Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823.Jüngling, du hast einen gefunden, rief der Ehrwürdiger Vater, erwiedert' ich, aus seinen Fahre du fort, wo ich begonnen, rief er aus, Jch staunte ob der Begeisterung des Alten. Jch Sein Auge blickte sinnend hinüber auf die Jn- 3
Juͤngling, du haſt einen gefunden, rief der Ehrwuͤrdiger Vater, erwiedert’ ich, aus ſeinen Fahre du fort, wo ich begonnen, rief er aus, Jch ſtaunte ob der Begeiſterung des Alten. Jch Sein Auge blickte ſinnend hinuͤber auf die Jn- 3
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Juͤngling, du haſt einen gefunden, rief der
Greis mit Entzuͤcken und ſprang empor und ſchloß
mich in die Arme.
Ehrwuͤrdiger Vater, erwiedert’ ich, aus ſeinen
Armen mich befreyend, deine Haare ſind grau.
Bald wirſt du ins Grab ſteigen wie deine Vaͤter:
es braucht Jugend und Kraft, die Ketten zu loͤſen
von unſern Bruͤdern.
Fahre du fort, wo ich begonnen, rief er aus,
und pflege du, was ich gepflanzt. Du wirſt dich
um mich ſchlingen, wie der junge Epheu um den
alten Eichenſtamm, und wir wollen, Arm in Arm,
dahinſchweben uͤber die Lande, wie Engel des Welt-
gerichts, daß die Voͤlker ſich emporheben, wie fri-
ſche Akazien uͤber den Graͤbern, und die Helden-
bruſt ſchwellen fuͤhlen vom Donnerworte: Freyheit.
Jch ſtaunte ob der Begeiſterung des Alten. Jch
glaubte, es ſey ein Geiſt, der wieder heraufgeſtie-
gen, die Nachwelt zu erwecken, zu befeuern.
Sein Auge blickte ſinnend hinuͤber auf die Jn-
ſeln und ihre Roſen und Myrthen im Gewaͤſſer
des Eurotas und wandelte dann uͤber das Pente-
daktylon und den waldigen Tornika.
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