb/> <p>Griechin .... rief ich außer mir. Jhr Auge<lb/> war, als wollt’ es zerfließen in Waſſer. So ſanft,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0018]
Jn ſolchen Augenblicken handelt der Menſch, ohne
es zu wiſſen. Caͤcilie verhuͤllt’ ihr Angeſicht. Ata-
lanta lag vor Caton und ſtammelte weinend:
Vater!
O wie der ſchoͤne hohe Mann, vom Abendlicht
der Sonne verklaͤrt, da ſtand, und zu ſeinen Fuͤ-
ßen die Jungfrau, meine Geliebte, wie er die Arme
nach ihr ausſtreckte und ſie an’s Herz druͤckte, wie
ſie nun ſich losriß und vor Caͤcilie kniete und rief:
O Mutter, Mutter! und es wieder ſtille ward und
ſie endlich wieder ſchluchzte: warum mußt’ ich den
Vater bekommen, da ich die Mutter verloren ....?
Es ward wieder ruhig. Vater und Tochter
blickten ſich an, wie freundliche Sterne. Auch Ca-
ton weinte.
Jch ergriff ſeine Hand, ſah ihn an mit thraͤ-
nendem Auge: er laͤchelte, und erwiederte: ein an-
dermal!
Dann faßt’ er Atalanta’s Hand und ſagte:
Noch etwas meine Tochter! Du biſt eine Griechin.
Griechin .... rief ich außer mir. Jhr Auge
war, als wollt’ es zerfließen in Waſſer. So ſanft,
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